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Spracherwerb

Behaviorismus. Es gibt verschiedene Definitionen des Behaviorismus:1. Das aus dem Englischen abstammende Wort Behaviorismus = Verhalten, ist vor allem in den USA eine spezielle Richtung der Psychologie. Behavioristen orientieren sich rein an der

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Spracherwerb

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Presentation Transcript


    1. Spracherwerb Behavioristische Ansätze - Spracherwerb als Konditionierung Nativistische Ansätze – Spracherwerb als Entfaltung eines genetischen Programms N. Chomskys „galileischer” Mentalismus Das logische Problem des Spracherwerbs - Platons Problem Grammatik als System mentaler Repräsentationen Universale Grammatik – Prinzipien und Parameter-Modell

    2. Behaviorismus Es gibt verschiedene Definitionen des Behaviorismus: 1. Das aus dem Englischen abstammende Wort Behaviorismus = Verhalten, ist vor allem in den USA eine spezielle Richtung der Psychologie. Behavioristen orientieren sich rein an der äußeren Beobachtung des Verhaltens unter bestimmten Umständen. Wichtig ist hierbei die Untersuchung von Reiz und Reaktion ohne aber vom äußeren Verhalten auf seelische bzw. mentale Vorgänge zu schließen. In dieser Form hat sich der Behaviorismus jedoch nicht durchgesetzt. In neueren Studien wird durchaus auch auf seelische Ergebnisinhalte Bedacht genommen. (vgl. Alexander Ulfig 1993, S. 57 ff)

    3. 2. Behaviorismus ist eine „Bezeichnung für eine theoretische Position, die eine möglichst objektive Betrachtungsweise der beobachtbaren, offenen Reaktionen von Mensch und Tier anstrebt. Im klassischen extremen Behaviorismus (WATSON) sollten bewußte Prozesse und das Bewußtsein überhaupt ausgeklammert werden, da sie sich für den angestrebten Typus der Analyse als irrelevant erweisen. Diese Forschungsrichtung brachte entscheidende Fortschritte auf dem Gebiet der Erforschung der Bedingungen und Formen von Verhaltensänderungen.“ (Fröhlich 1993, S. 84 ff)

    4. 3. Als Gründer des Behaviorismus wird J.B. WATSON genannt. Beim Behaviorismus wird nur das objektive, messbare Verhalten erforscht. Er bezieht sich nicht auf das Bewusstsein, Seele und Gefühl. Als Experimentiergrundlage dienen Tierversuche. Hierbei wird auf Reiz und Reaktion geachtet. Angemerkt wird weiters „die unkritische Übertragung von Tierbeobachtungen auf den Menschen.“ (vgl. Fischer 1979; S. 545)

    5. 4. „Der klassische Behaviorismus nimmt an, dass das Verhalten vollständig durch Umweltbedingungen determiniert ist. Menschen sind grundsätzlich weder gut noch böse sondern sie reagieren einfach auf die Umweltgegebenheiten … so nehmen Behavioristen an, dass das was wir werden, großteils das Ergebnis der Umwelt, nicht der Vererbung ist.“ Für Behavioristen gibt es Verhaltensprinzipien, die auch artübergreifend gültig sind. Der Ursprung des Behaviorismus liegt in den USA zu Beginn des 20. Jahrhunderts und wird vor allem mit WATSON in Verbindung gebracht. Nach dem 2. Weltkrieg dominierte der Behaviorismus auch im deutschsprachigen Raum bis ca. Mitte der Siebziger Jahre (in den USA etwas früher), als die „kognitive Wende“ kam. Der ehemalige Einfluss, vor allem das Leugnen des Innenlebens ist immer noch spürbar. (vgl. ZIMBARDO 1995, S.10)

    6. 5. Der Behaviorismus wurde 1913 durch Watson begründet. „Dieser entwarf in seinem Artikel »Psychology as the Behaviorist views it« (1913) ein Programm, nach dem die Psychology sich auf das objektiv beobachtbare und meßbare Verhalten beschränken sollte unter vollständigem Verzicht auf die Beschreibung von Bewußtseinsinhalten. Der frühe Behaviorismus lehnte sich stark an die russische Reflexologie an (Bechterew, Pawlow) und übernahm von dort als einen ihrer wichtigsten Begriffe den bedingten Reflex. … Daher wird der Behaviorismus auch als Reiz-Reaktions-Ps. (stimulus-response) bezeichnet.“ (vergl. Dorsch 1976, S. 75)

    7. Behaviorismus und behavioristische Ansätze: Als Begründer der behavioristischen Psychologie gilt der Amerikaner John Broadus Watson (1878-1958). Er glaubte, man könne jedem Menschen alle Fertigkeiten lehren, ihm seine Ängste nehmen und seine Unarten abgewöhnen, wenn man ihn nur in geeigneter Weise belohne und bestrafe.

    8. Behaviorismus = Verhalten; eine Richtung der Psychologie. Der Mensch ist bei der Geburt nicht vorprogrammiert, sonder lediglich reaktionsbereit ist. Am Anfang ist der Mensch eine Art tabula rasa. Die Umwelt prägt seine Verhaltensformen. Behavioristen orientieren sich rein an der äußeren Beobachtung des Verhaltens unter bestimmten Umständen. Das Verhalten des Menschen vollständig durch Umweltbedingungen determiniert ist. Das menschliche Wissen und Verhalten entwickelt sch als selektiver Reflex auf bestimmte Begebenheiten der Welt.

    9. - Menschen sind grundsätzlich weder gut, noch böse, sondern sie reagieren einfach auf die Umweltgegebenheiten, so nehmen Behavioristen an, dass das was wir werden, großteils das Ergebnis der Umwelt, nicht der Vererbung ist. - Ohne Anreize von außen befindet sich der Organismus in einem Zustand der Ruhe, erst externe Stimuli führen dazu, dass er den Ruhezustand aufgibt und sein Verhalten in Richtung auf eine Anpassung an die Umweltgegebenheiten verändert. - Reiz-Reaktion-Schemata gilt als Grundlage der Entstehung von Verhalten des Menschen. Menschliche Verhaltensweisen, menschliche Fähigkeiten, menschliches Wissen gelten als erlernt, wobei Lernen als eine systematische Reaktion des Organismus auf Umweltreize definiert ist. - Verträter: Skinner, Clark, Hull

    10. Spracherwerb als Konditionierung Charakterstisch für Skinners Position ist die Übertragung der Ergebnisse bei Tierversuchen auf den Humanbereich. Nach behavioristischer Auffassung wird der Erwerb einer Sprache wie der Lernvorgang bei einer Ratte im Tierexperiment erklärt. Z. B. lernt sie den richtigen Weg durch ein Labyrinth durch trial and error in Verbindung mit Strafe und Belohnung. Zeigt das Tier auf einen gegebenen Reiz (stimulus) hin die ge­wünschte Reaktion (response), wird es belohnt, und sei es auch nur dadurch, dass ihm kein Schmerz zugefügt wird. Die gleiche Prozedur wird so oft wie­derholt, bis Reiz und Reaktion bei der Ratte zu einer festen Gewohnheit (habit) geworden sind. In Tier­experimenten bestätigt sich immer wieder, dass diese Gewohnheiten sich um so schneller und fester herausbilden, je häufiger Reiz und Reaktion wiederholt werden, je dichter die Abfolge ist und je stärker belohnt wird. Dieser Vorgang heißt Konditionierung. Das Reiz- und Reaktionsschema wird als Abkürzung aus dem englischen stimulus und response üblicherweise als S-R-Schema be­zeichnet. Diese Art zu lernen heißt Assoziationslernen, da der Lerneffekt dadurch zustande kommt, dass R mit S verbunden wird. Alles, was ein Organismus an Fähigkeiten fürs Lernen braucht, ist ein Mechanismus, der die Bildung von Assoziationen ermöglicht.

    11. Der Erwerb und der Gebrauch der Sprache ist ein Reflex auf unterschiedliche Reize seiner Umwelt. Beim Spracherwerb wird im operanten Konditionierungsvorgang ein Laut zufällig produziert und dann unmittelbar belohnt (bekräftigt, verstärkt). Damit die Verstärkung wirksam werden kann, ist jedoch nach Skinner eine bestimmte Trainingsperiode notwendig. Je häufiger Reiz und Reaktion wiederholt werden, desto schneller und fester bildet sich eine Gewohnheit heraus. Skinner versucht zu beweisen, dass alle sprachlichen Äußerungen, auf S-R-Reaktionen reduzierbar sind, d.h. die Variablen, die sprachliches Verhalten steuern und kontrollieren, sind auschließlich externer Art und mit gleichen Termini: stimulus, response, Verstärkung und Konditionierung zu beschreiben. Die Aneignung von Sprache bedeutet also letztlich die Aneignung mechanischer Fertigkeiten auf dem Wege der Wiederholung bestimmter Modelle. Die schöpferische Aktivität des Menschen wird damit auf ein Minimum beschränkt. Skinner leugnet wie alle Behavioristen eine biogenetisch verankerte Sprachfähigkeit des Menschen.

    12. Nativismus Nativismus (aus dem Latainischen – natus-Geburt) behauptet :gewisse Sprachkenntnisse kommen von ihnen und sind angeboren. Der Nativismus geht davon aus, dass der Mensch schon mit allem Wissen und allen Fähigkeiten zur Welt kommt. Als Begründer ist wohl Plato (4 Jh. V.Ch.) zu betrachten. Nach seiner These war Lernen nur eine Neuordnung des angeborenen Wissens. Die Geistesstrukturen waren für Plato als fix gegeben und Änderungen nicht möglich. Chomsky vertrat in seinem Buch „Cartesian Linguistics“ , dass allen Sprachen eine universale Struktur, quasi eine gemeinsame Grammatik unterliegt. Er meinte, dass wir Sprache nicht lernen, sondern dass die Grammatik im Kopf wächst.

    13. Die nativistische Position steht die antispezifische Fähigkeit des Menschen zum Spracherwerb und –gebrauch in seiner biogenetischen Struktur verankert. Diese Position ist mit dem Namen Noam Chomsky, D. McNeill, E. Lenneberg verbunden. Noam Chomsky wendet sich gegen die Simplizität des behavioristischen Ansatzes, und zwar mit Argumenten, die heute unter dem Schlagwort vom „logischen Problem des Spracherwerbs“ zusammengefasst werden. Chomsky schien es unvorstellbar, wie sich ein Kind auf der Basis eines eingeschränkten und exemplarischen Inputs, die tatsächlichen Strukturgesetzmäßigkeiten der zu erwerbenden Sprache erschließen kann.

    14. Chomsky hat die Vorstellungen vom Spracherwerb entwickelt: Kinder können aufgrund eines genetisch vorgegebenden Lernsystem, eines language acquisition device (LAD), nicht nur unabhängig von ihrer konkreten Umgebung, sondern gerade gegen sie eine sprachliche Kompetenz entwickeln. Der Spracherwerb ist nach Chomsky ein Prozess der allmählichen Entfaltung einer angeborenen Fähigkeit (Kompetenz). Kompetenz wird als grammatisches Wissen definiert, über das ein idealer Sprecher, Hörer verfügt und das die Voraussetzung für den Gebrauch von Sprache bildet. Der Kompetenz steht die Performanz gegenüber, d.h. die Anwendung des sprachlichen Wissens in konkreten Sprechsituationen. Grundmodel des Spracherwerbs: Input -------------------> LAD -----------------------> Output Sprachliche Daten Spracherwerbsmechanismus Grammatik der sozialen Umgebung

    15. Dieser Spracherwerbsmechanismus ist artspezifisch, d.h. durch ihn unterscheidet sich der Mensch von anderen Lebewesen und dabei spezifisch für sprachliches Lernen. LAD LAD ist ein Arsenal von mentalen Schemata, die festlegen, welche Strukturen überhaupt in menschlichen Sprachen möglich sind. Die Aufgabe von LAD ist eine sukzessive Bildung und Überprüfung hypothetischer Grammatiken vor dem Hintergrund rezipierter sprachlicher Daten. Das Language Acquisition Device Modell (LAD) ist ein nativistisches Konzept zum Spracherwerb von Noam Chomsky. Dem nativistischen Ansatz zufolge ist ein erblich bedingtes Vorwissen Grundlage des Spracherwerbs. Gewisse Sprachkenntnisse kommen von innen, sind also angeboren.

    16. Die Grundannahme des LAD-Modells besteht darin, dass jedes Kind von Anfang an ein Wissen um die Grammatik hat. Die Grammatik besteht aus formalen und substantiellen Universalien. Grund zu der Annahme ist, dass jedes Kind jede natürliche Sprache lernen kann. Das Kind hat angeborene Prädispositionen, die es zum Spracherwerb nutzt. Diese Prädispositionen sind: formale Universalien, substanzielle Universalien, Hypothesenbildungsverfahren und Hypothesenbewertungsverfahren. Die formalen Universalien betreffen den Charakter von Regeln, die in der Grammatik erscheinen, und die Art und Weise, wie diese miteinander verbunden sind. Die formalen Universalien beziehen sich auf linguistische Konzepte wie Tiefenstruktur, Oberflächenstruktur und Transformationsregeln.

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