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Pädagogische Anthropologie Anthropologische Pädagogik

Pädagogische Anthropologie Anthropologische Pädagogik. Renate Buchmayr. Vorlesungsmodule. Wissenschaftstheoretische Positionierung Implizite Anthropologie in päd. Richtungen Evolutionsbiologische Aspekte in der Pädagogik. Menschenbilder als pädagogisch-anthropologische Konstrukte

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  1. Pädagogische AnthropologieAnthropologische Pädagogik Renate Buchmayr

  2. Vorlesungsmodule • Wissenschaftstheoretische Positionierung • Implizite Anthropologie in päd. Richtungen • Evolutionsbiologische Aspekte in der Pädagogik. • Menschenbilder als pädagogisch-anthropologische Konstrukte • Päd. Anthropologie / anthropologische Pädagogik (Positionen bis ca. 1970) • Postmoderne und historische Wende Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  3. Aufgaben der päd. Anthropologie • Sammlung von erziehungsrelevanten Aussagen aus allen Wissenschaften • Integration dieser Aussagen in den eigenen Wissenschaftsbereich (Integrationsfunktion) • Kontrolle pädagogischer Sinn- und Zielvorstellungen unter anthropologischen Aspekten (Kontrollfunktion) Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  4. Aus geisteswissenschaftlich / philosophischer Sicht: Anthropologische Aussagen über den Menschen „zwischen Sein und Sollen“ Aus historisch / kritischer Sicht: Aussagen auf Basis von Methodenpluralismus über das „Menschenmögliche“ Aufgaben der pädagogischen Anthropologie (nach Zierfas) Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  5. Wissenschaftstheoretische Positionierung 1 Anthropologie als Lehre vom Menschen aus der Sicht der • Philosophie • Biologie / Evolutionstheorie • Soziologie / Geschichte / Kultur Als: • Implizite / explizite • Regionale / integrale • Realanthropologie / Sinnanthropologie • Pädagogische Anthropologie: Grundaxiom ist der Mensch als erziehungsbedürftiges und erziehungsfähiges Wesen. Sie nimmt erziehungsrelevante Wissenselemente auf und liefert ihrerseits Erkenntnisse an andere Anthropologien. Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  6. Wissenschaftstheoretische Positionierung 2Methoden „Die Naturwissenschaften erklären– die Geisteswissenschaften verstehen“ (Dilthey) Methoden der anthropologischen Forschung: • Empirisch-quantitative Methoden • Ethnographische Methoden (Feldstudien) • Hermeneutische Methoden Die Wahl der Methode wird vom Forschungsobjekt beeinflusst und wirkt sich ihrerseits wieder auf das Forschungsergebnis aus. Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  7. Wissenschaftstheoretische Positionierung 3Die Doppelnatur des Menschen Empirische Forschung:die Natur des Menschen Seine Phylogenese und Ontogenese Proximate Fragestellung (Wie – Funktion) Ultimate Fragestellung (Warum – Zweck) Geisteswissenschaftlich-hermeneutische Forschung:das Wesen des Menschen Seine Ratio und Transzendenz Frage nach den Grunddimensionen menschlichen Seins Kant: „Was kann ich wissen - was soll ich tun - was darf ich hoffen – Was ist der Mensch ?“ Spannungsfeld von Sein und Sollen Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  8. Wissenschaftstheoretische Positionierung 4 abendländische Erkenntniswege und Menschenbilder • Mythos: Anthropomorphismus, Animismus, Ethnozentrismus • Antike: homo sapiens mit Anteil am Logos • Mittelalter (Scholastik): Mensch als Mikrokosmos mit Erlösungsbedarf • Renaissance: Anthropozentrismus (Pico della Mirandola – Über die Würde des Menschen)Rationalismus (Descartes – Subjekt-Objekt-Trennung)Empirismus (Bacon, Locke, Hume) • Aufklärung (Kant – Vernunft und Erziehung) • Naturalistische Wende (homo faber, Kybernetik, Evolutionstheorie) • Wissenschaftskritik (Kuhn, Feyerabend) • Konstruktivismus (Glasersfeld, von Foerster, Maturana, Varela) • Systemtheorien (Luhmann) Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  9. Implizite Anthropologie in päd. Richtungen (exemplarisch) 1 • Aristoteles: Erziehung durch Mäeutik (Anleitung zum Denken durch Fragen) • Platon: Höhlengleichnis vom Schein realer Dinge zur Welt der Ideen • Augustinus: dogmatische „Glaubenspädagogik“ • Erasmus von Rotterdam: „Zum Menschen wird man nicht durch Geburt, sondern durch Erziehung und Bildung.“ • Pico della Mirandola: „Rede über die Würde des Menschen“ • Comenius: Weltordnung durch eine Didaktik „allen alles auf alle Weise zu lehren.“ • Kant: „Der Mensch ist das einzige Geschöpf das erzogen werden muss“ Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  10. Implizite Anthropologie in päd. Richtungen (exemplarisch) 2 • Jean Jacques Rousseau (Der Mensch ist von Natur aus gut, die Kultur hat ihn verdorben) • Johann Heinrich Pestalozzi ( Erziehung als Werk der Natur, der Gesellschaft und der menschlichen Person) • Johann Friedrich Herbart (Erziehung bindet den Willen des Zöglings in Freiheit an das Sollen) • Friedrich Daniel Schleiermacher (ethische Erziehung zur Einigung von Natur und Vernunft, Idealem und Realem, Spekulation und Empirie) • Wilhelm von Humboldt (Im Mittelpunkt...steht der Mensch, der...die Kräfte seiner Natur stärken und erhöhen, seinem Wesen Wert und Dauer verschaffen will.) Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  11. Implizite Anthropologie in päd. Richtungen (exemplarisch) 3 • Karl Marx (Im Gegensatz zum Tier kann der Mensch die Bedingungen seines Lebens selbst hervorbringen.) • Wilhelm Dilthey (geschichtlich-kulturelle Zusammenhänge vollziehen sich nur hermeneutisch verstehbar) • John Dewey (Die menschliche Natur ist ein Ergebnis kultureller Evolution. Das Individuum verändert die Umgebung und wird von ihr verändert) • Martin Wagenschein (Eine falsche Anthropologie des Kindes ist, wenn man behauptet, Kinder müssten zum Lernen gezwungen oder verführt werden...damit zerstört man die Lust am Verstehen) Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  12. Ideengeschichte der Pädagogik • Antike: Erziehungsphilosophie (physis-ethos-logos) • Mittelalter: Scholastik (Normativpädagogik) • Renaissance: (Anthropozentrismus, Erziehung als 2. Geburt) • Barock: Erziehung analog eines mechanistischen Weltbildes • Aufklärung: Erziehung als Verpflichtung am Menschen • Gegenströmungen: Erziehung durch Kulturverzicht bzw. durch Natur (Rousseau). Erziehung über praktische Ökonomie (Philanthropen) • Klassik: Erziehung als Menschenbildung • Reformpädagogik und Emanzipation: Erziehung als Selbstregulierung Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  13. Das philosophisch / theologische Weltbild: Der Mensch hat Anteil am Numinosen bzw. am Logos Das naturwissenschaftliche Weltbild: Der Mensch ist Teil einer Mechanistischen Natur Evolutionsbiologischen Natur Soziobiologischen Natur Menschenbildkonstrukte Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  14. Evolutionsbiologische Aspekte in der päd. Anthropologie 1 Als Evolution bezeichnen wir die Entstehung und Veränderung der vielfältigen Organismen auf der Erde Charles Darwin (1809 – 1882) 1831 Einschiffung auf der Beagle 1859 Veröffentlichung „Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl“ 1871 Veröffentlichung „Die Abstammung des Menschen und die geschlechtliche Zuchtwahl“ Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  15. Evolutionsbiologische Aspekte in der päd. Anthropologie 2Grundprinzipen der Evolutionstheorie • Alle Lebewesen haben die Tendenz sich exponentiell zu vermehren • Dadurch vererben sie angeborene Eigenschaften auf lange Sicht mit leichten Veränderungen (Mutation) • Alle Lebewesen sind so in langen Zeiträumen entstanden und können deshalb auf eine gemeinsame Abstammung zurückgeführt werden (Deszendenztheorie) • Auf Grund von Ressourcenknappheit gibt es einen Kampf ums Dasein • Lebewesen mit nützlichen Varianten haben größere Überlebens- und Fortpflanzungschancen (Selektion) • Der Mensch bildet keine Ausnahme sondern ist ebenfalls ein Produkt von Variabilität und Selektion Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  16. Mensch Instinktreduziert Weltoffen (Wirkwelt) Kulturschaffend Erziehungsbedürftig Als „Erster Freigelassener der Schöpfung“ Tier Instinktgesteuert Umweltgebunden (Merkwelt) Lernfähig durch Appetenzverhalten, Prägung und Konditionierung Evolutionsbiologische Aspekte in der päd. Anthropologie 3Ethologie Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  17. Evolutionäre PädagogikForschungsfeld „Erziehung und Bildung“auf Basis der Evolutionstheorie Lehren und Lernen als Angebot an Variation und Selektion • Lernen der Gene • Lernen der Gehirne • Lernen der sozialen Systeme „evolutionäre Pädagogik verspricht nicht, alles besser, aber vieles anders beobachten und erklären zu können.“ (Treml) Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  18. Aufgaben der Anthropologie auf empirischer Basis für die Pädagogik Sie benennt und untersucht: • Determinanten, die das Erscheinungsbild bestimmen • Voraussetzungen, die Erziehung ermöglichen, erfordern oder begrenzen • Überprüfung normativer Erziehungsziele Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  19. Phylogenetische Aspekte der päd. Anthropologie (nach Liedtke) Erzieherisch bedeutsame Wirklichkeit (Klafki) als Gesamtheit anthropologischer Determinanten. • Endogene (Genomstruktur): physiologische Konstitution • Exogene (ökologische): • autökologische (Umwelt, Klima) • synökologische (gesellschaftlich) • Bewusst • Unbewusst Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  20. Die Möglichkeit der Erziehung unter phylogenetischen Aspekten • Verbesserung der Lernprozesse im Laufe der Evolution • Aufbau und Verstärkung der Lernappetenz in der Phylogenie • Die Zunahme an Freiheitsgraden in der Phylogenese • Die Zunahme der Erziehungsbereitschaft Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  21. Die Notwendigkeit derErziehung unter phylogenetischen Aspekten • Eingliederung in den jeweiligen Entwicklungsstand der Gesellschaft • Ausgleich konstitutiver Gefährdung • Steuerung der Evolution der Gesellschaft • Frage nach den Grenzen der Erziehbarkeit • Frage nach den Erziehungszielen unter phylogenetischen Aspekten Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  22. Die Sonderstellung des Menschen im NaturganzenMenschenbilder nach Darwin • Adolf Portmann (Zoologie und das neue Bild vom Menschen 1956) • Max Scheler (Die Stellung des Menschen im Kosmos 1928) • Helmut Plessner (Die Stufen des Organischen und des Menschen 1928) • Arnold Gehlen (Der Mensch, seine Natur und seine Stellung in der Welt 1940) Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  23. Portmann: Physiologische Frühgeburt, sekundärerNesthocker Scheler: Ergebnis aus Leben und Geist Plessner: In der Positionalität der Exzentrizität Gehlen: Mängelwesen Die Sonderstellung des Menschen im NaturganzenMenschenbilder nach Darwin Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  24. Standardmodelle in der päd. Anthropologie Der Mensch ist ein Wesen aus... • Leib – Seele – Geist • Denken – Fühlen – Wollen • Kopf – Herz – Hand • Kognitiver – psychomotorischer – emotionaler Dimension Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  25. Körper Physikalisch Außenseite des Menschen Sichtbar/messbar Wahrnehmung durch Sinne Leib Innenseite des Körpers Gegenbegriff zur Seele Nicht messbar aber erlebbar Wahrnehmung durch Empfindung Leib/Körper-Begriff Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  26. Seele Formendes Lebensprinzip der Materie (Entelechie) Unsterblicher Teil des Menschen (jüdisch/christlich) Dualismustheorie (Descartes, Popper) Geist Verstand (Ratio, Wissen) Geist (Vernunft, Sinn) Gehirn (Neuronenverknüpfungen) Seele/Geist-Begriff Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  27. Postdarwinistische Menschenbilder In der Philosophie Scheler (Stufentheorie) Hartmann (Schichtenontologie) Plessner (Kategorie der Poisitionalität) In der Kultursoziologie Gehlen (Kompensationstheoretisches Modell) In der Biologie Portmann (Mensch als „Geistnatur - Einheitsmodell) Hassenstein (Mensch als verhaltensgesteuertes Lebewesen- Reflexmodell) Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  28. Menschenbild bei Max Scheler • Abgrenzung von Organisch und Anorganisch • 1. Stufe = Gefühlsdrang (Pflanze) • 2. Stufe = Instinkt • 3. Stufe = assoziatives Gedächtnis (Tier) • 4. Stufe = praktische Intelligenz • Sonderstellung des Menschen durch Geist, Weltoffenheit, Sachlichkeit, Selbstbewusstsein Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  29. Menschenbild bei Nicolai Hartmann • Das Anorganische (Ding) • Das Organische (Pflanze) • Das Seelische (Tier) • Das Geistige (Mensch) Der personale Geist ermöglicht Selbst- und Gegenstandsbewusstsein Der objektive Geist ermöglicht Geschichtlichkeit Der objektivierte Geist ermöglicht Resultate dieser Geschichtlichkeit Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  30. Menschenbild bei Helmut Plessner • Positionalität der exzentrischen Form: Mensch • Positionalität der geschlossenen, zentrischen Form: Tier • Positionalität der offenen Form: Pflanze Durch die Möglichkeit der Reflexion tritt der Mensch aus sich heraus, wird exzentrisch Plessner differenziert zwischen Körper, Leib, Seele und Geist Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  31. Menschenbild bei Arnold Gehlen • Im Tier/Mensch-Vergleich: Mängelwesentheorie • Daraus resultiert die Kompensationstheorie„Der Mensch ist von Natur aus ein Kulturwesen“ • Kultur als Entlastungsfaktor für den „Sonderentwurf der Natur“ Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  32. Menschenbild bei Adolf Portmann Der Mensch ist Geist-Natur von Anfang an Im Vergleich zum Tier ist er: • eine physiologische Frühgeburt • ein gefesselter Nestflüchter • ein sekundärer Nesthocker Das erste Lebensjahr ist ein extra-uterines Frühjahr Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  33. Menschenbild bei Bernhard Hassenstein • Säugetiertypen: Nesthocker, Nestflüchter, Tragling • Mensch: ein ehemaliger passiver Tragling (Handgreifreflex, Klammerreflex) • Als Natur- und Kulturwesen kann der Mensch verantwortlich handeln (Verhaltenssteuerung) Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  34. Pädagogische Anthropologie in den 60er und 70er Jahren • Grundlage der Erziehungswissenschaft • Praktisch normative Wissenschaft • Ansatz bei Erziehungsbedürftigkeit und Erziehungsfähigkeit • Phänomenologisch (Menschenbild) • Wissenschaftstheoretisch (Basis) • Handlungstheoretisch (Normen) Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  35. Auf Basis einer philosophischen Anthropologie (Bollnow) Anthropologie ist eine gesamtpädagogische Betrachtungsweise Pädagogik bezieht sich auf das Gesamtmenschliche Auf Basis einer datenverarbeitenden Integrationswissenschaft (Roth) Pädagogische Anthropologie untersucht den Verhaltenssaufbau des Menschen als homo educandus Pädagogik bezieht sich auf Möglichkeiten der Erziehung Pädagogische Anthropologiein den 60er und 70er Jahren Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  36. Pädagogische Anthropologie: Positionen in den 60er und 70er Jahren • Heinrich Roth: Pädagogische Anthropologie; Bildsamkeit und Bestimmung 1966 • Josef Derbolav: systematische Perspektiven der Pädagogik 1971 • Karl Dienelt: Pädagogische Anthropologie 1970 • Otto Friedrich Bollnow: Erziehung in anthropologischer Sicht 1969 • Werner Loch: Die anthropologische Dimension der Pädagogik 1963 • Martinus Jan Langeveld: Die Schule als Weg des Kindes. Studien zur Anthropologie des Kindes 1968 • Eugen Fink: Erziehungswissenschaft und Lebenslehre 1970 • Karl-Heinz Dickopp: Einführung in die Anthropologie der Erziehung 1978 • Herbert Zdarzil: Pädagogische Anthropologie 1978 • Max Liedtke:Evolution und Erziehung 1976 Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  37. Pädagogische Anthropologie / Anthropologische PädagogikKonzepte • Eine philosophisch-anthropologische Neubestimmung des Menschen als Gesamtentwurf • Eine Integration der ständig anwachsenden Erkenntnisse der Regionalanthropologien • Eine Auseinandersetzung mit der „Geschichtlichkeit des Menschen“ Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  38. Ansätze von 1950-1980 • Der integrale Ansatz: homo educandus et educabilis • Der philosophische Ansatz: offenes System • Der phänomenologische Ansatz: homo distinctus • Der didaktisch/reflexive Ansatz: zoon politikon • Der implizite Ansatz: imago hominis • Der texturale Ansatz: poietischer Text • Der plurale-historische Ansatz: homo absconditus Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  39. Heinrich Roth (1906 - 1938) • Pädagogische Anthropologie als datenverarbeitende Integrationswissenschaft • Als Teil der allgemeinen Pädagogik • Der Mensch als homo educandus • Pädagogik fragt nach Bildsamkeit und Bestimmung, Entwicklung und Erziehung des Menschen Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  40. Pädagogische Anthropologie: Konzepte • Josef Derbolav: Theorie der individuellen Selbstverwirklichung (Personagenese) • Karl Dienelt: vermittelnde und kontrollierende Funktionzwischen Anthropologie und Pädagogik • Otto Friedrich Bollnow:philosophische Betrachtung der unergründlichen Ganzheit Mensch Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  41. Pädagogische Anthropologie: Konzepte • Werner Loch: Frage nach der Lernfähigkeit, dem “Modus des Könnens“ • Martinus Jan Langeveld: Phänomenologischer Ansatz „vom Wesen des Kindes“ zum „Sein des Menschen“ • Eugen Fink: existenzielle Anthropologie auf Basis der Grundphänomene Tod, Arbeit, Herrschaft, Liebe, Spiel Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  42. Pädagogische Anthropologie: Konzepte • Karl-Heinz Dickopp: Anthropologie als Legitimierung erzieherischen Handelns • Herbert Zdarzil: Anthropologie als Disziplin wissenschaftlicher Pädagogik durch fachübergreifende Theorien, empirische Aussagen, aber keine normierten Menschenbilder Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  43. Pädagogische Anthropologie: Konzepte • Max Liedtke: empirisch-anthropologische Fundierung der Erziehung durch Integration biologischer Daten (Phylo- und Ontogenese) • Hans Scheuerl: ein spezieller Zweig pädagogischen Fragens (integrativ, daseinsanalytisch, menschenbild-gerichtet- kryptoanthropologisch) Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  44. Pädagogische Anthropologie: Konzepte • Rudolf Lassahn: Als Wissenschaftstheorie der Pädagogik aus historischer Sicht als Gegenpart zur Übermacht der Naturwissenschaften. • Erich Weber: Es sind sowohl real- als auch sinnanthropologische Fragen zu stellen. Einbeziehung von Bioanthropologie. Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  45. Philosophische A. normativ generalisierend wissenschaftsunkritisch geisteswissenschaftlich orientiert Ausschluss von historischen und gesellschaftlichen Bedingungen Historische A. historisch-gesellschaftliche Perspektive dekonstruktiv reflexiv pluralistisch Aussagen über den Menschen sind historisch bedingte Konstrukte Anthropologievergleich Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  46. Pädagogische Anthropologie Gegenwartsprobleme Postmoderne - das Ende der großen Erzählungen (Lyotard) Identitätskonstruktion im Spannungsfeld von • Globalisierung • Naturentfremdung • Egalisierung von Werten und Normen • Gentechnologie Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  47. Weiterführende Literatur 1 • Böhm, Winfried: Geschichte der Pädagogik. Von Platon bis zur Gegenwart. München 2004 • Dülmen, Richard van: Historische Anthropologie. Köln 2001 • Eberhard, Kurt: Einführung in die Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie. Stuttgart 1987 • Gerspach, Manfred: Einführung in pädagogisches Denken und Handeln. Stuttgart 2000 • Hamann, Bruno: Pädagogische Anthropologie. Bad Heilbrunn 1998 • Hörmann, Georg (Hrsg.): Pädagogische Anthropologie zwischen Lebenswissenschaften und normativer Deregulierung. Hohengehren 2003 • Plöger, Wilfried: Grundkurs Wissenschaftstheorie für Pädagogen. Paderborn 2003 Pädagogische Anthropologie Buchmayr

  48. Weiterführende Literatur 2 • Ruß, Hans Günther: Wissenschaftstheorie, Erkenntnistheorie und die Suche nach Wahrheit. Stuttgart 2004 • Schilling, Johannes: Anthropologie – Menschenbilder in der Sozialen Arbeit. Neuwied 2000 • Schrenk, Friedemann: Die Frühzeit des Menschen – Der Weg zum Homo sapiens. München 1997 • Treml, Alfred K.: Pädagogische Ideengeschichte. Stuttgart 2005 • Wuketits, Franz M.: Was ist Soziobiologie? München 2002 • Wulf, Christoph: Anthropologie – Geschichte, Kultur, Philosophie, Reinbeck 2004 • Wulf, Christoph: Anthropologie der Erziehung. Weinheim 2001 Pädagogische Anthropologie Buchmayr

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