1 / 98

Das Italienische der Gegenwart

Das Italienische der Gegenwart. Morphologie 20.05.2010. Die Morphologie. Einige morphologische grundbegriffe. Der Morphologiebegriff. Der Morphologiebegriff in seiner historischen Dimension

nishan
Download Presentation

Das Italienische der Gegenwart

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Das Italienische der Gegenwart Morphologie 20.05.2010

  2. Die Morphologie Einige morphologische grundbegriffe

  3. Der Morphologiebegriff • Der Morphologiebegriff in seiner historischen Dimension • In der traditionellen Grammatik versteht man unter Morphologie allgemein die Formenlehre. Er geht auf gr. μορφή ‚Gestalt’, ‚Form’ zurück. Der Terminus wurde offenbar von Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) im Zusammenhang botanischer Beschreibungen geprägt.

  4. Der Morphologiebegriff • Der Indogermanist August Schleicher (1821-1868) führte ihn in die Sprachwissenschaft ein, doch erst der amerikanische Strukturalismus erhob die Morphologie zu einem eigenständigen Teilbereich der Linguistik, insbesondere Leonard Bloomfield in seinem Werk Language (1933).

  5. Morphologische Grundbegriffe • Wichtige Begriffe der linguistischen Morphologie sind Morph (it. morfo) und Morphem (it. morfema). • Das Morph ist die kleinste bedeutungstragende Einheit der Sprache auf der Parole-Ebene, die durch Segmentierung ermittelt wird und nicht weiter in bedeutungstragende Komponenten zerlegt werden kann.

  6. Morphologische Grundbegriffe • Das it. Adjektiv chiassoso lässt sich in in die drei Morpheme chiasso- (‚Krach’) -os- (‚reich an’) und -o (‚männlich’) zerlegen. • Einige Wörter bestehen nur aus einem einzigen Morph (per, e, è, con, da, pus etc.).

  7. Morphologische Grundbegriffe • Unter einem Morphem ist wiederum eine Menge von Morphen zu verstehen, die einerseits bedeutungsähnlich sind andererseits die gleiche Rolle im grammatischen System einer Sprache spielen. • Bei den Formen vengo, vieniund verrá handelt es sich um Konjugationsformen desselben (unregelmäßigen) Verbs venire. • Es liegt somit Bedeutungsgleichheit vor. Die Morphe ven-, veng-, vien- und verr- gehören zum gleichen Morphem ven. • Sie sind somit Allomorphe (it. allomorfi) des gleichen Morphems.

  8. Morphologische Grundbegriffe • Die Morphologie einer Sprache enthält eine begrenzte Menge von einfachen Zeichen, Morphemen, sowie ein System von Regeln zur Bildung von Strukturen und Formen morphologisch komplexer Wörter. • Beim Nullallomorph (it. allomorfo zero) handelt es sich um eine theoretische Hilfskonstruktion zur Angabe nicht besetzter Stellen, z.B. die fehlende Singular- und Pluralmarkierung bei einer Reihe von Fremdwörtern (bar, film, peluche etc.).

  9. Der Untersuchungsgegenstand der Morphologie • Die Aufgaben der Morphologie bestehen vornehmlich darin, die Struktur und den Aufbau der Wörter zu untersuchen. • Sie stützt sich dabei auf die sprachlichen Regularitäten, welche auf einer strukturellen Ebene zwischen Phonologie und Syntax angesiedelt sind.

  10. Der Untersuchungsgegenstand der Morphologie • Die morphologische Forschung befasst sich sowohl mit den Flexionsformen einer gegebenen Sprache und als auch mit der Wortbildung in all ihrer Komplexität.

  11. Der Untersuchungsgegenstand der Morphologie • Der Unterschied zwischen Flexion und Wortbildung besteht vor allem darin, dass durch Wortbildungsverfahren neue Wörter entstehen, während die Flexion zum einen die grammatischen Funktionen der Wörter im Satz zum Ausdruck bringt und zum anderen zur Bedeutungskonstituierung der Wörter beiträgt.

  12. Die Teilbereiche der Morphologie im Überblick

  13. Der Wortbegriff Was ist ein wort?

  14. Der Wortbegriff • Doch, was ist überhaupt ein Wort? Während jeder Sprecher eine intuitive Vorstellung davon hat, was ein Wort (it. parola) ist, haben die Linguisten in der Regel große Schwierigkeiten, sich auf eine gemeinsame Wortdefinition zu einigen. • Je weiter die sprachwissenschaftlichen Analysemethoden voranschreiten desto schwieriger wird die Definition des Wortes.

  15. Der Wortbegriff • Im Rahmen einer phonetischen Definition werdenWörter als Lautfolgen betrachtet, die durch Grenzsignale wie zum Beispiel Pausen voneinander abgehoben sein können.

  16. Der Wortbegriff • Wörter lassen sich beispielsweise auf der Ebene der Phonologie (/amiko/), der Phonetik ([amiko]) sowie der Prosodie [ __ _ ]) analysieren, wobei im Italienischen Wörter unter bestimmten Voraussetzungen beim Sprechen miteinander verschmolzen werden (z.B: bei der Elision), so dass die Wortgrenzen nicht mehr eindeutig hörbar sind: [lamiko].

  17. Der Wortbegriff • Auf orthographischer Ebenekann ein Wort als Buchstabengruppe zwischen zwei Trenn- bzw. Leerzeichen definiert werden, wobei in vielen mittelalterlichen Texten keine Leerstellen zwischen den Wörtern gelassen wurden, z.B. im Indovinello Veronese (um 800).

  18. Der Wortbegriff • Im Laufe der Sprachgeschichte kann es zu spontanen Umdeutungen der Wortgrenzen kommen, wie z.B. bei dem Substantiv lavello(< lat. labellum‚kleines Opferbecken‘), das in der Toskana von der Sprachgemeinschaft fälschlicherweise in die Bestandteile bestimter Artikel lo (mit Elision) + avello (l‘avello) zerlegt wurde.

  19. Der Wortbegriff • Außerhalb der Toskana ist die lautliche Entwicklung hingegen regelmäßig verlaufen. • Interessant ist ferner die unterschiedliche semantische Entwicklung der beiden italienischen Ausdrücke lavello ‚Spülbecken‘ und avello ‚Grab‘.

  20. Der Wortbegriff • Ein Wort ist auf semantischer Ebene der kleinste formale Ausdruck einer bestimmten Inhalts- bzw. Sinneinheit.

  21. Der Wortbegriff • Im morphologischen Bereich wird das Wort als freies Morphem (it. morfema libero) betrachtet. • Es ist daher eine sprachliche Einheit, die einerseits eine eigene Bedeutung hat und in ungebundener Form vorkommen kann. • Es kann zuätzlich durch Prä- oder Suffixe nach in der Grammatik festgelegten Regeln erweitert werden (tempo → tempaccio; tempo → contrattempo).

  22. Der Wortbegriff • Ein Wort kann darüber hinaus über Flexionsendungen verfügen (il tempo – i tempi; cantare: canto, canti, canta etc.). • In der Linguistik gebraucht man in diesem Zusammenhang auch den Begriffsterminus Lexem (it. lessema) oder auch lexikalisches Wort.

  23. Der Wortbegriff • Hiermit wird eine Gruppe sogenannter syntaktischer Wörter bezeichnet, die sich einige wesentliche Merkmale wie etwa Grundbedeutung und Wortart teilen. • So konstituieren cantare, canto, canti, canta, cantiamo, cantate und cantano zusammen ein Lexem. • Gleiches gilt für il cantante und i cantanti, während cantare und il cantante zwei verschiedene Lexeme darstellen.

  24. Der Wortbegriff • Man kann Wörter als als sprachliche Einheiten bezeichnen, die sich an der Grenze zwischen Morphologie und Syntax befinden. • Auf dieser Grundlage können wir die Wörter in Simplicia, Derivate und Komposita unterteilen.

  25. Die morphologische Analyse von Wörtern Fallstudien

  26. Die morphologische Analyse von Wörtern • Ein Simplex ist ein einfaches, d.h. nicht zusammengesetztes oder abgeleitetes grammatisches Wort, dessen Stamm aus genau aus einer Wurzel besteht. • Simplicia können ein Flexionssuffix zur Genus- und Numerusmarkierung enthalten, das allerdings nicht immer eindeutig ist.

  27. Die morphologische Analyse von Wörtern • Unter Wortwurzel (it. tema radicale) versteht man den morphologisch nicht weiter zerlegbaren Wortkern. • Häufig wird der Ausdruckgleichbedeutend mit Wortstamm (tema) verwendet. • In einem Teil der Fachliteratur wird zwischen beiden Begriffen differenziert, wobei mit Wortstamm eine Wortwurzel + Erweiterung als stammbildendes Element gemeint ist.

  28. Die morphologische Analyse von Wörtern

  29. Die morphologische Analyse von Wörtern • Im Falle des Substantivs amico steht das Flexionssuffix -o für „maskulin“ und „Singular“. • Das invariable feminine Substantiv crisi hingegen hat kein Flexionssuffix. • Ein Simplex kann als Ausgangspunkt (Basis) zur Bildung komplexer Wörter im Rahmen von Drivationen und Kompositionen dienen.

  30. Die morphologische Analyse von Wörtern • Eine kleinere Gruppe von italienischen Simplicia ist invariabel. • Aus einer Konstituentenanalyse geht hervor, dass die Wörter mit der Wortwurzel identisch sind und somit nicht weiter segmentiert werden können.

  31. Die morphologische Analyse von Wörtern

  32. Die morphologische Analyse von Wörtern • Italienische Substantive, die auf betontem Vokal enden, sind entweder durch Apokope entstanden (lat. civitatem > alttosk. cittade > it. città; lat. felicitatem > alttosk. felicitade > it. felicità) oder aber Fremdwörter exotischer Herkunft (bambù, caucciù, tabù).

  33. Die morphologische Analyse von Wörtern • Die maskulinen Wörter auf -a haben unterschiedliche Entstehungswege. • Während vaglia eine Substantivierung des Konjunktiv Präsens von valere ist, handelt es sich bei cinema um eine Kürzung von cinematografo (< fr. cinematographe) handelt. • Gorilla geht auf frz. gorille zurück.

  34. Die morphologische Analyse von Wörtern • Die femininen Substantive auf -o sind fast immer aus Kürzungen hervorgegangen: • dinamo < macchina dinamoelettrica, • moto < motocicletta, • foto < fotografia.

  35. Die morphologische Analyse von Wörtern • Lediglich biro geht auf einen Eigennamen zurück, und zwar auf den aus Ungarn stammenden Erfinder des Kugelschreibers, László József Bíró (1899-1985).

  36. Die morphologische Analyse von Wörtern • Bei den maskulinen Substantiven auf -i handelt es sich entweder um gelehrte Gräzismen (analisi, metropoli) oder um Entlehnungen aus anderen Sprachen (brindisi > sp. brindis < dt. bring dir’s; bisturi < frz. bistouri). • Bei serie und specie handelt es sich um gelehrte Entlehnungen aus der lateinischen Schriftsprache.

  37. Die morphologische Analyse von Wörtern • Derivat: Ein Wort, das so segmentiert werden kann, dass mindestens eine der Konstituenten des Stammes ein Derivationsaffix ist.

  38. Die morphologische Analyse von Wörtern

  39. Die morphologische Analyse von Wörtern • Das Substantiv globalizzazione geht auf das von dem Adjektiv globale abgeleitete Verb globalizzarezurück und weist daher zwei Derivationsaffixe (in diesem Fall Derivationssuffixe) auf.

  40. Die morphologische Analyse von Wörtern • Kompositum: Es handelt sich hierbei um ein grammatisches Wort, welches so zerlegt werden kann, dass jede Konstituente des Stammes eine Wurzel enthält.

  41. Die morphologische Analyse von Wörtern

  42. Die morphologische Analyse von Wörtern • Die Komposita verhalten sich hinsichtlich ihrer Flexion höchst unterschiedlich. • Grundsätzlich invariabel sind beispielsweise Substantive, die aus der Verbindung Verb + Verb sowie Verb + Adverb hervorgegangen sind, während die Kombination Präposition / Adverb + Substantiv sowohl variable als auch invariable Substantive hervorgebracht hat.

  43. Die morphologische Analyse von Wörtern

  44. Die morphologische Analyse von Wörtern

  45. Die morphologische Analyse von Wörtern • Invariabe Substantive wie doposcuola oder senzatetto sind zwar durchsichtig und können problemlos in ihre etymologischen Konstituenten zerlegt werden, doch eine Segmentierung in freie und gebundene Morpheme ist nicht möglich.

  46. Die morphologische Analyse von Wörtern

  47. Die morphologische Analyse von Wörtern • Bei den Verbindung Substantiv + Substantiv wird lediglich die letzte Komponente im Plural flektiert (z.B. la ferrovia – le ferrovie).

  48. Die morphologische Analyse von Wörtern • Dies gilt gleichermaßen für die Kombination Adjektiv + Substantiv (z.B. il bassorilievo –i bassorilievi), während bei Substantiv+Adjektiv-Komposita beide Komponenten flektiert werden (z.B. la cassaforte – le casseforti). • Die Wörter dieser Gruppe besitzen folglich zwei Flexionsaffixe.

  49. Die morphologische Analyse von Wörtern

  50. Die morphologische Analyse von Wörtern

More Related