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Bildungsstandards Mathematik. Wozu Standards? – Wir haben doch Lehrpläne!. Wozu Standards? – Wir haben doch unsere Leistungsbeurteilung!. Dr. Helmut Heugl. Vergabe von Berechtigungen durch die. abgebende Schule. aufnehmende Schule. durch die Schule - den Lehrer. zentral.
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Bildungsstandards Mathematik Wozu Standards? – Wir haben doch Lehrpläne! Wozu Standards? – Wir haben doch unsere Leistungsbeurteilung! Dr. Helmut Heugl
Vergabe von Berechtigungen durch die abgebende Schule aufnehmende Schule durch die Schule - den Lehrer zentral teilzentral Heugl
Erweiterter Lernbegriff • Inhaltlich- • fachliches • Lernen: • Wissen • Verstehen • Anwenden • Analyse • Synthese • Bewerten • Methodisch- • strategisches • Lernen: • Heuristische Strategien erwerben • Information gewinnen • Information verarbeiten • Planen • Strukturieren • Präsentieren • Sozial- • kommunikatives • Lernen: • Zuhören • Argumentieren • Diskutieren • Kooperieren • Führen • Integrieren • Helfen • Persönlichkeits- • Lernen: • Selbstvertrauen entwickeln • Werthaltungen aufbauen • Engagement entwickeln • Interesse entwickeln Heugl
Derzeitiger Zustand Lernergebnisse, Wirkung gemessen durch LehrerInnen, Eindrücke der Schulpartner Bildungsauftrag formuliert durch Lehrpläne, Resourcen Rückkopplung Selbststeuerung Input-Steuerung Lehr- und Lernprozesse, Schulkultur, Schulklima Klieme
„Standard“-Zukunft Externe Unterstützung, lokale professionelle Schulentwicklung Output-Steuerung Output-Steuerung Bildungsauftrag formuliert durch Lehrpläne, Resourcen Lernergebnisse, Wirkung gemessen durch interne/externe Evaluation Output-Steuerung Input-Steuerung Lehr- und Lernprozesse, Schulkultur, Schulklima Output-Steuerung Klieme
Standards – wozu? • Standards – ein Beitrag zur internationalen Vergleichbarkeit und zur Durchlässigkeit unseres Bildungssystems • Standards – als Bildungsauftrag der Gesellschaft an die Schule • Standards – als Grundlage der Systemevaluation • Standards – als Grundlage der Qualitätsentwicklung einzelner Schulen • Standards – als Hilfe zur Selbstevaluation für Schüler/innen und Lehrer/innen • Standards – als Instrument der Berechtigungsvergabe
Begriffsklärung I • Definition im Brockhaus: • Richtmaß, Richtschnur – der durch Vereinheitlichung geschaffene, feste Maßstab für ein bestimmtes Produkt gleicher Qualität. – Standardisierung soll Normen schaffen • 2. Klarstellung durch das BMBWK: • Lehrplan als Steuerungsinstrument – • Standards als Evaluationsgrundlage • Lehrplan Inputkontrolle • Standards Outputkontrolle
Begriffsklärung II • Inhaltsbezogene Standards • sind Vorgaben über Inhalte und zugeordnete Ziele. Diese Rolle erfüllen überwiegend die Lehrpläne/Rahmenpläne. • Produktorientierte Standards Leistungsstandards • beschreiben wesentliche Kompetenzen, über die die Schüler zu einem bestimmten Zeitpunkt verfügen sollen. • Standards für den Unterrichtsprozess • sind Vorgaben zum Prozess, also Maßnahmen zur Erreichung der geforderten Schülerkompetenz. Heugl
Begriffsklärung III • Minimalstandards • möglichst alle Lernenden sollen sie erreichen • Regelstandards • sollen für durchschnittliche Schüler erreichbar sein • Maximalstandards • drücken einen Idealzustand aus Heugl
Verschiedene Arten von Standards Minimal- standards Regel- standards Ideal- standards Inhaltsbezogene Standards Kern- lehrpläne Produktorient. Standards PISA Aufgaben NCTM principles a. standards Prozessorient. Standards
Interpretation of the concept of standards Minimal- standards Regel- standards Ideal- standards Inhaltsbezogene Standards Produktorient. Standards Regel- standards Prozessorient. Standards
Begriffsklärung IV • „Orientierungs- und Evaluationsstandards“, die ein erwartetes Niveau ausdrücken • Man darf sich am Anfang keine allzu tollen Ergebnisse erwarten, aber durch entsprechende Steuermaßnahmen sollte das Ergebnis im Laufe der Zeit besser werden. • „Berechtigungsstandards“ • Es müssten möglichst viele Schüler/innen die Standards erfüllen.
Funktion von Standards Orientierungsfunktion Evaluationsfunktion Bewusstmachen Erwarteter Schülerleistungen • Selbstevaluation • Qualitätsevaluation der Schule • Systemevaluation • Tests: • Intern erstellte Tests • (Selbstevaluation) • Externe Tests zur • Schul- oder Systemevaluation • Publikationen, • Diskussionen, • Maßnahmen in • Ausbildung und Fortbildung Prozesssteuerung
Testentwicklung -Tests • Pilotphase Testen der Standards • Überfachliche Kompetenzen Standardentwicklung • Aufgabenpool • Standards • Ein Kompetenzmodell • Bildungsauftrag des Faches
Nicht „Teaching to the Tests“ sondern „Testing to the Teaching“
Subskala: „Unsicherheit“ • Level 4 bis 6 • Itemschwierigkeit: 577 Punkte („Partial-Credit-Antwort“) 694 Punkte („Full-Credit-Antwort“)
Zusammenfassung • Keine Prozessstandards • legen nicht fest, was guter • Unterricht ist • Leistungsstandards • Fachbezogene Standards • Kein Instrument der Lehrer- • innenbeurteilung • Regelstandards • Schränken Autonomie nicht ein • Kein Instrument der Berechtigungsvergabe • Instrument der Outputsteuerung • Keine Minimalstandards
Bildungsstandards Mathematik Sekundarstufe I
Kompetenzmodell • Zur Vermittlung zwischen abstrakten Bildungszielen und konkreten Aufgabensammlungen • Als Vorgabe, als Raster für die Formulierung der Standards und die Entwicklung von Aufgaben Kompetenzen kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten, die von Lernenden entwickelt werden können und sie befähigen, bestimmte Entscheidungen zu treffen und bestimmte Tätigkeiten in variablen Situationen auszuüben
Grundlage für das Kompetenzmodell: Der Bildungsauftrag des Faches Bildungsauftrag Verschiedene Rollen des Faches Mathematik • Mathematik Technik des Problemlösens durch Schließen 3 Phasen des Problemlöseprozesses: Modellieren – Operieren - Interpretieren • Mathematik als Sprache Die Schüler sollen 3 Arten von Sprachen lernen: die Muttersprache – Fremdsprachen - Mathematik • Mathematik als Denktechnologie Experimentieren, Analogisieren, Generalisieren, Spezialisieren; logisches Schließen; Argumentieren, Begründen; Dokumentieren, Präsentieren, usw. Heugl
Eigenschaften des Kompetenzmodells 2 Teildimensionen innerhalb des Fachbereiches und unterschiedliche Komplexitätsstufen • Die mathematische Handlungsdimension (A) • Die inhaltliche Dimension (B) • Komplexitätsdimension Heugl
Dimension 1: Allgemeine Handlungsdimension (A) A1 Modellbilden, Darstellen A2 Operieren, Rechnen A3 Interpretieren und Dokumentieren A4 Argumentieren und Begründen Heugl
Dimension 2: Inhaltliche Dimension (B) • Arbeiten mit Zahlen und Maßen • Arbeiten mit Variablen und funktionalen Abhängigkeiten • Arbeiten mit Figuren und Körpern • Arbeiten mit statistische Kenngrößen und Darstellungen Heugl
Dimension 3: Die Komplexitätsdimension („complexity“) Höhere Komplexität komplexe Verknüpfung von Grundkompetenzen Mittlere Komplexität einfache Verknüpfung von Grundkompetenzen Geringe Komplexität Grundkompetenzen, einfache Grundbausteine Wichtig! Komplexität Schwierigkeit Heugl
Komplexität Level III Level II Level I A1: Modellieren A2: Operieren A3: Interpretieren A4: Argumentieren Zahlen und Maße: B1 Variablen und funkt. Abh: B2. (A1,B2) Figuren und Körper: B3 (A2,B2) Handlungsdim. (A3,B2) Statistische Kenngr. u. Darst.: B4 (A4,B2) Inhaltsdim. Heugl
Standards Ein Teilbereich aller im Mathematikunterricht erworbenen Kompetenzen nämlich die unverzichtbaren Grundkompetenzen Standards Standards beschreiben Ausprägungen von Kompetenzen, über die Schülerinnen und Schüler an bestimmten Punkten ihrer Schullaufbahn verfügen sollen. Bildungsstandards beschreiben langfristige Kompetenzen Mathematische Standards haben eine Handlungs-dimension und eine Inhaltsdimension
Standard Ich kann beim Prozentrechnen begründen, warum etwas falsch ist
Niveau III Niveau II Niveau I Argumentieren Operieren Interpretieren Modellieren Anforderungsstufen so, dass man über schwächer Schüler auch positive Aussage machen kann
Bandbreite innerhalb der Komplexitätsbereiche • Aufgabe 1a: Bevölkerungsstatistik • Stelle die Einwohnerzahlen folgender österreichischer Bundesländer mit einem Balkendiagramm dar: • Aufgabe 1b: Bevölkerungsstatistik • Stelle die Einwohnerzahlen folgender österreichischer Bundesländer grafisch dar: Heugl
Bildungsstandards Mathematik Sekundarstufe II AHS
Charakteristika der Standardkonzeptes Sek II (Vergleich mit Standards Sek I) • Bis auf Inhaltsachse gleiches Kompetenzmodell wie in der Sek I • Standards: • Handlungsdimension: ähnlich wie in Sek I nur erweitert • um altersgemäße kognitive Kompetenzen • Inhaltsdimension stärker operationalisiert • (detailliertere Auflistung fachlicher Teilkompetenzen) • Aufgabenpool: 2 Typen von Aufgaben: • „Bausteinaufgaben“: Bilden eine ganz bestimmte • Grundkompetenz ab • „Bauaufgaben“: Vernetzung von Grundkompetenzen
complexity Level III Level II Level I A1: Modellieren A2: Operieren A3: Interpretieren A4: Argumentieren Algebra: B1 Analysis: B2 Geometrie: B3 (A1,B2) (A2,B2) Handlungsdim. Stochastik: B4 (A3,B4) Inhaltsdim.
Bildungsstandards Mathematik Aufgaben – „Orientierungspool“ Sekundarstufe I
Aufgabe: „Schreibweise“ „Bausteinaufgabe“ Aufgabenstellung Welcher der gegebenen Ausdrücke ist gleichbedeutend mit y3 ? (a) y + y +y (b) y.y.y (c) 3y Klassifikation Standard
Aufgabe: „Rabatt“ „Bauaufgabe“ • a) Andrea strahlt: „Heute habe ich beim Einkauf 20% Rabatt bekommen und mir dadurch € 50,- erspart. • b) Um einen derartigen Betrag an Zinsen zu bekommen, müsste ich € 1.250,- ein Jahr lang auf meinem Sparkonto liegen haben.“ • Wie viel hätte Andrea ursprünglich bezahlen müssen? • Mit welchem (Jahres-)Zinssatz wird Andreas Sparkonto verzinst? Klassifikation Standard
Mögliche Lösung Teil a) Andrea strahlt: „Heute habe ich beim Einkauf 20% Rabatt bekommen und mir dadurch € 50,- erspart. Weg (1): Andrea hat sich vom vollen Betrag (= 100%), den sie ursprünglich hätte bezahlen müssen, 20% erspart. Wenn 20% einen Betrag von € 50,- ausmachen, dann machen 100% das Fünffache davon, also 5 50 = 250 aus. => Andrea hätte somit ursprünglich € 250,- bezahlen müssen. Weg (2): Gegeben ist der Prozentwert (50 €) und der Prozentsatz (20%). Gesucht ist der Grundwert G=x x.0,2 = 50 => x = 250 => Andrea hätte somit ursprünglich € 250,- bezahlen müssen.
Überfachliche Kompetenzen (C) • Standards C1: Autonomes Lernen • C1.1 Ich lerne regelmäßig mit (auch wenn keine Schularbeiten angesetzt sind). • C1.3 Ich überlege mir, wie der neue Stoff mit dem zusammenhängt, was ich bereits weiß. • C1.5 Wenn ich etwas nicht kann oder nicht verstanden habe, suche ich zusätzlich Informationen, um das Problem zu lösen. • Standards C2: Kooperatives Handeln • C2.1 Ich arbeite bei Gruppenarbeiten aktiv mit. • C2.3 Ich bin bereit in einer Gruppe Verantwortung zu übernehmen. • C2.7 Ich vertrete meine Meinung in der Gruppe. • Standards C3: Kritisches Denken und Reflektieren • C3.1 Bevor ich mir eine Meinung bilde, hole ich Informationen ein. • C3.3 Ich unterscheide zwischen Meinungen und Fakten. • Standards C4: Arbeitstechniken, Methodenkompetenzen • C4.2 Ich kann mir gezielt Informationen aus Bibliotheken beschaffen. • C4.3 Ich kann mir gezielt Informationen aus dem Internet beschaffen. • C4.5 Ich kann die ausgewählten Informationen mit eigenen Worten zusammenfassen. Heugl
Aufgabe als Beispiel für überfachliche Standards: „Zeit für Schule“ Aufgabenstellung: Setzt Euch mit den Äußerungen der Schülerinnen und Schüler auseinander! Standards für den mittleren Bildungsabschluss Deutschland, Dezember 2003 Heugl
Beschreibung der Aufgabe und Zielsetzung: • Die Bearbeitung der Aufgabe erfordert das Strukturieren der Situation. • Die Schülerinnen und Schüler vertreten ihre Überlegungen argumentativ und setzen sich mit anderen Vorschlägen kritisch auseinander. • Klassifikation • Handlungskompetenz A1: Modellbilden Ich kann mich für ein geeignetes Modell, bzw. für einen geeigneten Lösungsweg entscheiden A4: Argumentieren und Begründen • „Ich kann die Entscheidung für eine bestimmte Lösung begründen“, „Ich kann einfache mathematische Begründungen geben“ • Inhaltliche Kompetenz B1: Arbeiten mit Zahlen und Maßen • „Ich kann Prozentrechnen“ • Komplexitätsniveau – hohe Komplexität Komplexität
Bildungsstandards Mathematik Aufgaben – „Orientierungspool“ Sekundarstufe II AHS
Standard Mit Hilfe des Hauptsatzes der Differential- und Integralrechnung Graphen interpretieren
Aufgabe 1: Funktionsgraf Ableitungsgraf: Von welchen der drei angegebenen Funktionen A, B, C kann g’ die Ableitungsfunktion sein? Begründe deine Entscheidung! A3/B2/L3
Standards Nachhaltigkeit langfristige Kompetenzen • Aufgabe 2: „Brutto => Netto“ • Der Bruttopreis B einer Ware enthält 20% Mehrwertsteuer. Stelle eine Formel für den Nettopreis N dieser Ware auf! A1/B1/L2 Klassifikation:
Aufgabe 3: „Stochastik umgangssprachlich, mathematisch“ Ein Test besteht aus 12 Fragen mit jeweils 4 Antworten, von denen immer genau eine richtig ist. Die Antworten werden zufällig angekreuzt; X ist die Anzahl der richtigen Antworten. In den folgenden Grafiken ist die Wahrscheinlichkeitsverteilung von X dargestellt. Was wird in den einzelnen Bildern jeweils durch die dunkel markierte Fläche angezeigt? Gib die Antwort umgangssprachlich und in mathematischer Schreibweise! A3/B4/L2
Lösungserwartung: • Hinweis: Eine Antwort ist als richtig zu werten, wenn beide unten fett gedruckten Begriffe im richtigen Zusammenhang vorkommen! • Was wird in den einzelnen Bildern jeweils durch die dunkel markierte Fläche angezeigt? Gib die Antwort umgangssprachlich und in mathematischer Schreibweise!
A3/B2/L1 Aufgabe 4: „Einheitskreis“ Zeichne sin und cos im Einheitskreis ein.