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Klinische Linguistik 11. Sitzung (23.07.2009)

Klinische Linguistik 11. Sitzung (23.07.2009). apl. Prof. Dr. Ulrich Schade. Inhalt. Aphasie Sprechapraxie Dysarthrie Sprachentwicklungsstörung Dysgrammatismus Dyslalien. Sprachentwicklungsstörung – Dyslalien. 4.2 Dyslalien. Definition

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Klinische Linguistik 11. Sitzung (23.07.2009)

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Presentation Transcript


  1. Klinische Linguistik11. Sitzung (23.07.2009) apl. Prof. Dr. Ulrich Schade

  2. Inhalt • Aphasie • Sprechapraxie • Dysarthrie • Sprachentwicklungsstörung • Dysgrammatismus • Dyslalien

  3. Sprachentwicklungsstörung– Dyslalien

  4. 4.2 Dyslalien Definition Dyslalien sind Störungen des sprachlichen Lauterwerbs bzw. des sprachlichen Lautgebrauchs. Einzelne Laute oder Lautverbindungen werden nicht nach den Regeln der Muttersprache angewendet. Dyslalien sind zum Teil sprachliche Erscheinungen, also zentrale phonologische oder phonetische Störungen, und zum Teil Störungen der Artikulationsmotorik.

  5. 4.2 Dyslalien • Typen von Dyslalien • Expressiv können Phoneme ausgelassen werden. • Auslassung oder Mogilalie Sie können durch andere ersetzt werden. • Substitution oder Paralalie Sie können fehlgebildet werden. • Fehlbildung oder Distorsion (Dyslalie im engeren Sinne)

  6. 4.2 Dyslalien zur normalen Entwicklung Das Auftreten phonologischer Fehler in der Sprache erwachsener Sprachgesunder zeigt die Relevanz der Einheit „Phonem“. Timperwusche Sie hörten die H-Moss-Melle, phonological fool tschuldigung, die H-Mess-Molle, eine Sorte von Tacher Verzeihung, die H-Moll-Messe in die Wadebanne von Johann Sebaldrian Bach, ich häng mich auf.

  7. 4.2 Dyslalien zur normalen Entwicklung Wie entstehen Phonemrepräsentationen ? Die Ausgangseinheit für den Spracherwerb ist das Wort mit Bezug zur realen Welt (Referenz). Phoneme bilden sich heraus, sobald das Kind deren bedeutungsunterscheidenden Eigenschaften erfährt. Dies ist verbunden mit dem Vokabelspurt (mit 1;5 – 1;8 Jahren).

  8. 4.2 Dyslalien zur normalen Entwicklung Wie entstehen Phonemrepräsentationen ? Die zweite Quelle für die Ausprägung von Phonem- repräsentationen ist das frühkindliche Babbeln, also die (bedeutungsleere) Produktion von CV-Abfolgen.

  9. 4.2 Dyslalien zur normalen Entwicklung Stufe II 1;6 – 2;0 m, p, b, n, t, d w Stufe III 2;0 – 2;6 m, p, b, n, t, d (ŋ, k, g), h w Stufe IV 2;6 – 3;6 m, p, b, w n, t, d ŋ, k, g, j, h f, w s, z, l ... v ∫,r , 

  10. 4.2 Dyslalien • zur normalen Entwicklung • Bei der Einschätzung von lautlichen Fehlleistungen ist • zu unterscheiden zwischen • der Form die von anderen vorgegeben wird, • der Form, die das Kind wahrnimmt, • der Form, die das Kind bei der Produktion anstrebt, und • der Form, die das Kind produziert.

  11. 4.2 Dyslalien zur normalen Entwicklung „normale“ Fehler während des Spracherwerbprozesses Strukturfehler Codaauslassung (bis [2;0 , 3;0]) Clusterreduktion (bis [3;0 , 3;6]) Auslassung unbetonter Silben (bis [2;0 , 3;0]) Ersetzungsfehler Velarfronting (bis [1;6 , 2;6]) systematische Ersetzung (je nach Laut) Harmonisierung (bis 3;0)

  12. 4.2 Dyslalien Arten von Dyslalien Dyslalien werden benannt a) nach den Phonemen, die betroffen sind, und b) nach der vermuteten Ursache der Störung. Es sind besonders diejenigen Konsonanten bei Dyslalien betroffen, die allgemein spät gelernt werden.

  13. 4.2 Dyslalien Arten von Dyslalien Sind einzelne Phoneme (Konsonanten) durch die Fehlbildung betroffen, so ergibt sich die Bezeichnung der entsprechenden Dyslalie aus dem griechischen Namen des betroffenen Lauts und dem Suffix „-(t/z)ismus“. Durch einen Zusatz wird die Form der Fehlbildung angezeigt.

  14. 4.2 Dyslalien Arten von Dyslalien Betatismus (Problem beim /b/) Gammazismus (Problem beim /g/) Deltazismus (Problem beim /d/) Kappazismus (Problem beim /k/) Lambdazismus (Problem beim /l/) Chitismus (Problem bei // und //) Rhotazismus (Problem bei /r/ ...) Sigmatismus (Problem beim /s/) Schetismus (Problem beim //) Tauzismus (Problem beim /t/)

  15. 4.2 Dyslalien Arten von Dyslalien Sigmatismus (Problem beim /s/) Sigmatismus interdentalis (Zunge zwischen den Zähnen) Sigmatismus lateralis (Luft strömt an den Zungerändern vorbei) Sigmatismus stridens (zu viel Atemdruck) Sigmatismus labialis (ohne Beteiligung der Zunge) Sigmatismus nasalis (mit Luftaustritt durch die Nase)

  16. 4.2 Dyslalien Arten von Dyslalien Je nach Anzahl der falsch artikulierten bzw. ausgelassenen Laute liegt eine partielle Dyslalie, eine multiple Dyslalie oder eine universelle Dyslalie vor. Im Extremfall ergibt sich eine Vokalsprache.

  17. 4.2 Dyslalien Arten von Dyslalien Bei gleichzeitiger Fehlbildung vieler Phoneme ist eine Gesamtbenennung nach der Form üblich. Beispiel: „universelle“ bzw. „multiple Interdentalität“ Wird ein Laut systematisch durch einen anderen ersetzt, kann das durch das Präfix „para-“ angezeigt werden. Beispiel: Pararhotazismus ( /r/  /l/ )

  18. 4.2 Dyslalien Arten von Dyslalien Dyslalien können auch als Verbindungsfehler auftreten. Dann ist das entsprechende Phonem nur dann fehlgebildet, wenn es in einem (spezifischen) Cluster auftritt, wohingegen es normal gebildet wird, wenn es singulär auftritt.

  19. 4.2 Dyslalien Arten von Dyslalien Die Bezeichnung „inkonsequente Dyslalie“ besagt, dass der betroffene Laut nicht immer in der gleichen Weise fehlgebildet wird. Wird der betroffene Laut gelegentlich auch korrekt gebildet, spricht man von einer inkonstanten Dyslalie.

  20. 4.2 Dyslalien Ursachen von Dyslalien a) Fremdanregungs- und Nachahmungsdyslalie ergibt sich bei fehlenden oder schlechten sprachlichen Vorbildern. (Bei einer Untersuchung sind auch die Bezugpersonen der betroffenen Kinder zu betrachten.)

  21. 4.2 Dyslalien • Bei der Einschätzung von lautlichen Fehlleistungen ist • zu unterscheiden zwischen • der Form die von anderen vorgegeben wird, • der Form, die das Kind wahrnimmt, • der Form, die das Kind bei der Produktion anstrebt, und • der Form, die das Kind produziert. • Ursache a)

  22. 4.2 Dyslalien • Ursachen von Dyslalien • b) peripher-audiogene Dyslalie • Das Kind leidet unter Schallleitungsschwerhörigkeit, • Innenohrschwerhörigkeit oder Hörnervenschwerhörigkeit. • Laute werden unvollständig oder verzerrt wahrgenommen.  Der Produktion fehlt das korrekte Vorbild.

  23. 4.2 Dyslalien • Ursachen von Dyslalien • c) zentral-audiogene Dyslalie • Das Kind leidet unter einer organischen oder funktionellen • Störung der zentralen Hörbahn bzw. der zentralen Hörkerne • bzw. der primären Hörrinde. Das periphere Gehör ist normal. • Diese Störung ist schwer diagnostizierbar. • Laute werden unvollständig oder verzerrt wahrgenommen.  Der Produktion fehlt das korrekte Vorbild.

  24. 4.2 Dyslalien • Ursachen von Dyslalien • d) Sensorische Dyslalie • Trotz normaler Hörfunktionen ergeben sich fehlende • oder falsche phonemische Rezeptionsmuster. • Laute werden unvollständig oder verzerrt wahrgenommen. • Der Produktion fehlt das korrekte Vorbild. Das Kind bemerkt Fehler, die seiner Dyslalie entsprechen, auch bei anderen nicht.

  25. 4.2 Dyslalien • Bei der Einschätzung von lautlichen Fehlleistungen ist • zu unterscheiden zwischen • der Form die von anderen vorgegeben wird, • der Form, die das Kind wahrnimmt, • der Form, die das Kind bei der Produktion anstrebt, und • der Form, die das Kind produziert. • Ursachen b), c) und d)

  26. 4.2 Dyslalien Ursachen von Dyslalien e) Psychogene Dyslalie Das Kind leidet unter einer infantilen Fixierung (Regression) und versucht, die „Baby-Sprache“ beizubehalten.

  27. 4.2 Dyslalien • Bei der Einschätzung von lautlichen Fehlleistungen ist • zu unterscheiden zwischen • der Form die von anderen vorgegeben wird, • der Form, die das Kind wahrnimmt, • der Form, die das Kind bei der Produktion anstrebt, und • der Form, die das Kind produziert. • Ursache e)

  28. 4.2 Dyslalien Ursachen von Dyslalien f) Konditionierte Dyslalie Es gibt eine Diskonnektion zwischen den sensorischen und den motorischen Lautmustern.  Ein Abgleich bzw. ein Monitoring misslingt. Das Kind bemerkt Fehler anderer, aber nicht die eigenen.

  29. 4.2 Dyslalien Ursachen von Dyslalien g) Dyslogische Dyslalie Die Phonemrepräsentation der Wörter ist fehlerbehaftet.  Es gibt besonders viele Auslassungen.  Es gibt besonders viele Lautentstellungen nur in Clustern.  Die Aussprache nicht betroffener Wörter ist normal.

  30. 4.2 Dyslalien Ursachen von Dyslalien h) Motorische Dyslalie / dyspraktische Dyslalie Die Phoneme sind fehlerhaft repräsentiert. Vorstellbar sind etwa falsche Verknüpfung zwischen Phonemrepräsentationen und den Repräsentationen phonologischer Merkmale. Das Kind bemerkt in diesem Fall auch die eigenen fehlerhaften Produktionen.

  31. 4.2 Dyslalien • Ursachen von Dyslalien • Dysarthrische Dyslalie • Die dysarthrische Dyslalie entspricht einer Dysarthrie. • Es sind zum Beispiel die Stammganglien so geschädigt, • dass die für die Dysarthrie typischen Symptome • auftreten.

  32. 4.2 Dyslalien • Bei der Einschätzung von lautlichen Fehlleistungen ist • zu unterscheiden zwischen • der Form die von anderen vorgegeben wird, • der Form, die das Kind wahrnimmt, • der Form, die das Kind bei der Produktion anstrebt, und • der Form, die das Kind produziert. • Ursachen g), h) und i) [und bedingt f)]

  33. 4.2 Dyslalien Ursachen von Dyslalien g) Dyslogische Dyslalie Die Phonemrepräsentation der Wörter ist fehlerbehaftet.  Es gibt besonders viele Auslassungen.  Es gibt besonders viele Lautentstellungen nur in Clustern.  Die Aussprache nicht betroffener Wörter ist normal.

  34. 4.2 Dyslalien Therapie von Dyslalien Sensorische Dyslalien werden über die Schulung des Gehörs trainiert. (Fehlerbemerken bei der Handpuppe) Bei phonologischen motorischen Dyslalien werden die Betroffenen Laute zunächst in „geschützten“ Positionen (Onset in CV-Verbindungen; Coda in VC-Verbindungen) Trainiert, bevor die Übernahme in komplexere Wörter oder Mehrwortäußerungen angestrebt wird.

  35. 4.2 Dyslalien Therapie von Dyslalien Bei dysarthrischen Dyslalien oder bei motorischen Artikulationsproblemen werden die Artikulationsorgane, insbesondere die Zunge, trainiert. (Spielhandlungen)

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