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Gesundheitsförderung und Prävention psychischer Störungen – neue Wege in der Psychiatrie Prof. Dr. med. Hartmut Berger F

Gesundheitsförderung und Prävention psychischer Störungen – neue Wege in der Psychiatrie Prof. Dr. med. Hartmut Berger Frankfurt 23.10.2008. Inhalt. Gesundheitspolitische Herausforderungen Gesundheitsförderung und Prävention – eine Antwort? Das WHO-Projekt gesundheitsfördernde Kliniken (HPH)

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Gesundheitsförderung und Prävention psychischer Störungen – neue Wege in der Psychiatrie Prof. Dr. med. Hartmut Berger F

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  1. Gesundheitsförderung und Prävention psychischer Störungen – neue Wege in der PsychiatrieProf. Dr. med. Hartmut BergerFrankfurt 23.10.2008

  2. Inhalt Gesundheitspolitische Herausforderungen Gesundheitsförderung und Prävention – eine Antwort? Das WHO-Projekt gesundheitsfördernde Kliniken (HPH) Die Task Force on Health Promoting Psychiatric Services Gesundheitspolitische Aktivitäten in Europa

  3. Häufigkeit seelischer Störungen Gesundheitssurvey 199812-Monats-Prävalenz in Deutschland (N = 4181) Gesamt: 13,6 % Gesamt: 7,2 % Gesamt: 14,9 % Gesamt: 11,3 % Wittchen 2001

  4. Belastung durch seelische Störungen in entwickelten Ländern 12000 10000 8000 6000 YLD: Schätzmaß unter Berücksichtigung von Dauer und Beeinträchtigung 4000 2000 0 Autounfälle Osteoarthritis Schizophrenie Diabetes mellitus Zerebrovask. Erkr. Alkoholmissbrauch Obstr. Pulmon. Erkr. Depression, unipolar Bipolar affekt. Störung Demenz u.a. deg. Erkr. (WHO-Studie von Murray & Lopez 1997), zit. n. Hegerl 2005

  5. Was folgt hieraus? Das Ausmaß seelischer Störungen läßt befürchten, daß auschließlich curativ (pathogenetisch) orientierte psychiatrische Konzepte nicht genügen um den neuen Herausforderungen angemessen zu begegnen. Sinnvoller erscheint vielmehr die Entwicklung salutogenetischer Konzepte, welche auf die Förderung seelischer Gesundheit und auf die Verhütung seelischer Krankheit abstellen

  6. Was ist Gesundheitsförderung? Gesundheitsförderung ist ein Prozess, der „allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit befähigen soll. Um ein umfassendes körperliches, seelisches und soziales Wohlbefinden zu erlangen, ist es notwendig, dass sowohl Einzelne als auch Gruppen ihre Bedürfnisse befriedigen, ihre Wünsche und Hoffnungen wahrnehmen und verwirklichen sowie ihre Umwelt meistern können“(Bengel 2003)

  7. Was ist Prävention? Prävention seelischer Krankheiten interveniert in der Entwicklung und der Entstehung seelischer Erkrankungen und führt zu einer Reduktion der Inzidenz, Prävalenz oder der Ausprägung seelischer Erkrankungen sowie zu einer Reduktion der Morbidität, Mortalität und des Risikoverhaltens (Barry 2005)

  8. Standard treatment for known disorders Case identification Indicated Compliance with long-term treatment Selective After-care (including rehabilitation) Strategies for promoting well-being & quality of life Universal Competence Empowerment Supportive Environments Resilience Barry, M.M. (2001) International Journal of Mental Health Promotion, 3(1) 25-34.

  9. Assessment Evaluation Planning Implementation Health Promotion action areas Build healthy public policy Create supportive environments Reorient health services Strengthen community action Develop personal skill combined into Health Promotion strategies Systems Policies environmentorganisationcommunityperson Systems scale Health PromotionModel (WHO Ottawa Charter) The process of enabling people to increase control over their health and the determinants of health micro - macro Health Promotion Principles(participation, empowerment, equity) M. Barry November, 2005

  10. Ziele der Gesundheitsförderung • Stärkung der Selbstbefähigung (empowerment) • Förderung der aktiven Partizipation (shared decision making) • Förderung der Selbstwirksamkeit (self efficacy) • Förderung des Kohärenzsinnes (sense of coherence) • Stärkung der Widerstandskraft (resilience)

  11. Was ist empowerment? • “Prozess der Herstellung von Selbstkontrolle und der Einflußnahme auf die Lebensumwelt” (Segal 1995) • Ziel des empowerment-Prozesses: „Die Menschen haben Zugang zu Informationen über die Krankheit und deren Behandlungsmöglichkeiten, verfügen über Wahlmöglichkeiten, formulieren ihre eigenen Bedürfnisse, können diese durchsetzen und sind bereit, Verantwortung zu übernehmen“ (Naidoo 2003)

  12. Was ist Selbstwirksamkeit, was ist Kohärenzsinn? • Theorie der Selbstwirksamkeit: „das Urteil der Menschen über ihre Fähigkeit zu handeln ist der wichtigste Verstärker menschlichen Handelns überhaupt” (Bandura 1997) • „Der Kohärenzsinn ist eine globale Orientierung, die ausdrückt, in welchem Ausmaß man ein andauerndes Gefühl des Vertrauens hat, dass 1. die Stimuli, die sich im Verlauf des Lebens aus der inneren und äußeren Umgebung ergeben, strukturiert, vorhersehbar und erklärbar sind, 2. die Ressourcen zur Verfügung stehen, um den Anforderungen, die diese Stimuli stellen, zu begegnen, 3. diese Anforderungen Herausforderungen sind, die Anstrengung und Engagement lohnen“ (Antonovsky 1997)

  13. Seelische Gesundheitsförderung: Was wirkt?

  14. Seelische Gesundheitsförderung: Was wirkt?

  15. Prävention seelischer Störungen: Was wirkt? Universelle/selektive Prävention:

  16. Prävention seelischer Störungen: Was wirkt? Universell/selektive und indikative Prävention

  17. Prävention seelischer Störungen: Was wirkt? Tertiäre/indikative Prävention: Psychoedukation

  18. Prävention seelischer Störungen: Was wirkt? Tertiäre/indikative Prävention: Assertive community treatment

  19. Prävention seelischer Störungen: Was wirkt? Tertiäre/indikative Prävention: Optimal Treatment Project (OPT): Psychopharmakotherapie, Psychoedukation, ACT,SST

  20. Definition von Gesundheit der Weltgesundheitsorganisation (WHO): a state of complete physical, mental and social wellbeing, and not merely the absence of disease or infirmity und: There is no health without mental health

  21. The functional model of mental health

  22. Grundprinzipien gesundheitsfördernder Krankenhäuser 1991 formulierte die WHO die Budapest-Erklärung, wonach sich gesundheitsfördernde Kliniken verpflichten sollten: 1. Eine gesundheitsfördernde Umgebung zu schaffen sowie Patienten und Mitarbeiter zur aktiven Teilhabe zu ermutigen 2. Gesunde Arbeitsbedingungen zu schaffen 3. Die Kooperation mit anderen Diensten zu fördern

  23. Struktur des HPH-Netzwerkes • Nationale Netzwerke in allen europäischen Ländern • Über 600 Mitgliedskrankenhäuser • Eine internet Plattform (www.euro.who.int; www.hph-hc.cc) • Jährliche Konferenzen

  24. TASK FORCE ONHEALTH PROMOTING PSYCHIATRIC SERVICESH. Berger, R. Paul, E. Heimsath

  25. Grundprinzipien gesundheitsfördernder psychiatrischer Dienste - Orientierung an einem ganzheitlichen Konzept von Gesundheit und Krankheit • Orientierung ihres Handelns an menschlicher Würde, Gleichheit und Solidarität unter Berücksichtigung der unterschiedlichen kulturellen Bedürfnisse - Förderung der Selbstbefähigung und der aktiven Partizipation der Patienten und der Mitarbeiter - Förderung der Selbstwirksamkeit, des Kohärenzgefühls und der Widerstandsfähigkeit - Arbeit in Netzwerken insbesondere im regionalen Verbund

  26. Arbeitsfelder der Taskforce • Verbesserung seelischer Gesundheit durch Gesundheitsförderung • Entwicklung von Modellen guter Praxis der Gesundheitsförderung in psychiatrischen Diensten • Entwicklung von Standards der Gesundheitsförderung in psychiatrischen Diensten • Förderung des Austauschs über Gesundheitsförderung

  27. Struktur des Netzwerks • Europaweites Netzwerk psychiatrischer Dienste unter dem Dach des von der WHO initiierten HPH-Netzwerkes • Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. J. Pelikan, Prof. Dr. M. Angermeyer, Prof. Dr. M. Barry, Dr. E. Janis-Lopis, Prof. Dr. Wolfgang Rutz, Prof. Dr. K. Kuhn • 47 Mitglieder, 12 ass. Mitglieder, 14 kooptierende Mitglieder • 13 Länder (Ireland, Denmark, Lithuania, Estonia, Greece,Italy, Kazachstan, Norway, Austria, Switzerland, Slovakia, United Kingdom, Germany)

  28. Aktivitäten innerhalb des Netzwerks I 10 workshops innerhalb der HPH-Konferenzen zwischen 1998 und 2007 1. Konferenz über seelische Gesundheitsförderung Dublin, 2005 2. Konferenz über seelische Gesundheitsförderung Wien, 2007

  29. Aktivitäten innerhalb des Netzwerks II 147 Beiträge in den jährlichen Workshops mit folgenden Schwerpunkten: 1. Gesundheitsfördernde Aktivitäten für Patienten 2. Gesundheitsfördernde Aktivitäten für Mitarbeiter 3. Gesundheitsfördernde Aktivitäten in der Gemeinde Demnächst publiziert in einem Handbuch über Modelle guter Praxis

  30. Modelle guter Praxis (Auswahl I)

  31. Modelle guter Praxis (Auswahl II)

  32. Modelle guter Praxis (Auswahl III)

  33. Standards of Health Promotion in Mental Health Settings: • Standard 1: Management Policy • Standard 2: Patient Assessment • Standard 3: Patient Information • Standard 4: Promoting a Healthy Workplace • Standard 5: Continuity and Cooperation Adrian Ahern, Marie Carroll-Browne, Thomas Edward Harrison, Hanne Kjaer, Lene Schwartz, Margit Reimer Knudsen, Espen Andreas Enoksen, Eva Heimsath, Rainer Paul, Hartmut Berger

  34. IMHPA/ European Platform Ziele • Ein Informationssystem über den Stand der MHP and MDP • Ein Trainingssystem für MHP and MDP • Die Entwicklung von Handlungsstrategien zur Umsetzung von MHP und MDP • Die Entwicklung von Indikatoren für die Auswirkungen der nationalen Politik für seelische Gesundheit • Die Entwicklung einer Kostenabschätzung für MHP und MDP 6. Ein Handlungsplan zur Umsetzung von MHP and MDP

  35. Zehn Handlungsfelder • Unterstützung der Eltern von Kleinkindern • Gesundheitsförderung in Schulen • Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz • Gesundheitsförderung im Alter • Die Identifikation von Risikopopulationen • Die Verhütung von Depression und Suizid • Die Verhütung von Gewalt und Abhängigkeit • Die Einbeziehung der primären Dienste • Die Verminderung von Stigma • Die Kooperation mit anderen Anbietern

  36. EMIP – Implementation of Mental Health Promotion and Prevention Policies and Strategies in the EU member States and Applicant Countries Ziele: 1. Die Identifikation und Initiierung von wissenschaftlicher und umsetzungsorientierter Zusammenarbeit im Bereich Mental Health Promotion and Prevention 2. Die Erarbeitung von Empfehlungen für nationale Aktionspläne zu diesem Handlungsfeld auf Basis von international erarbeiteten Erfahrungen und Empfehlungen

  37. Prioritäten • Bewusstsein für die Bedeutung psychischen Wohlbefindens fördern • Stigma, Diskriminierung und Ungleichheit angehen • Effiziente integrierte psychosoziale Versorgungssysteme schaffen • Leistungsfähige Mitarbeiter zu gewinnen • Erfahrung und Wissen der Betroffenen und Betreuenden anzuerkennen

  38. Aufgaben I (Auswahl) • Gesetzgebung zum Schutz psychischer Gesundheit • Förderung psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz und in den Gemeinden • Prävention von Risikofaktoren (einschließlich Suicidprävention) • Ausbau der Rolle von Hausärzten • Ausbau gemeindenaher Dienste

  39. Aufgaben II (Auswahl) • Beseitigung inhumaner Versorgung • Förderung der Weiterbildung in psychischer Gesundheit • Förderung der Forschung • Unterstützung von NGO‘s • Einrichtung eines Überwachungssystems

  40. Ziele • Psychisches Wohlbefinden für Alle • Zentrale Position der psychischen Gesundheit aufzeigen • Gegen Stigma und Diskriminierung vorgehen • Geeignete Angebote für vulnerable Lebensphasen schaffen • Psychische Gesundheitsprobleme verhüten • Gute Primärversorgung gewährleisten • Menschen mit schweren psychischen Problemen durch gemeindenahe Dienste wirksam versorgen • Partnerschaften über Sektoren hinweg errichten • Ein ausreichendes und kompetentes Arbeitskräfteangebot zu schaffen • Verlässliche Informationen über psychische Gesundheit sichern • Eine angemessene Finanzierung bereitstellen

  41. EC Working Party on MH: Green Paper

  42. Thematische Schwerpunkte 1. Die gegenwärtige Situation in Europa 2. Die Antwort der Politik 3. Nutzen einer EU-Strategie für psychische Gesundheit 4. Handlungsoptionen 5. Konsultationsprozess

  43. Koordination: Prof. Dr. Hartmut Berger, Eva Heimsath, Dr. Rainer Paul Walter Picard Klinik D - 64560 Riedstadt www.hpps.net Tel. 0049-6158-183-201 Fax 0049-6158-183-243 Email: dagmar.dauer@zsp-philippshospital.de

  44. Internet-Addressen • www.euro.who.int • www.imhpa.net • www.hph-hc.cc • www.who-cc.dk • www.healthpromotinghospitals.org • www.hpps.net • www.who.dk/mentalhealth

  45. Andere Publikationen

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