1 / 22

ein Lieblingsessen als Ausgangspunkt für v ernetztes Lernen …

ein Lieblingsessen als Ausgangspunkt für v ernetztes Lernen …. zum Kernthema: Ernährung und Nachhaltigkeit. Thomas Mohrs / Schloss Puchberg / 20. u. 21..03.2013. 1. Ernährung und Nachhaltigkeit – mehrdimensionale Zusammenhänge. „Der Mensch ist, was er ißt .“. Ludwig Feuerbach.

phiala
Download Presentation

ein Lieblingsessen als Ausgangspunkt für v ernetztes Lernen …

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. ein Lieblingsessen als Ausgangspunkt für vernetztes Lernen … zum Kernthema: Ernährung und Nachhaltigkeit Thomas Mohrs / Schloss Puchberg / 20. u. 21..03.2013

  2. 1. Ernährung und Nachhaltigkeit – mehrdimensionale Zusammenhänge „Der Mensch ist, was er ißt.“ Ludwig Feuerbach Was wir uns einverleiben, werden wir ! „Wenn ich Schinken esse, oder Käse oder gutes Brot, verwandelt es sich automatisch in Carlo Petrini.“ Morgan Spurlock Carlo Petrini

  3. „Der Mensch ist, was er ißt.“ Alles hängt mit allem zusammen.

  4. „Die erste Bedingung, daß du etwas in dein Herz und deinen Kopf bringst, ist, daß du etwas in deinen Magen bringst.“ Uneingeschränkte Bestätigung durch die moderne Gehirnforschung !! • Enger Zusammenhang zwischen Ernährung und Gehirnfunktion ! „Mit Industrie-Food essen wir uns sukzessive dumm!“(Unterversorgung + Überversorgung / Neurotoxizität) Wir konditionieren unsere Kinder bereits im Mutterleib, in Elternhaus, Kindergarten und (Grund-) Schule darauf, ob sie später „gute“ Esser werden!! • „Was Hänschen nicht lernt …“ – die enorme Bedeutung der ersten Jahre! (Ess-Kultur !!) Hans Ulrich Grimm

  5. If we don't halt population growth with justice and compassion, it will be done for us by nature, brutally and without pity - and will leave a ravaged world. Henry W. Kendall (Physik-Nobelpreis 1990)

  6. International Assessment of Agricultural Science and Technology for Development = „Weltagrarrat“ • Von 400 internationalen Agrarexperten von 2003 bis 2008 entwickelt. • Initiiert v. d. Weltbank, unterstützt von UNO, Regierungsvertretern, Vertretern der Zivilgesellschaft, Privatwirtschaft (Monsanto, Syngenta, Unilever, Nestlé, Bayer, BASF …), Forschungseinrichtungen weltweit. • Von 58 Staaten (Österreich nicht) unterzeichnet und 2008 veröffentlicht. AgricultureattheCrossroads Kernaussagen:

  7. „Weiter so wie bisher!“ / „businessasusual“ ist keine Option !! Scharfe Kritik an der industriellen (intensiven) Landwirtschaft • Hat das Problem des Welthungers nicht gelöst (sondern eher verschärft). Heute hungern mehr Menschen als jemals zuvor (fast eine Milliarde). • „Grüne Revolution“ hat zwar zu Produktivitätssteigerungen geführt, die aber nicht nachhaltig sind – weder ökologisch, noch sozial, noch wirtschaftlich! Verbraucht immens viel (v. a. fossile) Energie . Führt zu dramatischem Verlust an Biodiversität ( Monokulturen). Geht mit gigantischer Umweltzerstörung einher (Desertifikation, Bodendegradation, Grundwasserbelastung, Waldrodung …) Geht einher mit extrem ungerechten globalen Wettbewerbsbedingungen („Neokolonialismus“, „Land Grabbing“, Verarmung und Verelendung in Ländern des Südens).

  8. Forderung eines radikalen und systematischen Wandels in der Landwirtschaft: • Keine Produktivitätssteigerung um jeden Preis, sondern Verfügbarkeit von Produktionsmitteln und Lebensmitteln vor Ort / auf dem Land. • Verbot der Umwandlung von Anbauflächen für Lebensmittel in Treibstoffflächen. (Verhinderung der Konkurrenz zwischen Teller und Tank) „Kleinbauern ernähren die Welt, ohne dabei die langfristigen Grundlagen der Agrarkultur zu zerstören.“(Ernährungssouveränität / Multifunktionalität / Biodiversität) • Verbot der Patentierung von Saatgut. (Monsanto „mit Gift und Genen“) • Konsequente Förderung und Schutz kleinbäuerlicher Strukturen Tanja Busse

  9. mit der … Wie bringt man derartige Zusammenhänge Kindern nahe?

  10. 2. Wie ein Lieblingsessen die Welt erklärt Wie nachhaltig ist die „Pizza Globale“? • Zutaten: • Weizenmehl • 20 Prozent zerkleinerte Tomaten • Wasser • 12 Prozent Salami • 7,5 Prozent schnittfester Mozzarella • 7,5 Prozent Edamer • jodiertes Speisesalz • pflanzliches Öl • Olivenöl nativ extra • modifizierte Stärke • Backhefe • Gewürze: Oregano, Basilikum, Petersilie, Knoblauch, Rosmarin • Laktose • Maltodextrin etwas genauer hingeschaut …

  11. 2. Wie ein Lieblingsessen die Welt erklärt Das Mehl (für den Pizzateig) • 90 % des weltweiten Getreidehandels (ca. 260 Millionen Tonnen) kontrollieren 3 Konzerne (Cargill, Bunge, Archer Daniels Midland). Produzenten stehen weltweit unter immensem Preisdruck. Produzenten geraten in existenzielle Abhängigkeit. • Konzerne wie Pioneer Hi-Bred und Monsanto beherrschen den Saatgut-Markt (wenige dominante Hybridsorten in Monokulturen). • Robuste, an regionale Bedingungen angepasste Sorten verschwinden ( Biodiversitätsverluste, Degradation  Ernährungssicherheit?). Walze einer Mühle bei Magdeburg Mahlleistung bis zu 850 Tonnen / Tag • Nährwert „Auszugsmehl“  NULL • Preissteigerungen für Agrarrohstoffe wie Getreide führen zu Hunger und Verelendung ( Food Crisis / Welternährungskrise)

  12. www.foodwatch.de

  13. 2. Wie ein Lieblingsessen die Welt erklärt Die Tomaten (für die Soße) • Produziert in riesigen Monokulturen / Plantagen wie in Almeria, Südspanien(Hauptproduzenten aber China + USA) • Hoher Pestizid- und Herbizideinsatz(Import „verbotener“ Substanzen) • Extreme Wasserknappheit in der umliegenden Region • Reduktion auf wenige Sorten (4 von ursprünglich Tausenden) • Grün geerntet und im Zielland mit Ethylen begast („Nachreifung“) • „blackjobs“ – Plantagenarbeiter / Erntehelfer aus Nordafrika Minimallöhne (€ 200 / Monat), erbärmliche Lebensbedingungen ein „System der Ausbeutung“

  14. 2. Wie ein Lieblingsessen die Welt erklärt Die Salami - und eine wahre Flut an Problemen • Salami enthält heute Schweine- und Rindfleisch (je nach Qualität vornehmlich Schlachtreste), Speck, Wasser (Eis), Koch- und Pökelsalz, Traubenzucker (zur Rötung), Würzmischungen sowie Maltodextrin als Füllstoff und Konservierungsmittel. • Über 90 % des in Deutschland „produzierten“ Fleisches stammt aus industrieller Haltung (Massentierhaltung) • Schlachtungen 2011 in D: 59,3 Millionen Schweine, 3,7 Millionen Rinder (sowie ca. 706 Millionen Masthühner)(Quelle: Statistisches Bundesamt)

  15. 2. Wie ein Lieblingsessen die Welt erklärt „Wenn die in Deutschland gemästeten Tiere von in Deutsch-land produzierten Futtermitteln ernährt werden müssten, müsste Deutschland viermal so groß sein wie es ist.“ Josef Reichholf

  16. 2. Wie ein Lieblingsessen die Welt erklärt „Die Zivilisation des Feldes“ 2012: In Brasilien hungern über 22 Millionen Menschen …

  17. 2. Wie ein Lieblingsessen die Welt erklärt • Viehzucht verursacht ca. 18 % der weltweiten Treibhausgas-Emissionen – mehr als der gesamte Weltverkehr. • Viehzucht verbraucht enorme Mengen des verfügbaren (und knapper werdenden) Trinkwassers.

  18. SZ, 10.03.2013

  19. Wie kann die „Pizza Globale“ derart billig sein? • Produktion (der Zutaten) am Billigststandort • (Unrealistisch) niedrige Transportkosten • Umgehung von Umweltstandards • Industrielle (rationelle) Massenproduktion • Niedrige Tierschutzstandards („Industrierohlinge“) • Ausbeutung billiger Arbeitskräfte („Sklaverei“) • Externalisierung von Kosten (fehlende „Preiswahrheit“) • Subventionen (v. a. USA + EU)

  20. Die „Pizza Globale“ in der Schule: Ethik / Lebenskunde / Religion Biologie Ernährungslehre Sport / Gesundheit Chemie Sprachen Mathematik Vernetzte „Welterschließung“ in beliebiger Tiefe Politische Bildung Geographie Soziallehre Wirtschaftskunde Geschichte

  21. Schluss: Ernährung ist unausweichlich politisch ! „Jedes Mahl“ entscheiden wir als Konsumentinnen und Konsumenten faktisch mit über den Zustand der Welt, in der wir leben – ob es uns passt oder nicht. „Sobald wir unsere Gabeln heben, beziehen wir Position.“ Mit jeder Mahlzeit dokumentieren wir unsere konsumentenethische Verantwortung !! – oder unsere Gleichgültigkeit und Ignoranz ... Jonathan S. Foer

  22. Danke für Ihre Mitarbeit und guten Appetit !!

More Related