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Verarbeitungsebenen beim Lesen in Fremdsprachen. language. escola. tête. na ção. universidade. tierra. Ein Referat von Sophie Andersen. Programm. Einführung in Verarbeitungsebenen Modelle der Verarbeitung Vorstellung der einzelnen Verarbeitungsebenen Rolle des Vorwissens
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Verarbeitungsebenen beim Lesen in Fremdsprachen language escola tête nação universidade tierra Ein Referat von Sophie Andersen
Programm • Einführung in Verarbeitungsebenen • Modelle der Verarbeitung • Vorstellung der einzelnen Verarbeitungsebenen • Rolle des Vorwissens • Bezug zur EuroCom-Methode
Einführung - Verarbeitungsebenen • Beschreibung der Ebenen erfolgt von unten nach oben vom graphischen Zeichen bis zum Inhalt Text Sätze Wörter Buchstaben
Einführung - Verarbeitungsebenen Semantische Ebene - Erkennung von Inhalt und Bedeutung Hierarchiehohe Prozesse Syntaktische Ebene - Erkennung von strukturellen Einheiten Lexikalische Ebene - Worterkennung Hierarchieniedrige Prozesse Graphophonische Ebene - phonologische Rekodierung Die Aufgliederung der Ebenen variieren in der Literatur!
Leseprozess • Kognitionspsychologie: Leseprozess = Form der Informationsverarbeitung • Wichtige Faktoren beim Leseprozess: • Leseabsicht bestimmt Lesestil • Motivation beeinflusst u.a. die Aufmerksamkeit für Form und/oder Inhalt
Modelle der Verarbeitung 1. Automatische Verarbeitung : Verarbeitung = sehr schnell, parallel und ohne Kapazitätsbeschränkung 2. Bewusste Verarbeitung: Aufmerksamkeit erforderlich
Geübte Leser + gute Sprachbeherrscher: Formebene = automatisch Inhaltsebene = bewusst Leseabsicht = (Lesen als Fertigkeit) Verständnis des Textinhalts Geübte Leser + mangelhafte Sprachbeherrscher: Formebene ≠ automatisch Inhaltsebene Leseabsicht ≠ Lesen als Fertigkeit Leseabsicht = Spracherwerb Modelle der Verarbeitung
2 Modelle der automatischen Verarbeitung 1. Älteres Modell der modularen Verarbeitung: = autonomes System erfolgt ausschließlich datengeleitet 2. Konnektionistisches Modell: = interaktives Modell mehrere Prozesse laufen gleichzeitig ab Beim Leseprozess ist das interaktive Modell die Interaktion zwischen bottom up und top down. !
Verarbeitungsebenen beim Lesen Semantische Ebene - Erkennung von Inhalt und Bedeutung Syntaktische Ebene - Erkennung von strukturellen Einheiten top down Lexikalische Ebene - Worterkennung bottom up Graphophonische Ebene - phonologische Rekodierung
Graphophonische Ebene • Beobachtbare Komponente des Leseprozesses = Augenbewegung • Geübte Leser: schnelle, ruckartige Augenbewegungen • Ungeübte Leser dekodieren Wörter Buchstabenweise „lautierendes Lesen“
Graphophonische EbeneLesebeispiel Eseid tfirhcsni dnats fua red rütsalg senie nenielk snedal, reba os has ies hcilrütan run sua, nnew nam mov nerenni sed negiremmäd semuar hcrud eid ebiehcs fua eid eßarts etkcilbsuanih. Diese Inschrift stand auf der Glastür eines kleinen Ladens, aber so sah sie natürlich nicht aus, wenn man vom Inneren des dämmerigen Raumes durch die Scheibe auf die Straße hinausblickte.
Lexikalische Ebene • Worterkennung dabei Rückgriff auf das „mentale Lexikon“ • Abgleichen des Wortes mit dem Wortbestand des eigenen Wortwissens + Verknüpfung mit lexikalischer Bedeutung Subst. Glastür Glastür Rütsalg
Priming-Experimente: Verarbeitungszeit eines Zielreizes durch einen Vorreiz Priming-Effekt: Voraktivierung durch Signalwörter Bsp.: Apfel - Birne Amsel - Birne Lexikalische EbeneAblauf der Worterkennung Birne Obst Schale Apfel rot Wort grün Subst.
Zu Beginn des Fremdsprachenerwerbs: Bei zunehmender Zweitsprachenbeherrschung: Lexikalische EbeneWie verläuft die Worterkennung bei Mehrsprachigen? arbre Baum Baum arbre
Lexikalische EbeneSind mehrere Sprachen sprachspezifisch oder gemeinsam repräsentiert? • Thomas u. Allport: Trennung zwischen Hörverständnis und Leseverstehen • De Groot: Trennung zwischen verwandten und nicht-verwandten Übersetzungsäquivalente • Annahme: Sprachübergreifende gemeinsame Repräsentation vorhanden
Syntaktische Ebene • Syntaktische Ebene = formale Verarbeitungsebene • Satzerkennung • Syntaktische Indikatoren können je nach Sprache variieren. Engl.: Wortfolge Ital.: Endung des Verbs • Syntaktische Indikatoren sind wortgebunden. Wichtigster Indikator zur Subjektbestimmung
Ich gebe Stephan ein Buch. Stephan gebe ich ein Buch. Ein Buch gebe ich Stephan. 3 Je donne un livre à Stephan. À Stephan je donne un livre. Un livre je donne à Stephan. 1 Syntaktische EbeneBeispielsätze Deutsch-Französisch Deutsch als Muttersprache: kaum Probleme mit der syntaktischen Analyse eines französischen Textes
Rolle des Vorwissens Vorwissen wird für alle Verarbeitungsebenen benötigt: - Schrift - Rechtschreibmuster - Wörter mit ihren Verwendungsmöglichkeiten + Bedeutungen - syntaktische Muster - etc. Kenntnisse
Semantische Ebene • „Textverständnis“ Interaktion der Ergebnisse der Dekodierprozesse mit inhaltlichem Vorwissen • Inhaltliches Wissen = Weltwissen • Durch Weltwissen Antizipieren + Einordnen der Informationen möglich • Einsatz von Wissen über Textsorten, Textmuster und Funktion des Textes
Semantische Ebene • Weltwissen löst eine Erwartungshaltung aus. • Bsp.: „Es war einmal….“ • Bsp.: „Der weiße Turm…“ „Der weiße Turm geht von Feld D1 nach D5.“ Erwartung: Märchen
Semantische Ebene • Weltwissen ermöglicht Inferenzen zu bilden. • Bsp.: „Der Hund des Nachbarn ließ mich heute Nacht nicht schlafen.“ Inferenz: liegt am Bellen • Weltwissen = individuell Gedächtnisrepräsentation des Textes kann individuell variieren
Semantische EbeneBsp. für mögliches individuelles Weltwissen „Annas ältester Sohn hat Warschau verlassen, um an der Sorbonne zu studieren.“ „Annas ältester Sohn hat Warschau verlassen, um an der Sorbonne zu studieren.“ mehr als ein Kind Name vom Domherrn Robert de Sorbon Uni in Frankreich Pariser Uni
Verarbeitungsebenen und die EuroCom-Methode • EuroCom-Methode: Lernen einer verwandten Fremdprache anhand von bereits erworbenen Sprachen • EuroCom-Methode = interaktives Erwerbsprozess • „Sieben Siebe“ als Erschließungsstrategien Sieb 1: Internationaler Wortschatz Sieb 2: Panromanischer Wortschatz Lesebeispiel „Monedas en Euro“
Literatur • Lutjeharms, Madeline: Verarbeitungsebenen beim Lesen in Fremdsprachen. In: Neuere Forschungen zur Europäischen Interkomprehension. Hrsg. von Horst G. Klein, Dorothea Rutke. Aachen 2004, S. 67-82. • http://www.eurocomrom.de