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Ein Gleiches. J. W. von Goethe. Ein Gleiches Über allen Gipfeln Ist Ruh, In allen Wipfeln Spürest du Kaum einen Hauch; Die Vögelein schweigen im Walde, Warte nur, balde Ruhest du auch. . Wanderers Nachtlied 1780
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Ein Gleiches J. W. von Goethe
Ein Gleiches Über allen Gipfeln Ist Ruh, In allen Wipfeln Spürest du Kaum einen Hauch; Die Vögelein schweigen im Walde, Warte nur, balde Ruhest du auch.
Wanderers Nachtlied 1780 Der du von dem Himmel bist,Alles Leid und Schmerzen stillest,Den, der doppelt elend ist,Doppelt mit Erquickung füllest, Ach ich bin des Treibens müde!Was soll all der Schmerz und Lust?Süßer Friede,Komm, ach komm in meine Brust!
Ein Gleiches Über allen Gipfeln Ist Ruh, In allen Wipfeln Spürest du Kaum einen Hauch; Die Vögelein schweigen im Walde, Warte nur, balde Ruhest du auch.
Entstehung: • Anekdote: Goethe habe das Gedicht am 6. September 1980 an die Wand einer Jagdhütte am Kickelhahn geschrieben Späte Fotografie • „Inbegriff“ eines spontan entstandenen Gedichts ist zu hinterfragen!
1. Lesung • 8 Zeilen, bis auf Z. 6 sehr kurz • Keine Untergliederung in Strophen • Wirkt „simpel“ • Zentraler Inhalte: Natur, Ruhe • Titel („Wanderers Nachtlied“):müder Wanderer sucht sich eine Bleibe für die Nacht • Frage nach weiteren Konnotationen / Bedeutungen insbes. von Ruhe, Nacht
2. Lesung Versmaß: -v-v-v v- v-v-v -v- -vv- v-vv-vv-v -vv-v -vv- Kein regelmäßiges Versmaß: Z. 1-4 alternierend, Z. 6-8 auch zweisilbige Senkungen, freie Rhythmik Bruch zwischen der 4. und 5. Z.; Z. 7 und 8 sind gleich gebaut Gesamteindruck = unruhig, steht im Gegensatz zum Gedichtinhalt Bedeutung?
Reim: Schema: a – b – a – b – c – d – d – c Kreuzreim + Blockreim bestätigt Bruch zwischen der 4. und 5. Zeile Bedeutung? Syntax: Enjambement zwischen 4. und 5. Zeile: „Spürest du kaum einen Hauch […]“ bestätigt Bruch zwischen der 4. und 5. Zeile Bedeutung?
3. Lesung: Korrelation von Form und Inhalt 4./5. Zeile: „Warte nur, balde / ruhest du auch“ Drohung oder Verheißung? Konnotationen von „Ruhe“: Schlaf, Tod Kommunikationssituation: Angesprochenes Du / Adressat (Z. 4, 7, 8) Impliziert ein Sprecher-Ich Sprecherinstanz ist einerseits selbstreflexiv (Sehnsucht nach Ruhe), andererseits spricht sie den Leser an
Inhaltliche Struktur: Himmel Pflanzenwelt Tierwelt Mensch • unbelebte Natur belebte Natur • Stufenbewegung von oben unten • Fokussierung von Ferne und Weite Nähe und Konkretes = Mensch Leser/in
Genre: • Naturgedicht • Abendgedicht • Schlafgedicht • ??? Konnotation Ruhe – Stille/Stillstand - Schlaf – Tod präsent im Fehlen von „Hauch“: Atem – Bewegung – Leben Antithese Schweigen der Vögel = Vorausdeutung auf das „Schweigen“ / den Tod des Menschen
Z. 7 und 8: „Warte nur, balde / ruhest du auch“ Ankündigung des Todes / Erfüllung eines Todeswunsches? Tod = positiv besetzt Zustand, der im Einklang mit der Ruhe und dem Frieden der Natur gesehen wird Erlösung Ruhe in der Natur = Metapher für Ruhe / Geborgenheit im Tod
http://www.youtube.com/watch?v=GPmKuE4NYG4&feature=related Rezitation • http://www.youtube.com/watch?v=N7_uqxAb6BU&feature=related Schubert • http://www.youtube.com/watch?v=hB17gpSplRc&feature=related Liszt