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Bürgerbeteiligung am Beispiel der Stadt Köln. Impulsreferat Bürgerbewegter Landkreis – Auf dem Weg zur Bürgergesellschaft CFK Spiesen-Elversberg , 7. November 2012. Gliederung. Begriffliche Abgrenzung Bürgerengagement Bürgerbeteiligung Methodenkoffer – gut gefüllt!
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Bürgerbeteiligung am Beispiel der Stadt Köln Impulsreferat Bürgerbewegter Landkreis – Auf dem Weg zur Bürgergesellschaft CFK Spiesen-Elversberg, 7. November 2012
Gliederung • Begriffliche Abgrenzung Bürgerengagement Bürgerbeteiligung • Methodenkoffer – gut gefüllt! • Erfahrungsberichte aus Köln • Erfolgsfaktoren und Qualitätskriterien • Herausforderungen für die Zukunft
Begriffliche Abgrenzung Bürgerengagement Bürgerbeteiligung • Bürgerengagement: Oberbegriff für Ehrenamt, Freiwilligenarbeit, Partizipation und auch Bürgerbeteiligung • Fünf Merkmale: Unentgeltlich, freiwillig, öffentlich, Orientierung am Gemeinwohl, gemeinschaftlich • Bürgerbeteiligung ist bürgerschaftliches Engagement, das sich als Einmischung in Planungs- und Entscheidungsprozesse versteht und organisiert • Konkrete Erscheinungsformen: Bürgerinitiativen, Bürgerbegehren, Proteste, Demonstrationen etc.
Begriffliche Abgrenzung Bürgerengagement Bürgerbeteiligung • Mögliche Folgen: Die engagierten Bürger/innen erzwingen ein formales (Bürgerentscheid) oder informelles Verfahren der Bürgerbeteiligung • Ganzheitliches Verständnis: Je besser und systematischer Bürger/innen an Planungen partizipieren können, desto nachhaltiger beteiligen sie sich auch an der Umsetzung von Planungsentscheidungen => Kreislauf Engagement – Beteiligung – Engagement!
Methodenkoffer – gut gefüllt! • In den letzten Jahren ist der „Methodenkoffer“ der Bürgerbeteiligung immer voller geworden! • Eine wachsende Anzahl an Methoden wird in zahlreichen Kommunen erfolgreich erprobt • Partizipationsmanagement erforderlich: Mit Blick auf die Chancen und Grenzen von Bürgerbeteiligung sollte der „bürgerbewegte Landkreis“ Neunkirchen überlegen, welche Methoden und Verfahren in welchen Bereichen einsetzbar und mit welchen Ressourcen umsetzbar sind!!
Methodenkoffer – gut gefüllt!Eine kleine Auswahl… • Aktivierende Befragung • Bodenzeitung • Bürgergutachten • Bürgerhaushalt • Bürgerversammlung • Community Organizing • ePartizipation • Jugendparlament • Mediation • Moderationsmethode • Planungswerkstatt • Planning for real • Planungszelle • Quartiersrundgänge • Runde Tische • Stadtteilforen • Zukunftskonferenz • Zukunftswerkstatt
Erfahrungsberichte aus Köln (1) • Kölner Netzwerk Bürgerengagement: Freiwilliger Zusammenschluss zur Verbesserung von Bürgerengagement und -beteiligung • Mit der Stabsstelle FABE unterstützt die Stadt Köln die Vernetzung der Akteure der Engagementförderung • Im Netzwerk kooperieren Teile der Stadtverwaltung, Politik, Freiwilligenagenturen und Fachleute zur nachhaltigen Projektentwicklung
Erfahrungsberichte aus Köln (1) • Das Netzwerk initiiert Arbeitsgruppen und koordiniert Projekte zu Bürgerbeteiligung, Unternehmensengagement, Stadtteilarbeit, Migration, Schule und Sport • Die Basis des Netzwerks ist ein 2005 von der Bürgerschaft erarbeitetes und vom Stadtrat legitimiertes Konzept zur Förderung von Engagement, Ehrenamt und Bürgerbeteiligung • Licht und Schatten: Erfolgreiche Projektarbeit bei Überlastung der Mitwirkenden zur nachhaltigen Umsetzung und begrenzter Öffentlichkeitswirksamkeit • Beispiel: Ambitionierte Leitlinien zur Bürgerbeteiligung (Ratsbeschluss!), die die Verwaltung kaum kennt und daher auch nicht systematisch umsetzt!
Erfahrungsberichte aus Köln (2) • Quartiersrundgänge und Planungswerkstatt zum ehemaligen Archivgelände am Waidmarkt • Hintergrund: Diverse Bürgerinitiativen haben sich nach dem Archiveinsturz 2009 gegründet, um eine neue Beteiligungskultur für Köln einzufordern und umzusetzen • Die Stadt hat per Ratsbeschluss eine vertiefte Form der Bürgerbeteiligung gerade an diesem emotional aufgeladenen Ort ermöglicht
Erfahrungsberichte aus Köln (2): Stationen der Bürgerbeteiligung • Auftaktveranstaltung 12. April 2011 • Drei Quartiersrundgänge (29. Mai – 2. Juli 2011) • Moderierter Workshop 15./16. Juli 2011 • Informationsveranstaltung 2. Dezember 2011
Erfahrungsberichte aus Köln (2): Erfolgsfaktoren • Maximale Transparenz: Die Bürger/innen erhielten auf alle Fragen zum Sach- und Planungsstand kompetente Antworten durch die Stadtverwaltung • Legitimation durch Ratsbeschluss • Partizipation auf Augenhöhe: Ratsmitglieder, Verwaltungsexperten, Schüler/innen und Anwohner/innen erörterten Planungsoptionen • Rechenschaft: Stadtverwaltung gab detailliert Auskunft über die Umsetzbarkeit der Bürgerideen und die jeweiligen Voten der Fachausschüsse
Erfolgsfaktoren und Qualitätskriterien • Die Entwicklung von Qualitätskriterien für Bürgerbeteiligung wird immer wichtiger, weil die Vielfalt der Verfahren und die Ansprüche hieran steigen => Beteiligung darf nicht als Alibiveranstaltung wahrgenommen, sondern sollte professionell und effektiv organisiert werden! • Derzeit wird vom bundesweiten „Netzwerk Bürgerbeteiligung“ eine Systematisierung solcher Qualitätskriterien vorangebracht
Erfolgsfaktoren und Qualitätskriterien • Der derzeit diskutierte Entwurf des Netzwerks Bürgerbeteiligung nennt u.a. folgende Qualitätskriterien: • Grundhaltung der Akteure: Fairness und Wertschätzung • Ziele und Rahmen: Offenheit, Klarheit, Professionalität und Ressourcenausstattung • Verbindlichkeit: Klarheit im Umgang mit den Ergebnissen der Bürgerbeteiligung • Prozessgestaltung: reflektierte Methodenwahl und anerkannte Prozesskoordination.
Erfolgsfaktoren und Qualitätskriterien Die Kölner Leitlinien aus dem Jahr 2005/2006 skizzieren u.a. diese Mindeststandards für Bürgerbeteiligung: • Ergebnisoffenheit • Frühzeitigkeit • faire Einflusschancen • Transparenz des Verfahrens • Unterstützung durch neutrale, für komplexe Verfahren ggf. externe Moderatoren • Bereitstellung von Information (mit entsprechend bürgernaher Aufbereitung) während des gesamten Verfahrens als Bedingung für faire Partizipation • Vermeidung neuer sozialer Schieflagen • Beteiligung aller relevanten Akteure, einschließlich Kommunalpolitik und Stadtverwaltung • konsultativ: kein „Nebenparlament“! • Einbeziehen der Bürgerschaft bei der Umsetzung von Entscheidungen
Herausforderungen für die Zukunft • Aufschwung der letzten beiden Jahre nutzen: Gezielte Lobbyarbeit für Bürgerbeteiligung auf allen föderalen Ebenen betreiben! • Ressourcen bereitstellen: Qualität hat ihren Preis – auch und gerade zur Bürgerbeteiligung! • Die soziale Frage beachten: Partizipation darf nicht zur Reproduktion bzw. Verstärkung von sozialer Ungleichheit führen! • Kenntnis und Kombination der Methoden: Es kommt auf den richtigen Zuschnitt an => Ziele, Zielgruppen, Kontext und Ressourcen präzise im Blick haben!
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Weitere Informationen zum Thema siehe: www.politikberatung-ruettgers.de