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Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Stadt fast 900 Tage lang von deutschen Truppen unter Generalfeldmarschall Wilhelm Ritter von Leeb belagert. Eine geheime Weisung des Oberkommandos der Wehrmacht vom 23. September 1941 lautete: „Der Führer ist entschlossen, die Stadt Petersburg vom Erdboden verschwinden zu lassen. Es besteht nach der Niederwerfung Sowjetrusslands keinerlei Interesse am Fortbestand dieser Großsiedlung.“
In der Zeit der deutschen Belagerung Leningrads konnten Nahrungsmittel zur Versorgung der Millionenstadt nur unter großen Gefahren per Flugzeug oder im Winter über den vereisten Ladogasee per Bahn nach Leningrad gebracht werden.
Das Brot bestand zu 60% aus Beimengungen und erinnerte laut Augenzeugen eher an Lehm. In jenen Tagen starben die Menschen zu Tausenden, an einigen Tagen gab es 6-7 Tausend Tote.
Auf dem „Weg des Lebens" wurden Nahrungsmittel geliefert und Kinder aus der Stadt evakuiert.
Die Rationen sanken im Oktober auf 400 Gramm Brot für Arbeiter, 200 Gramm für Kinder und Frauen. Am 20. November 1941 wurden sie auf 250 Gramm, respektive 125 Gramm reduziert.
„Sawitschews sind gestorben. Gestorben sind alle. Tanja ist allein“ schrieb die elfjährige Tanja Sawitschewa im Mai 1942 in ihr Heft in Großbuchstaben. Dieses Tagebuch wurde zum Symbol der Blockade und war eines der Beweisdokumente im Nürnberger Prozess.
Den 27. Januar nennen die Einwohner von St. Petersburg den „kleinen Tag des Sieges". An diesem Tage endete im Jahre 1944 die Blockade von Leningrad. Bombardements, Hunger und Kälte haben 700 Tausend Menschenleben gefordert.
Auf die Worte „Die Blockade ist endgültig aufgehoben", die sie im Radio hörten, hatten die gequälten Einwohner von Leningrad 900 lange Tage warten müssen. Im September 1941 schlossen die Hitlerfaschisten den Einschließungsring um die Stadt.
Die Operation der Leningrader und der Wolchow-Front im Januar 1943 trug den symbolischen Namen „Funke".
Endlich schlossen sich am 18. Januar 1943 die Armeen der Leningrader und der Wolchow-Front zusammen. Das südliche Ufer des Ladogasees wurde von dem Gegner befreit.
Operation wurde der Heeresgruppe Nord eine schwere Niederlage beigebracht, die Nazis wurden um 220-280 km von Leningrad zurückgeworfen.
Allein auf dem Piskarjowskoje-Friedhof liegen fast fünfhunderttausend Menschen begraben, Soldaten der Fronten von Leningrad und Stadteinwohner, die vor Hunger, Artilleriebeschuss und Bombardement umgekommen sind. Es ist der weltgrößte Friedhof aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.
