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Varianzanalyse III : Zweifaktorielle Varianzanalyse. Varianzanalyse III: Zweifaktorielle Varianzanalyse Haupteffekte Interaktionseffekte Strukturgleichung Quadratsummen F -Test Interaktionsformen SPSS Mehrfaktorielle ANOVA Zufallseffekte. Zweifaktorielle Varianzanalyse.
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Varianzanalyse III: Zweifaktorielle Varianzanalyse Varianzanalyse III: Zweifaktorielle Varianzanalyse • Haupteffekte • Interaktionseffekte • Strukturgleichung • Quadratsummen • F-Test • Interaktionsformen • SPSS • Mehrfaktorielle ANOVA • Zufallseffekte 07_anova31
Zweifaktorielle Varianzanalyse Zweifaktorielle Varianzanalyse • Wenn mehrere unabhängige Variablen (UVs) vorliegen, muss eine mehrfaktorielle Varianzanalyse berechnet werden. • Es wird dann untersucht, ob die AV von den unterschiedlichen UVs abhängt. • Beispiel: „Hängt die Gedächtnisleistung (AV) von der Lernbedingung (UV1) und dem Geschlecht (UV2) ab?“ 07_anova32
Zweifaktorielle Varianzanalyse Effekt der Lernbedingung 07_anova3 3
Zweifaktorielle Varianzanalyse Effekt des Geschlechts 07_anova3 4
Zweifaktorielle Varianzanalyse Zweifaktorielles Design 07_anova3 5
Effekte der zweifaktoriellen ANOVA Zellen und Randmittelwerte 07_anova3 6
Effekte der zweifaktoriellen ANOVA Haupteffekt A • Der Haupteffekt der Stufe j des Faktors A berechnet sich als: Die Summe der Effekte ist Null 07_anova3 7
Effekte der zweifaktoriellen ANOVA Haupteffekt B • Der Haupteffekt der Stufe k des Faktors B berechnet sich als: Die Summe der Effekte ist Null 07_anova3 8
Effekte der zweifaktoriellen ANOVA „Zelleneffekte“ • Der Effekt eine Kombination bestimmter Stufen der Faktoren A und B berechnet sich als: • Die Summe der Effekte ist Null Der „Zelleneffekt“ ist wenig aussagekräftig, da er auch von den Haupteffekten beeinflusst wird. 07_anova3 9
Effekte der zweifaktoriellen ANOVA Interaktionseffekte (A x B) • Ein Interaktionseffekt wird als Differenz der Zelleneffekt und der beteiligten Haupteffekte berechnet: • Die Summe der Effekte ist Null • Der Interaktionseffekt gibt die Wirkung der Kombination bestimmter Faktorstufen über die Haupteffekte hinaus an. 07_anova3 10
Effekte der zweifaktoriellen ANOVA Interaktionseffekte (A x B) Es liegen im Beispiel keine Interaktionseffekte vor! 07_anova3 11
Beispiele für Interaktionseffekte Beispiel 1: Einfluss bildhafter Verarbeitung auf die Gedächtnisleistung bei Männern und Frauen Interaktion: Frauen profitieren von bildhafter Verarbeitung stärker als Männer 07_anova3 12
Beispiele für Interaktionseffekte 07_anova3 13
Beispiele für Interaktionseffekte Beispiel 2: Einfluss bildhafter Verarbeitung auf die Gedächtnisleistung bei Männern und Frauen Interaktion: Frauen profitieren von bildhafter Verarbeitung stärker als Männer 07_anova3 14
Beispiele für Interaktionseffekte 07_anova3 15
Beispiele für Interaktionseffekte Beispiel 3: Einfluss von Alkohol auf die Reaktionszeit bei Männer und Frauen Interaktion: Frauen werden durch Alkohol stärker beeinträchtigt als Männer 07_anova3 16
Beispiele für Interaktionseffekte Beispiel 4: Wirksamkeit der Medikamente M1 und M2 bei Männer und Frauen. • zwei Medikamente M1 und M2 (Faktor A) • an Männern und Frauen getestet (Faktor B) • keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern und den Medikamenten • aber eine Wechselwirkung (Interaktion): • bei Frauen wirkt M1 gut, M2 kaum • bei Männern entgegengesetzt M1 für Frauen, M2 für Männer besser geeignet 07_anova3 17
Strukturgleichung Gesamtmittelwert Effekt Faktor A Effekt Faktor B Interaktion „Fehler“ Strukturgleichung (2-fakt. ANOVA) = Strukturgleichung einfaktorielle ANOVA + Effekt des zweiten Faktors + Interaktionseffekt 07_anova3 18
Quadratsummen SStotal = SSbetween + SSwithin SStotal = SSFaktor A + SSFaktor B + SSAxB + SSwithin Quadratsummenzerlegung 07_anova3 19
Quadratsummen Quadratsummen 07_anova3 20
Quadratsummen p = Anzahl der Stufen von Faktor A q = Anzahl der Stufen von Faktor B n = Anzahl Vpn in jeder Zelle (Annahme gleichbesetzter Zellen) Mittlere Quadrate und Freiheitsgrade 07_anova3 21
Der F-Test für alle j, oder: für alle k, oder: für alle jk, oder: Statistische Hypothesen Bei einer 2-faktorienllen ANOVA gibt es drei Nullhypothesen: H0 für Faktor A: H0 für Faktor B: H0 für A x B: 07_anova3 22
Der F-Test Drei F-Tests 07_anova3 23
Der F-Test Erklärte Varianzanteile 07_anova3 24
Interaktionsformen Es gibt drei Formen der Interaktion: • ordinale Interaktion beide Haupteffekte sind global interpretierbar • hybride Interaktion nur einer der beiden Haupteffekte ist global interpretierbar • disordinale Interaktion keiner der beiden Haupteffekte ist global interpretierbar 07_anova3 25
Interaktionsformen Keine Interaktion • Die Diagramme zeigen die Gruppenmittelwerte der vier Zellen. • Beide Diagramme zeigen die gleichen Daten! 07_anova3 26
Interaktionsformen Keine Interaktion • Wenn die Linien der Graphen parallel verlaufen, gibt es keine Interaktion! 07_anova3 27
Interaktionsformen Ordinale Interaktion • Wenn der gleiche „Trend“ für beide Linien in beiden Diagrammen gilt (alle Graphen steigen oder alle Graphen fallen), spricht man von einer ordinalen („geordneten“) Interaktion. 07_anova3 28
Interaktionsformen Disordinale Interaktion • Wenn der unterschiedliche „Trends“ für beide Linien in beiden Diagrammen gilt (ein Graphen steigt, einer fällt), spricht man von einer disordinalen („ungeordneten“) Interaktion. 07_anova3 29
Interaktionsformen Hybride Interaktion • Im linken Diagramm: gleicher TrendIm rechten Diagramm: entgegengesetzte Trends • „Hybride Interaktion“ 07_anova3 30
Interaktionsformen Welch Interaktionsform? 07_anova3 31
Darstellung der Ergebnisse Darstellung der 2-faktoriellen ANOVA Beispieltext: „Die Anzahl erinnerter Wörter wurde mit einer 3 (Lernbedingung) x 2 (Geschlecht) ANOVA ausgewertet. Das Geschlecht hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Gedächtnisleistung, F<1. Es zeigte sich jedoch ein bedeutsamer Effekt der Lernbedingung, F(2,74) = 95.84; p<.01, sowie eine Interaktion beider Faktoren, F(2,74) = 27.66; p<.01. Diese Interaktion ist auf einen bessere Gedächtnisleitung von Männern in der bildhaften Bedingung (t[25]=3.61; p=.01) und eine bessere Gedächtnisleistung von Frauen in der emotionalen Bedingung (t[24]=-6.97; p<.01) zurückzuführen.“ 07_anova3 32
SPSS 07_anova3 33
SPSS Syntax: glm memo by sex, bed /plot=profile(bed*sex). 07_anova3 34
SPSS 07_anova3 35
SPSS 07_anova3 36
Mehrfaktorielle ANOVA • Eine Varianzanalyse kann mit beliebig vielen Faktoren berechnet werden. • Damit sind auch Interaktionen „höherer Ordnung“ möglich: drei-, vier-, fünf, …n-fach-Interaktionen (bei n Faktoren) • Die Interpretation solcher Mehrfachinteraktionen ist oft schwierig. • Beispiel: Evaluation eines Entspannungstrainings • Faktor A: Geschlecht des Kursleiters • Faktor B: Geschlecht der Kursteilnehmer • Faktor C: Art des Trainings: Progressive Muskelrelaxation (PMR) vs. Autogenes Training (AT) 07_anova3 37
Mehrfaktorielle ANOVA 65 75 65 75 70 70 70 70 AT PMR 07_anova3 38
Mehrfaktorielle ANOVA • Eine dreifach-Interaktion (AxBxC) bedeutet, dass sich die zweifach-Interaktion (AxB) für die beiden Stufen von C unterscheiden. • … oder, dass sich die dass sich die zweifach-Interaktion (AxC) für die beiden Stufen von B unterscheiden. • … oder, dass sich die dass sich die zweifach-Interaktion (BxC) für die beiden Stufen von A unterscheiden. • Eine 4-fach Interaktion ist darauf zurückzuführen, dass sich die beteiligten 3-fach Interaktionen voneinander unterscheiden. 07_anova3 39
Mehrfaktorielle ANOVA 07_anova3 40
Zufallseffekte Feste Effekt vs. Zufallseffekte • Bisher haben wir nur Varianzanalysen für so genannte feste Effekte besprochen. • Definition: Man spricht von festen Effekten, wenn alle möglichen bzw. alle interessierenden Stufen eines Faktors im Versuchsplan realisiert werden. • Beispiele: Geschlecht, Therapieform, etc. • In diesem Fall kann ist das Ergebnis der ANOVA nur auf die realisierten Stufen zu beziehen. 07_anova3 41
Zufallseffekte Zufallseffekte • Häufig sind Gruppenbildungen jedoch nicht eindeutig, weil eine UV keine feste Abstufungen hat. • Beispiel: • UV: “Extraversion” (gering, mittel, hoch) • AV: Prüfungserfolg in einer mündlichen Prüfung. • In diesem Fall sollte eine ANOVA mit „Zufallseffekten“ berechnet werden. 07_anova3 42
Zufallseffekte Zufallseffekte • Definition: Wenn einen Faktor viele Abstufungen hat und für eine Untersuchung “zufällig” einige davon ausgesucht werden spricht man von Zufallseffekten. • Beispiele: Persönlichkeitseigenschaften, Alkoholkonsum, Alter, etc. • Wenn ein Faktor als Zufallsfaktor betrachte wird, so ist eine Generalisierung der Ergebnisse auf andere (nicht untersuchte) Stufen möglich. 07_anova3 43
Zufallseffekte Feste Effekt vs. Zufallseffekte 07_anova3 44
Zufallseffekte Beispiel: Alter und Klausurerfolg • Gruppenbildung: • Alter < 24 Gruppe 1 • Alter ≥ 24 Gruppe 2 • Willkürliche Gruppenbildung • Eigentlich soll untersucht werden,ob der Studienerfolg vom Alterim Allgemeinen abhängt. 07_anova3 45
Zufallseffekte Beispiel: Alter und Klausurerfolg 07_anova3 46
Zufallseffekte Beispiel: Alter und Klausurerfolg • Bei einer einfaktoriellen ANOVA mit Zufallseffekten werden die Quadratsummen wie bisher berechnet. 07_anova3 47
Zufallseffekte Beispiel: Alter und Klausurerfolg • Der kritische F-Wert beträgt 4.35kein statistisch bedeutsamer Unterschied! • Fazit: Kein Unterschied in der Durchführung des F-Tests im Vergleich zur Analyse mit festen Effekten. • Dies gilt jedoch nur für die einfaktorielle ANOVA. 07_anova3 48
Zufallseffekte Zweifaktorielle ANOVA mit Zufallseffekten • Beispiel: Wie wirkt sich das Alter (UV1) und die Extraversion (UV2) eines Kandidaten auf das Ergebnis einer mündlichen Prüfung aus 07_anova3 49
Zufallseffekte Zweifaktorielle ANOVA mit „gemischten Effekten“ • Liegt ein Faktor mit festem Effekt und ein Faktor mit Zufallseffekt vor, spricht man von einer ANOVA mit gemischten Effekten. • Wichtig: Es muss bei der Berechnung der F-Tests beachtet werden, welcher Faktor als Zufallsfaktor eingegeben wird. • Beispiel: Der Einfluss des Geschlechts (Faktor A) und des Alters (Faktor B) auf die Ängstlichkeit einer Person. • Die folgenden Berechnungen gehen davon aus, dassFaktor B der Zufallsfaktor ist. 07_anova3 50