1 / 61

Interventionstechniken tiefenpsychologischer Verfahren II: Umgang mit Widerstand und Übertragung

Interventionstechniken tiefenpsychologischer Verfahren II: Umgang mit Widerstand und Übertragung. Kathrin Abresch und Alice Orth 04.05.2006 Literatur: Greenson, R.R. (2000). Technik und Praxis der Psychoanalyse (8. Auflage) Stuttgart: Klett-Cotta. Übersicht. Widerstand & Übertragung

ksena
Download Presentation

Interventionstechniken tiefenpsychologischer Verfahren II: Umgang mit Widerstand und Übertragung

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Interventionstechniken tiefenpsychologischer Verfahren II: Umgang mit Widerstand und Übertragung Kathrin Abresch und Alice Orth 04.05.2006 Literatur: Greenson, R.R. (2000). Technik und Praxis der Psychoanalyse (8. Auflage) Stuttgart: Klett-Cotta

  2. Übersicht • Widerstand & Übertragung • Definition • Klinisches Erscheinungsbild • Theorie • Klassifikation • Technik der Analyse

  3. Widerstand

  4. Widerstand • behindert das freie Assoziieren • gegen das vernünftige Ich des Patienten • behindert den Fortschritt der Analyse • hat Abwehrfunktion • verteidigt das Vertraute • bewusst, unbewusst oder vorbewusst

  5. Widerstand • Gefühle, Gedanken, Handlungen, Phantasien... • nimmt eine zentrale Stellung ein • „Der Widerstand begleitet die Behandlung auf jeden Schritt, jeder einzelne Einfall, jeder Akt des Behandelten muss dem Widerstande Rechnung tragen, stellt sich als ein Kompromiss aus den zur Genesung zielenden Kräfte und den angeführten, ihr widerstrebenden dar.“ (Freud, 1912)

  6. Widerstand • es ist wichtig, den Widerstand zu analysieren • durch Aufdecken und Deuten der Ursachen, des Zwecks, der Vorgeschichte den Widerstand überwinden • = Anfang der Psychoanalyse und der psychoanalytischen Technik

  7. Wie äußert sich Widerstand?

  8. Schweigen • häufigste Form • es fällt einem nichts ein; man ist nicht zum Reden aufgelegt • Patient will bewusst oder unbewusst nichts mitteilen • Körperhaltung, Bewegungen, Mimik können Grund für Schweigen anzeigen

  9. Körperhaltung • Starrheit, unveränderte Position • Übermäßige Bewegung • Körperhaltung und Worte stimmen nicht überein • Fluchtwunsch: Fuß von der Couch baumeln lassen

  10. Emotionen • Erzählung und gezeigte Emotionen stimmen nicht überein • Patient berichtet ein emotionsgeladenes Ereignis, zeigt dabei diese Emotionen nicht • trockene, distanzierte, monotone Erzählweise

  11. Vermeiden bestimmter Themen • bewusste oder unbewusste Vermeidung von Themen, die dem Patienten peinlich sind (z.B. Sexualität, Aggression) • allgemeine Ausdrucksweise • an der Oberfläche bleiben, nicht konkret werden • Fachausdrücke

  12. weitere Formen von Widerstand • Zuspätkommen • Versäumen von Stunden • Vergessen zu bezahlen • Träume vergessen • Agieren • usw.

  13. Theorie des Widerstands

  14. Widerstand und Abwehr • Freud benutzte „Widerstand“ und „Abwehr“ synonym • Abwehr = Schutz gegen Gefahr und Schmerz • Motiv: unangenehme Affekte (Angst, Schuld, Scham) vermeiden es liegt eine traumatische Situation zugrunde • immer wenn Gefahr droht, muss diese abgewehrt werden

  15. Widerstand und Regression • Regression = Rückkehr zu einer früheren, primitiveren Form psychischer Akte • zu einstmals Fixierungspunkten • bieten Sicherheit vor Gefahr • entstehen durch übermäßige Befriedigung mit Gefühl der Geborgenheit • demnach ist Regression eine Form des Widerstands/der Abwehr

  16. Wie lassen sich Widerstände klassifizieren?

  17. Klassifikation • nach der Quelle des Widerstands • nach Fixierungspunkten • nach Arten der Abwehr • nach der diagnostischen Kategorie

  18. Ichfremde Widerstände erscheinen unzugehörig, seltsam, von außen kommend leicht zu erkennen Patient wird bereitwillig mit dem Analytiker zusammenarbeiten Ichsyntone Widerstände werden vom Patienten als vertraut, rational empfunden Patient nimmt sie nicht als Widerstand wahr schwer zu erkennen es ist schwer, ein Arbeitsbündnis einzugehen Eine praktisch orientierte Klassifikation

  19. Ichsyntone Widerstände • müssen dem Patienten erst ichfremd gemacht werden • Bilden eines vernünftigen Ichs • die ichfremden Widerstände zuerst angehen, dann erst die ichsyntonen

  20. Technik der Widerstandsanalyse

  21. Die Verfahren der Analyse • Widerstand erkennen • Widerstand demonstrieren • Widerstand klären • Widerstand deuten • Durcharbeiten

  22. 1. Widerstand erkennen • erste Aufgabe des Analytikers • einfach, wenn ichfremder Widerstand • schwer, wenn ichsyntoner Widerstand • erfordert klinische Erfahrung, Empathie

  23. 2. Widerstand demonstrieren • besonders wichtig, wenn Patient von seinem Widerstand nichts weiß • Je unvernünftiger sein Ich und je stärker der Widerstand, desto schwerer demonstrierbar • 2 Möglichkeiten des Demonstrierens: • mehrere Manifestationen abwarten, bis Widerstand nicht mehr zu leugnen ist • den Widerstand durch Eingreifen vergrößern

  24. 3. Widerstand klären • Klärung des Motivs oder der Art und Weise des Widerstands • welche schlimme Emotion will der Patient vermeiden? • welche traumatische Erfahrung liegt zugrunde?

  25. 4. Widerstand deuten • Aufdecken der unbewussten, verborgenen Triebimpulse, Phantasien, Erinnerungen, die für den Widerstand verantwortlich sind • Geschichte, Quelle, Art und Weise, Ursache eines seelischen Vorgangs wird bewusst gemacht

  26. 5. Durcharbeiten • Vollendung der analytischen Aufgabe • Wiederholung und Ausarbeitung von Deutungen • Deutung wird wirksam gemacht

  27. praktische Übung

  28. Übertragung

  29. Übersicht • Übertragung • Definition • Klinisches Erscheinungsbild • Theorie • Klassifikation • Technik der Analyse

  30. Definition  Erleben von Triebimpulsen, Gefühlen und Abwehrhaltungen, gegenüber einer Person in der Gegenwart, die sich auf eine Person in der Vergangenheit beziehen • Beispiel: Eine Frau sucht sich harte und grausame Männer als Liebesobjekte, um ihre ursprüngliche Angst und Hilflosigkeit ihrem Vater gegenüber zu überwinden

  31. Eigenschaften der Übertragung • besondere Art der Beziehung zu einer Person (bes. Typus einer Objektbeziehung) • unbewusstes Phänomen: Mensch nimmt vielleicht wahr, dass er unangemessen oder seltsam reagiert, weiß aber nicht um die Ursache • Wiederholung: Wiedererleben der abgewehrten Vergangenheit (genaue Entsprechung oder abgewandelt)

  32. Eigenschaften der Übertragung • Inhalt: Gefühle, Triebe, Ideen, Abwehr, Ängste, Phantasien etc. • universell: kommen bei allen Menschen und in allen Beziehungen vor (Mischung aus realistischen Reaktionen und Übertragung) • niemals ganz befriedigend (Ersatz für reale Befriedigung) • aktuell immer unangemessen (aber: angemessene Reaktionen auf Situationen in der Vergangenheit)

  33. 4 Elemente der Übertragung • Übertragung ist eine Variante der Objektbeziehungen • Übertragungsphänomene wiederholen eine frühere Beziehung zu einem Objekt • Verschiebung als wesentlicher Vorgang • Übertragung ist ein regressives Phänomen

  34. Regression • Wiederholung früher Stadien der Objektbeziehungen • Regressionsphänomene sind gewöhnlich nurteilweise und nicht allumfassend • Zweck: ursprüngliche Konfliktetreten in Erscheinung und werden der Bearbeitung zugänglich

  35. Ursprung Übertragung • sind die bedeutungsvollen und wichtigen Menschen der frühen Kindheit: Eltern und andere Bezugspersonen • spätere und aktuelle Personen, die eine besondere Funktion ausüben, wie sie ursprünglich von den Eltern ausgeübt wurden:Liebespartner, Ärzte...

  36. Klinisches Erscheinungsbild

  37. 5 typische Kennzeichen • Unangemessenheit:  ist eine Reaktion eines Patienten auf den Analytiker (bspw. Wut) angemessen, handelt es sich nicht um eine Übertragungsreaktion • Intensität:  intensive Gefühlsregungen, intensive Reaktionen auf den Analytiker  auch: ein längerfristiges Fehlen von Reaktionen  

  38. 5 typische Kennzeichen • Ambivalenz:  Koexistenz einander entgegengesetzter Gefühle • Launenhaftigkeit:  Unberechenbarkeit von Ü.-Phänomenen: unbeständig, regellos, launisch • Zähigkeit:  spätere Phasen der Analyse: lange andauernde und starre Reaktionen dem Analytiker gegenüber

  39. Theorie

  40. Voraussetzungen • Fähigkeiten des Individuums: (Jacobson, 1964; Hartmann 1950) • zwischen dem Selbst und der Objektwelt zu unterscheiden • Reaktionen von einer früheren Objektrepräsentanz auf ein Objekt in der Gegenwart zu verschieben  Stärke bzw. Schwäche der Ichfunktionen

  41. Voraussetzungen • psychoanalytische Behandlung fördert die Entwicklung von Übertragungsphänomenen • therapeutisches Setting • Technik • Haltung des Analytikers 

  42. Voraussetzungen • Arten von Beziehung während der Analyse • Arbeitsbündnis (reale Beziehung) • Übertragungsphänomene • wahnhafte oder psychotische Reaktionen  

  43. Arbeitsbündnis  Bündnis zwischen dem vernünftigen Ich des Patienten und dem analysierenden Ich des Analytikers (Sterba, 1934) • unneurotischer, rationaler Rapport zwischen Patient und Analytiker • vernünftiger und zweckgerichteter Teil der Gefühle des Patienten

  44. Übertragungsneurose • Patient wiederholt seine früheren alten Neurosen (Kindheitsneurosen, spätere Auflagen und Varianten derselben) immer wieder mit seinem Analytiker • Folgen: • Zugang zu den abgewehrten früheren pathogenen Erlebnissen führt zu dessen Überwindung • derjenige Aspekt der Neurose, der in der Ü.-Reaktion aktiv wird, nimmt im äußeren Leben des Patienten ab

  45. Klassifikation

  46. Klassifikation • Inhalt: • positive Übertragung (Liebe, Bewunderung etc.) • negative Übertragung (Hass, Wut, Neid etc.) • Objektbeziehung: • Mutter-Übertragung, Vater-Übertragung etc.

  47. Klassifikation • Phase der Libido-Entwicklung: • in Bezug auf die Triebwünsche • Struktur: • Analytiker wird zur Über-Ich, Es- oder Ich-Repräsentanz

  48. Technik der Analyse

  49. Sicherstellung der Übertragung • Psychoanalytiker als Spiegel:  undurchsichtiges Verhalten  nichts soll widergespiegelt werden, was der Patient nicht manifestiert hat  konsequente Neutralität  aber: Haltung der Einfühlung (Freud,1913b)

  50. Sicherstellung der Übertragung • Die Abstinenzregel:  keine Befriedigung der infantilen, neurotischen Triebbedürfnisse des Patienten  keine Ratschläge geben, nicht übermäßig beruhigen etc.

More Related