E N D
1. Betriebliches Rechnungswesen
Buchführung und Jahresabschluss
Dipl.- Oec. Frank N. Motzko
2. 2
3. 3 Buchführung Einführende Literatur:
Buchner, Buchführung und Jahresabschluss, München, neueste Auflage
Engelhardt/Raffee/Wischermann, u.a., Grundzüge der doppelten Buchhaltung, Wiesbaden, neueste Auflage
Döring/Buchholz, Buchhaltung und Jahresabschluss (mit Aufgaben und Lösungen), neueste Auflage
Handelsgesetzbuch (HGB), neuester Stand
4. 4
5. 5 Finanzbuchhaltung:
Der Teil des Rechnungswesens, der der Er-mittlung der Vermögenslage und des Erfolgs des Unternehmens dient.
In der Finanzbuchhaltung werden alle Ge-schäftsvorfälle chronologisch und sachlich geordnet erfasst.
6. 6
7. 7
8. 8
9. 9
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11. 11
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41. 41
42. 42
43. 43
44. 44
45. 45
46. 46
47. 47 Buchführung Stufe Rechnung USt Vorsteuer Zahllast Mehrwert
(-traglast)
48. 48
49. 49
50. 50
51. 51
52. 52
53. 53
54. 54
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58. 58
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61. 61
62. 62
63. 63 Buchführung Herstellungskosten (HK)
Herstellungskosten sind gem. § 255 Abs. 2 HGB die
Aufwendungen, die durch den
Verbrauch von Gütern und Diensten für
Herstellung eines Vermögensgegenstandes, seine
Erweiterung oder für eine
über seinen ursprünglichen Zustand hinausgehende wesentliche Verbesserung entstehen.
64. 64 Buchführung Fertigungseinzelkosten (FEK)
+ Materialeinzelkosten (MEK)
+ Sondereinzelkosten der Fertigung (SEKF)
= Wertuntergrenze der HK nach HGB
===============================
Einzelkosten:
Kosten, die dem Kostenträger direkt zugerechnet werden können.
FEK = Fertigungslöhne
MEK = Fertigungsmaterial (Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe)
SEKF = Entwurfskosten, Modelle, Lizenzgebühren, Spezialwerkzeuge
65. 65 Gemeinkosten:
Kosten, die dem Kostenträger nur indirekt (über Schlüssel) zugerechnet werden können.
Materialgemeinkosten (MGK) = z.B. Lagerkosten
Fertigungsgemeinkosten (FGK) = Raumkosten, Instandhaltung usw.
Werteverzehr des AV = anteilige Abschreibung
Allgemeine Verwaltung = Gehälter Geschäftsleitung, Rechnungswe- sen, Einkauf usw. Buchführung
66. 66 Buchführung Wertunter- bzw. -obergrenzen der HK
gemäß § 255 Abs. 2 u. 3 HGB:
Materialeinzelkosten Einbeziehungspflicht
Fertigungseinzelkosten Einbeziehungspflicht
Sondereinzelkosten der
Fertigung Einbeziehungspflicht
--------------------------------
Wertuntergrenze HGB
--------------------------------
67. 67 Buchführung notwendige Materialgemeinkosten Einbeziehungswahlrecht
notwendige Fertigungsgemeinkosten Einbeziehungswahlrecht
durch die Fertigung veranlasster
Werteverzehr des Anlagevermögens Einbeziehungswahlrecht
allgemeine Verwaltungskosten Einbeziehungswahlrecht
Aufwendungen für soziale
Einrichtungen des Betriebes Einbeziehungswahlrecht
Aufwendungen für freiwillige Einbeziehungswahlrecht
soziale Leistungen
Aufwendungen für betriebliche Einbeziehungswahlrecht
Altersversorgung
----------------------------------
Wertobergrenze HGB
----------------------------------
68. 68 Buchführung Fremdkapitalzinsen grundsätzlich Einbeziehungsverbot
(§ 255 Abs. 3 HGB)
Vertriebskosten Einbeziehungsverbot
(§ 255 Abs. 2 Satz 6 HGB)
69. 69 Buchführung Beispiel: Ermittlung Herstellungskosten
Das Bauunternehmen Tief & Hoch GmbH stellt einen eigenen Kran her. Bei der
Herstellung sind nachfolgende Kosten angefallen:
Bleche in Form von Rechteckzuschnitten, Ringe und Ronden sowie sonstiges Fertigungsmaterial i.H.v. € 50.000,--.
Kosten für den Transport und die Prüfung des Materials € 1.000,--.
Arbeitslohn zur Herstellung des Krans (Akkordlohn) € 6.000,--.
Kosten für die Erstellung eines Spezialwerkzeuges € 3.500,--.
Die Konstruktion des Kranes hat ein Ingenieurbüro übernommen € 5.250,--.
Anteilige zeitabhängige Abschreibung der für die Herstellung benötigten Maschinen € 450,--.
Anteilige Kosten des Betriebsrats, des Personalbüros und des Rechnungswesens € 1.200,--.
Für die Herstellung des Krans wurde ein Darlehen i.H.v. € 70.000,-- aufgenommen, anteiliger Zinsaufwand für den Herstellungszeitraum € 500,--.
Anteiliger Meisterlohn für die Beaufsichtigung der Herstellung € 1.500,--.
70. 70 Buchführung Kostenart Buchstabe Aktivierung €
71. 71 Buchführung Übungsaufgabe: Herstellungskosten
Aus den Kalkulationsunterlagen der Möbelfabrik Doller Wohnen AG ergibt sich, dass für einen am Jahresende noch auf
Lager befindlichen Schlafzimmerschrank Modell „Traumland“ aus der Produktion des letzten Jahres folgende Kosten
aufgewendet wurden:
€
a) Holz 100,--
b) Arbeitslohn zur Herstellung des Schrankes (Akkordlohn) 120,--
c) Anteilige Kosten für Spezialwerkzeug, das ausschließlich
bei der Fertigung dieses Modells benutzt wird 10,--
d) Anteilige Stromkosten der Produktionsanlagen (Nachweis per Zähler) 20,--
e) Anteilige Lagerkosten für das Holz 10,--
f) Anteilige verbrauchsbedingte Reparaturkosten des Maschinenparks 30,--
g) Anteilige Abschreibung der Sägemaschine (zeitanteilig) 90,--
h) Anteiliger Meisterlohn zur Beaufsichtigung der Herstellung 50,--
i) Anteilige Kosten einer Werbekampagne 50,--
j) Anteilige Kosten des Personalbüros und des Rechnungswesens 30,--
k) Gewinnaufschlag 200,--
Ordnen Sie die vorgegebenen Kostenbestandteile nach Kriterien aktivierungsfähig (kann), aktivierungspflichtig (muss)
und nichtaktivierungsfähig. Geben Sie die handelsrechtliche Wertober- und Wertuntergrenze der Herstellungskosten
an.
72. 72 Buchführung Beispiel Buchungsablauf bei der Bewertung fertiger Erzeugnisse
Die Y-GmbH legt Ihnen für das Geschäftsjahr 2007 folgende Daten vor:
Bestand fertige Erzeugnisse 01.01.2007: keine
Bestand fertige Erzeugnisse 31.12.2007: 1.000 Stück
Rohstoffeinkauf auf Ziel € 500.000 + 19% USt.
Entnahme von Rohstoffen für die Produktion lt. Entnahmescheinen € 300.000,--
Fertigungslöhne (per Bank) € 600.000,--
Verwaltungsgehälter (per Bank) € 150.000,--
Gehälter für den Vertrieb (per Bank) € 50.000,--
Abschreibungsaufwand für Maschinen der Produktion € 80.000,--
Lagermiete (per Bank) € 10.000,--
Verkauf von Erzeugnissen auf Ziel € 5.000.000,-- + 19% USt.
Lt. Betriebsabrechnungsbogen betragen die gesamten Kosten für den Lagerbestand von 1.000 Stück,
10% der angefallenen obigen Aufwendungen.
Bewertung der fertigen Erzeugnisse, wenn
a) ein möglichst niedriger
b) ein möglichst hoher
Gewinn angestrebt wird.
73. 73 Buchführung Lösung:
74. 74 Buchführung
75. 75 Buchführung Übungsaufgabe: Bewertung fertige/ unfertige Erzeugnisse
Die Billig AG (große AG gem. 267 HGB) legt Ihnen für das Geschäftsjahr 2007 folgende Daten vor:
Bestand fertige Erzeugnisse 01.01.2007: 500.000 €
Bestand unfertige Erzeugnisse 01.01.2007: 100.000 €
Bestand fertige Erzeugnisse 31.12.2007: 5.000 Stück
Bestand unfertige Erzeugnisse 31.12.2007: 150.000 €
Rohstoffeinkauf auf Ziel € 400.000 + 19% USt.
Entnahme von Rohstoffen für die Produktion lt. Entnahmescheinen € 200.000,--
Fertigungslöhne (per Bank) € 400.000,--
Verwaltungsgehälter (per Bank) € 50.000,--
Gehälter für den Vertrieb (per Bank) € 20.000,--
Abschreibungsaufwand für Maschinen der Produktion € 40.000,--
Lagermiete (per Bank) € 8.000,--
Verkauf von Erzeugnissen auf Ziel € 3.000.000,-- + 19% USt.
Lt. BAB betragen die gesamten Kosten für den am 31.12.07 noch vorhandenen Lagerbestand( fert. Erzeugnisse), 30 % der angefallenen
obigen Aufwendungen.
Bewerten Sie die fertigen Erzeugnisse unter der Prämisse, dass die AG einen möglichst niedrigen Gewinn anstrebt. Welche Bestandsveränderungsbuchungen ergeben sich für die fertigen und unfertigen Erzeugnisse?
Erstellen Sie das G+V-Konto vor und nach Bestandsveränderungsbuchung.
Erstellen Sie die Gewinn und Verlustrechnung gem. § 275 Abs. 2 HGB mit obigen Daten.
76. 76
77. 77
78. 78
79. 79 Buchführung Privatentnahmen/-einlagen
Privatentnahmen
Gem. § 4 Abs. 1 Satz 2 EStG sind Entnahmen, alle Wirt-
schaftsgüter (Barentnahmen, Waren, Erzeugnisse, Nut-
zungen und Leistungen), die der Steuerpflichtige dem
Betrieb für betriebsfremde Zwecke entnimmt.
? Geldentnahmen
? Sachentnahmen
? Nutzungsentnahmen
? Leistungsentnahmen
80. 80 Buchführung Privateinlagen
Gem. § 4 Abs. 1 Satz 5 EStG sind Einlagen alle Wirt-
schaftsgüter (Bareinzahlungen und sonstige Wirtschafts-
güter), die der Steuerpflichtige dem Betrieb im Laufe des
Wirtschaftsjahres zugeführt hat.
? Geldeinlagen
? Sacheinlagen
? Nutzungseinlagen
? Leistungseinlagen
81. 81 Buchführung Kapitalkontenentwicklung:
Anfangsbestand
+ Privateinlagen
+ Gewinn bzw.
- Verlust
- Privatentnahmen
= Endbestand
82. 82 Buchführung Grundlagen Betriebsvermögensvergleich (§ 4 Abs. 1
EStG):
Betriebsvermögen am Schluss des Wirtschaftsjahres
- Betriebsvermögen am Schluss des vorangegangenen Wirtschaftsjahres
+ Wert der Privatentnahmen
- Wert der Privateinlagen
-------------------------------------------------------------------------------
= Gewinn (besser: Ergebnis)
Betriebsvermögen = Vermögen ./. Schulden (= Eigenkapital)
83. 83 Buchführung Übungsfälle: Gewinnermittlung durch Betriebsvermögensvergleich
1) Der Gewerbetreibende X ermittelt seinen Gewinn gem. § 4 Abs. 1 EStG. Er hat durch Inventur
folgende Bestände festgestellt:
Vermögen: 31.12.00 31.12.01
Geschäftsausstattung 30.000,-- 25.000,--
Waren 50.000,-- 55.000,--
Forderungen aus L+L 15.000,-- 10.000,--
Kassenbestand 5.000,-- 3.000,--
Schulden:
Verb. aus L+L 20.000,-- 24.000,--
Darlehensverbindlichkeiten 30.000,-- 10.000,--
Sonstige Verbindlichkeiten 1.000,-- 3.000,--
In 01 haben die Privatentnahmen € 36.800,-- und die Privateinlagen € 3.000,-- betragen. Ermitteln
Sie den Gewinn/ Verlust für 01.
84. 84 Buchführung 2) Betriebsvermögen am 31.12.01 - 20.000,--
Betriebsvermögen am 31.12.00 - 70.000,--
Entnahmen 01 50.000,--
Einlagen 01 40.000,--
Wie hoch ist das Ergebnis in 01?
3) Betriebsvermögen am 31.12.01 20.000,--
Betriebsvermögen am 31.12.00 - 30.000,--
Entnahmen 01 20.000,--
Einlagen 01 50.000,--
Wie hoch ist das Ergebnis in 01?
4) Betriebsvermögen 31.12.01 - 10.000,--
Betriebsvermögen 31.12.00 70.000,--
Entnahmen 01 80.000,--
Einlagen 01 0,--
85. 85
86. 86
87. 87
88. 88
89. 89
90. 90
91. 91
92. 92
93. 93
94. 94
95. 95
96. 96
97. 97
98. 98
99. 99
100. 100
101. 101
102. 102 Buchführung/Jahresabschluss Bilanzielle Behandlung eines Disagio
Beispiel:
Die Pleite GmbH hat zum 01.10.04 ein Darlehen i.H.v. € 200.000,-
aufgenommen. Dieses Darlehen wird allerdings nur zu 90% ausgezahlt
und hat eine Laufzeit von 5 Jahren. Die Rückzahlung erfolgt am Ende
der Laufzeit.
Disagio = 20.000,-- (= vorweg gezahlter Zins)
§ 250 Abs. 3 HGB
? Aktivierungswahlrecht
103. 103 Buchführung/Jahresabschluss Erhaltene Anzahlungen
Erhaltene Anzahlungen ? Verbindlichkeit für den Unternehmer
(Unternehmer muss seine Leistung noch erbringen.)
Bilanzausweis: § 266 Abs. 3 C.3 HGB
Beispiel:
Die Chaos AG erhält im Dezember 2006 eine Anzahlung per Bank für
eine in 2007 zu erbringende Leistung i.H.v. € 11.600,--. Im Jahr 2007
wird die Leistung von der AG erbracht und dem Kunden die Schluss-
rechnung gestellt, der endgültige Rechnungsbetrag beträgt 18.000,-- +
19% USt.
104. 104 Buchführung/Jahresabschluss Rückstellungen
Abschließende Aufzählung der Rückstellungsarten des § 249 HGB
Passivierungspflicht besteht für:
ungewisse Verbindlichkeiten, § 249 Abs. 1 Satz 1 HGB
drohende Verluste aus schwebenden Geschäften, § 249 Abs. 1
Satz 1 HGB
unterlassene Instandhaltungsaufwendungen bei Nachholung innerhalb von drei Monaten nach dem Abschlussstichtag, § 249 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 HGB
unterlassene Abraumbeseitigungsaufwendungen bei Nachholung im folgenden Geschäftsjahr, § 249 Abs. 1 Satz 2 Nr.1 HGB
Kulanzleistungen, § 249 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 HGB
105. 105 Buchführung/Jahresabschluss Passivierungswahlrecht besteht für:
unterlassene Instandhaltungsaufwendungen bei Nachholung im folgenden Geschäftsjahr nach Ablauf von drei Monaten, § 249 Abs. 1 Satz 3 HGB
bestimmte Aufwendungen, § 249 Abs. 2 HGB
106. 106 Buchführung/Jahresabschluss Übungsaufgabe: Rückstellungen
Die X-GmbH hat sich 2006 verpflichtet einem Kunden im neuen Jahr Ware für 10.000,-- € zzgl. USt. zu liefern. Am 31.12.2006 betragen die Einkaufspreise der Ware 12.000,-- €. Die X-GmbH hat die Ware noch nicht beschafft und auch nicht auf Lager vorrätig.
a) Kommt handelsrechtlich eine Rückstellung in Betracht?
b) Wie wäre es, wenn die gleiche Ware sich bereits auf dem Lager der X-GmbH befindet. Ihre Anschaffungskosten betrugen a) € 10.000,--; b) € 9.000,--?
2) Die Arm-GmbH muss ihren Jahresabschluss 2006 von einem Wirtschaftsprüfer prüfen lassen. Die Kosten haben im Vorjahr € 4.000,-- betragen. Man rechnet in 2006 mit einer Steigerung von 10%. Die Prüfung erfolgt im Jahr 2007 die Prüfungsgesellschaft stellt am 30.06.2007 folgende Rechnung:
a) 4.500 + 19% USt.
b) 4.100 + 19% USt.
Welche Buchungen ergeben sich zum 31.12.2006 und 30.06.2007