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Gruppendiskussionsverfahren und Dokumentarische Methode

Gruppendiskussionsverfahren und Dokumentarische Methode. Potentiale qualitativ-rekonstruktiver Untersuchungen . Überblick. Grundlegendes zum Gruppendiskussionsverfahren und zur dokumentarischen Methode (Loos/Schäffer 2001; Bohnsack 2003)

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Gruppendiskussionsverfahren und Dokumentarische Methode

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Presentation Transcript


  1. Gruppendiskussionsverfahren und Dokumentarische Methode Potentiale qualitativ-rekonstruktiver Untersuchungen

  2. Überblick • Grundlegendes zum Gruppendiskussionsverfahren und zur dokumentarischen Methode (Loos/Schäffer 2001; Bohnsack 2003) • Forschung zu Steuergruppen: Qualitativ-rekonstruktive Untersuchung zu Orientierungen von Steuergruppen in Schulentwicklungsprozessen (Schröck 2008) • Diskussion und Perspektiven

  3. Leistung des Gruppendiskussionsverfahrens als Erhebungsmethode • Erfassung kollektiver Phänomene in erziehungs- und sozialwissenschaftlichen Feldern • Erschließung konjunktiver, nicht unmittelbar zugänglicher Erfahrungsräume • Rekonstruktion kollektiver Orientierungen

  4. „Ausgangspunkt ist die Annahme, dass der kollektiv geteilte Erfahrungshintergrund, der konjunktive Erfahrungsraum einer Realgruppe, in der Situation der Gruppendiskussion, also in der Handlungspraxis des Redens und Diskutierens aktualisiert und in der dokumentarischen Interpretation des Diskurses rekonstruiert werden kann.“ (Schröck 2008)

  5. Ansatzpunkte • Mitglieder bringen die für sie relevanten Themen zur Sprache • Diskussion in der eigenen Ausdrucksweise • Ziel: selbstläufige Diskussion; weitgehende Enthaltsamkeit des Interviewers/der Interviewerin • Offene, vage gehaltene Eingangsfrage • Immanente Nachfragen zielen auf die Generierung von Beschreibungen und Erzählungen

  6. Prinzipien der Durchführung (nach Bohnsack 2003) • Gesamte Gruppe Adressat der Intervention • Vorschlag von Themen statt Vorgabe von Propositionen • Demonstrative Vagheit • Kein Eingriff in die Verteilung der Redebeiträge • Generierung detaillierter Darstellungen • Immanente Nachfragen • Exmanente Nachfragen nach Höhepunkt der Diskussion • Direktive Phase: Thematisierung von Widersprüchen und Auffälligkeiten

  7. Der Forschungsprozess • Erhebung durch Gruppendiskussionen • Auswertung mit Hilfe der dokumentarischen Methode(Bohnsack 2006) • Methodologische Aspekte • Leitdifferenz zwischen kommunikativ-generalisierendem (immanentem) und dem konjunktiven (dokumentarischen) Sinngehalt (programmatisches versus atheoretisches handlungspraktisches Wissen) • Arbeitsschritte: formulierende Interpretation und reflektierende Interpretation

  8. 5. Typenbildung Entwicklung einer empirisch begründeten Typologie. 4. Reflektierende Interpretation Wechsel der Analyseeinstellung: vom WAS zum WIE.Analyse des Diskursverlaufs. Vorgehen gemäß der Dokumentarischen Methode (Bohnsack 2006) 3. Formulierende Interpretation Detaillierte Paraphrase dessen, WAS die Gruppe sagt. 2. Thematischer Verlauf Überblick über von der Gruppe angesprochene Themen. 1. Audioaufzeichnung und wörtliche Transkription (Zeitler 2008)

  9. Beispiel aus der Forschung zu Steuergruppen • Forschungskontext • Fragestellung • Forschungsdesign • Vergleichshorizonte • Ausgewählte Ergebnisse

  10. Forschungskontext:Steuergruppen als „Vorwegnahme eines mittleren Managements“(Altrichter et al. 22006) • Change agents in Schulentwicklungsprozessen • Initiierung, Koordination und Management von Qualitätsentwicklungsprojekten • Leitung von Evaluationen • Bindeglied zwischen Schulleitung und KollegiumAufbau eines transparenten und verlässlichen Informationsflusses • Übernahme von Verantwortung (Rahm 2005)

  11. Forschungsdesign:Die Fragestellung • Welche Orientierungen bestimmen die Handlungspraxis von Steuergruppen? • Wie verorten sich Steuergruppen in schulischen Strukturen?

  12. Forschungsdesign:Das Sample Die Zusammensetzung des Samples erfolgt nicht nach statistischer Repräsentativität, sondern nach Maßgabe theoretischer Überlegungen (theoretical sampling). Steuergruppen 12 Gruppen Schul- leiter(innen) 1 Gruppe

  13. Forschungsdesign:Vergleichshorizonte

  14. Ausgewählte Ergebnisse:Rahmenorientierungen: Beispiel Gruppe Weizen: Kirchliches GymnasiumPreisträger (Erfahrung mit SE) Kleinstadt im ländlichen Raum • Hierarchieakzeptanz

  15. Dm Wir könnten das doch auch mit Jahreszahlen versehen also ein- neunzig Einstieg eh ABC-Projekt als eine von sieben Schulen wir ham dran teilgenommen und dann hat sich Bw  drei Jahre später- Dm  drei Jahre später hat sich doch dann- Bw ham wir den pädagogischen Studien gemacht Dm ham wir den pädagischen Studientag gemacht zum Thema Schul- programm und ham uns da auf den Weg gemacht Schulprogramm Bw Schulprogramm genau. Dm entwickelt und das war dann n Jahr später Bw ham wirs auch nochmal gehabt als Thema - Dm  In Umrissen fertig und seitdem ham wir doch Elemente eines Schulprogramm und des war Bw  Genau. Dm in der zeitlichen Abfolge und dann war kam der Innovationspreis ?m Ja des war sechsundneunzig. Dm Der Innovationspreis und dann hat uns der Preis des Kultus- ministeriums gelockt. hat uns gelockt @( )@. Bw Genau. Und darauf haben wir uns auch vorbereitet und das ham wir auch beim Studientag gemacht. Stimmt des stand im Zentrum. Dm und das war ja der Höhepunkt dann siebenundneunzig. ?w sieben. ( ) Dm Siebenundneunzig. Das ist die Chronologie jetzt.

  16. Ausgewählte Ergebnisse:Rahmenorientierungen: Beispiel Gruppe Weizen: Kirchliches GymnasiumPreisträger (Erfahrung mit SE) Kleinstadt im ländlichen Raum • Hierarchieakzeptanz • Autonomiestreben Gruppe Gerste: Gymnasium Preisträger (Erfahrung mit SE) Kleinstadt ländlicher Raum

  17. Y Des Einfachste ist wenn sie so beginnen und erzählen was so alles passiert ist im Laufe ihrer Schulentwicklung. Dw Mhm.(.) °Dann müssten wir erst a mal wissen wann sie angefangen hat?° Cw Na vor 7 Jahren ham wir festgestellt. War so a des was wir als letztes Mal zusammengestellt ham mit dem Chef war so die letzte Zeit ab 7. Als er begonnen hat mit dem Seminar und ne, Dw ι Ja und diese allererste große Konferenz die mir moderieren ham lassen. Cw Die erste Umfrage ja. Bm Na ja des sieht er so. Cw ι Des sieht er so. Bm Dass die Schulentwicklung damit begonnen hat dass er kam. @( )@ Cw @Ja. Gut. Gut wir waren vorher da aber@ Dw @( )@ Bm Ich denk da da hat sich vorher schon a was getan ne, da gab es diesen diesen pädagogischen Arbeitskreis aus dem dann die Freiarbeit hervorgegangen ist, zum Beispiel Dw Des war eigentlich des war sowas wo’ s wirklich was sich gebündelt hat. Cw °War des vorher schon?°

  18. Ausgewählte Ergebnisse:Rahmenorientierungen: Beispiel Gruppe Weizen: Kirchliches GymnasiumPreisträger (Erfahrung mit SE) • Hierarchieakzeptanz • Autonomiestreben • Mitbestimmungsanspruch Gruppe Gerste: Gymnasium Preisträger (Erfahrung mit SE) Gruppe Mais: Hauptschule Erfahrung mit SE

  19. Cm Also einer der wesentlichen Erfolge der ganzen Geschichte ist dass natürlich diese Koordinierungsgruppe diese Steuergruppe äh Entscheidungen der Schulleitung transparenter macht. Dass des net immer diese diese in vier Wänden hinter verschlossenen Türen Entscheidungen sind sondern dass viele Sachen hier vordiskutiert werden und sogar schon vor entschieden werden. Und des find ich halt von beiden Seiten her gesehen früher als Lehrer und jetzt in der Schulleitung sehr wichtig. Dass dass net von oben herab was kommt sondern dass hier bereits Entscheidungen fallen. Die dann schon von einer größeren Basis aus getragen werden. Und es vielleicht dann leichter is so was dann auch im Kollegium zu vermitteln. Weil des net nur von der Schulleitung nach unten delegiert wird sondern im Kollegium vielleicht schon diskutiert und transparent gemacht wird. Des is für mich einer der wesentlichen äh Punkte hier.(.) Dw … Und des hier vorher zu diskutieren und dann auch hinterher im Kollegium wirklich zu sagen Nein die Koordinierungsgruppe hat des eigentlich so wir ham des durch diskutiert und sind der Meinung ehm des und des is vielleicht des Beste. Und des find ich eigentlich schon sehr positiv.(4)

  20. Ausgewählte Ergebnisse:Rahmenorientierungen: Beispiel Gruppe Weizen: Kirchliches GymnasiumPreisträger (Erfahrung mit SE) • Hierarchieakzeptanz • Autonomiestreben • Mitbestimmungsanspruch • Steuergruppe alsInstrument Gruppe Gerste: Gymnasium Preisträger (Erfahrung mit SE) Gruppe Mais: Hauptschule Erfahrung mit SE Gruppe Roggen: Schulleiter(innen) aus Gymnasien und Realschulen

  21. Bm: Also (.) die Steuergruppe hat ne unheimlich wichtige Funktion (.) äh eben die Schulentwicklung zu organisieren; sie übernimmt eigentlich selbständig relativ viel Konflikte kann ich mich nicht entsinnen weil des eigentlich n ständiges Gespräch is wo automatisch ausgetauscht wird; wie machen wir weiter, was ist zweckmäßig, ähm (.) und sie hat, um auf die Rolle von vorhin wieder zurück zukommen auch ne wichtige Funktion in dem Sinne Dw: Ja Bm: dass die Steuergruppe von sich aus bestimmte Dinge vorantreiben kann die ich nicht direkt vorantreiben kann; also sozusagen als (.) indirekter Motor von mir; dass man da was reinbringt (.) macht ihr doch mal (.) oder wie seht ihr des, ob ihr des könnt? so dass die Steuergruppe an manchen Dingen sehr viel effektiv weiter kommt als ich des direkt machen könnte. Am: Wenn man so nen Impuls als Schulleiter gibt wird’s oft (zum Zwang) @(.)@ Cm: Die Widerstände gegen den Zwang sind weg Bm: Ja ja klar (.) also es is ne andere Diskussion wenn des Kollegen aus dem Kollegium machen (.) und äh diese Impulse geben als wenn ich die von außen gebe (.) ganz klar. 4)

  22. Ausgewählte Ergebnisse:Rahmenorientierungen: • Hierarchieakzeptanz • Autonomiestreben • Mitbestimmungsanspruch • Steuergruppe als Instrument • Distanz zur Unterrichtsentwicklung(ohne Beispiel)

  23. Typenbildung (Nentwig-Gesemann 2001) Voraussetzung: Rekonstruktion der Orientierungsrahmen der Gruppen • Sinngenetische Typenbildung Gemeinsamkeit der Fälle (thematisch vergleichbare Passagen; gleiche Orientierungsmuster) – generelle Basistypik, zum Beispiel: Hierarchie Spezifizierung der Basistypik a. fallübergreifend (Basistypik als tertium comparationis) b. fallintern (Validierung)

  24. Typenbildung • Soziogenetische Typenbildung Verortung innerhalb einer Typologie Untersuchung der Typen: Erfahrungsräume? Sozialisationsgeschichte? Herausarbeitung von Generationstypik, Geschlechtstypik, Organisationstypik o.ä.

  25. Forschung zum Musterwechsel (Systemdenken) im erziehungswissenschaftlichen Sektor • Dokumentation von Prozessen • Erforschung von Orientierungsrahmen • Empirisch fundierte Typenbildung

  26. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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