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Arbeits- und Schulungsmaterialien zur Pflege-Charta

Vorinformation für Dozentinnen und Dozenten. Anwendung der Präsentation durch Führungskräfte Dozentinnen und Dozenten. Zielgruppe der Präsentation Heimleitungen und Geschäftsführungen Pflegedienstleitungen, Qualitätsbeauftragte Wohnbereichsleitungen.

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Arbeits- und Schulungsmaterialien zur Pflege-Charta

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Presentation Transcript


  1. Vorinformation für Dozentinnen und Dozenten • Anwendung der Präsentation • durch • Führungskräfte • Dozentinnen und Dozenten • Zielgruppe der Präsentation • Heimleitungen und Geschäftsführungen • Pflegedienstleitungen, Qualitätsbeauftragte • Wohnbereichsleitungen Arbeits- und Schulungsmaterialien zur Pflege-Charta Rahmenbedingungen für eine würdevolle Pflege im Pflegealltag gestalten Vorinformation

  2. Würdevolle Pflege braucht gute Rahmenbedingungen

  3. Typische Herausforderungen im Pflegealltag sind: Quelle: INQA (2010): Zeitdruck in der Pflege reduzieren. www.inqa.de • Zeitdruck und Zeitmanagement • Kommunikation, Kooperation und Umgang mit Störungen • Umgang mit Fehlern, Kritik und Beschwerden • Umgang mit Angehörigen • Kommunikation zwischen Führungskräften und Team Gestaltungsspielräume erkunden

  4. Umgang mit Zeitdruck und ZeitmanagementHauptursachen für Zeitdruck Quelle: INQA (2010): Zeitdruck in der Pflege reduzieren. www.inqa.de • Knapp bemessene Personaldecke • Krankheits- oder anderweitig bedingte Fehlzeiten • Mängel in der Arbeitsorganisation innerhalb des Pflegebereichs (Planung, Übergaben, Information, Pflegedokumentation) • Mängel in bereichsübergreifender Zusammenarbeit (z.B. Hauswirtschaft, Ärztinnen und Ärzte)

  5. Zeitdruck und Zeitmanagement (1)Teufelskreis Zeitdruck Quelle: INQA (2010): Zeitdruck in der Pflege reduzieren. www.inqa.de Arbeiten unter häufigem Zeitdruck kann krank machen! • Zusätzliche Belastung durch krankheits- und anderweitig bedingte Personalausfälle • Konflikte mit eigenen beruflichen Wertvorstellungen und Ansprüchen an die Qualität der Arbeit • Vernachlässigung Betriebsklima: zu wenig interne Kommunikation • Vernachlässigung Selbstpflege: zu wenig Pausen, Einsatz von Hilfsmitteln, Unfallgefahr Körperliche und seelische Erschöpfung

  6. Umgang mit Zeitdruck und Zeitmanagement (2)Weniger Zeitdruck durch mehr Kommunikation und Organisation Quelle: INQA (2010): Zeitdruck in der Pflege reduzieren. www.inqa.de Fragestellungen für interne Workshops • Tätigkeitsanalysen • Welche „Zeitfresser“ führen in unserem Pflegealltag zu Zeitnot? • Bei welchen Tätigkeiten entstehen Arbeitsspitzen: wie können wir Arbeitsspitzen organisatorisch entzerren? • Kommunikation • Welche Kommunikationslücken verursachen häufig Mehrarbeit oder verzögern Abläufe? • Was muss wer und wann wissen; wer muss mit wem regelmäßig sprechen?

  7. Kommunikation und Umgang mit Störungen (1)Kommunikationskultur als institutionelle Aufgabe Quelle: INQA (2010): Zeitdruck in der Pflege reduzieren. www.inqa.de • Aufbau interner und externer Kommunikation auf drei Ebenen • Ebene 1: Leitbild (Grundhaltung) • Ebene 2: Unternehmensstrategie (Verbesserung der Kommunikation) • Ebene 3: Kommunikationskonzept (Umsetzung) • Ziele und Leitlinien für gute interne und externe Kommunikation: Wer muss was wann von wem wissen? • Wertschätzende Kommunikationskultur • Fehlerkultur

  8. Kommunikation und Umgang mit Störungen (2)Schlüsselrolle gute Kommunikation Quelle: INQA (2010): Zeitdruck in der Pflege reduzieren. www.inqa.de Das Betriebsklima ist so gut und schlecht wie die interne und externe Kommunikation und Beteiligung • Pflegequalität • Gesundheit und Fehlzeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter • Fluktuation und Attraktivität als Arbeitgeber Kommunikationskultur • Wertschätzende Kommunikation: Konstruktive Kritik und Anerkennung • Fehlerkultur: aus Fehlern und Beschwerden lernen • Verantwortlichkeit und Beteiligung des Teams stärken

  9. Kommunikation und Umgang mit Störungen (3)Regeln wertschätzender Kommunikation Quelle: INQA (2010): Zeitdruck in der Pflege reduzieren. www.inqa.de Wertschätzend kommunizieren • Fortschritte, nicht nur Ergebnisse anerkennen • Aufmerksam zuhören und nachfragen Hilfreiche Rückmeldungen und Kritik geben • Person und Verhalten trennen: Nur das Verhalten ansprechen • Rückmeldungen zeitnah, verständlich und konkret geben: Was genau haben Sie wann beobachtet? Welche Vorschläge haben Sie? • Eigene Urteile, Wahrnehmungen, Wertungen als „Ich-Botschaft“ kennzeichnen, keine Verallgemeinerungen („immer“, „nie“, „alle“) • Kritik nur unter vier Augen geben • Nur Ratschläge geben, wenn darum gebeten wird

  10. Kommunikation und Umgang mit Störungen (4)Umgang mit heiklen Kommunikationssituationen Quelle: INQA (2010): Zeitdruck in der Pflege reduzieren. www.inqa.de Handlungsansätze • Themen direkt, offen und konstruktiv ansprechen • Sachlich und authentisch bleiben, Gefühle benennen • Fragen zu Motiven und Bedürfnissen der anderen Person stellen • Klären Sie für sich, welches Ziel Sie in dieser Situation verfolgen. Wo können Sie anknüpfen, um gemeinsam dem Ziel näher zu kommen?

  11. Kommunikation und Umgang mit Störungen (5)Perspektivwechsel in der Kommunikation mit Angehörigen Quelle: INQA (2010): Zeitdruck in der Pflege reduzieren. www.inqa.de Hinter Spannungen können Missverständnisse, unausgesprochene Motive, unerfüllte bewusste oder unbewusste Bedürfnisse und Erwartungen stehen • Versuchen Sie durch Fragen herauszufinden, was das Anliegen des Angehörigen ist • Welche Ängste, Zweifel und Bedürfnisse könnten hinter dem Verhalten und den Reaktionen der Angehörigen stehen? Beispiele für hilfreiche Fragen • Durch welche Verhaltensweisen entsteht das Problem (Wie? Wo? Wann?)? • Wie erklären Sie sich, dass … • Was wäre Ihrer Meinung nach der erste Schritt zur Verbesserung des Problems? • Was können wir zukünftig besser berücksichtigen? …

  12. Kommunikation zwischen Führungskräften und Team (1)Aufgabenbezogene Kommunikation: Besprechungen Quelle: INQA (2010): Zeitdruck in der Pflege reduzieren. www.inqa.de Erfolgsfaktoren für Besprechungen • Vorbereitung, evtl. auch mit Einbindung des Teams • Rechtzeitige Einladung, zusammen mit Tagesordnung • Strukturierte Vorgehensweise und pünktlich anfangen und enden • Bearbeitung der Themen im Zeitrahmen planen und nach Wichtigkeit ordnen • Keine Störung und Unterbrechung • Ergebnisprotokoll erstellen • Zeitnahe Umsetzung geplanter Maßnahmen verfolgen (keine Kultur der „Folgenlosigkeit“) • Wertschätzende Kommunikation und Beteiligung

  13. Kommunikation zwischen Führungskräften und Team (2)Aufgabenbezogene Kommunikation: Fallbesprechung Quelle: INQA (2010): Zeitdruck in der Pflege reduzieren. www.inqa.de Leitlinien für Fallbesprechungen • Verpflichtende Teilnahme und Moderation z.B. durch Wohnbereichsleitung • Vorbereitung durch Wohnbereichsleitung und verantwortlicher Ansprechpartner Pflege: Anlass, Anamnese • Begrenzte Zeitdauer (max. 1,5 Stunden) • Klarer Ablauf: (1) Fallvorstellung, (2) Diskussion, (3) Definition von gemeinsamen Zielen und Umgangsformen zwischen allen Beteiligten, (4) Festlegen von konkreten Maßnahmen • Umsetzungskontrolle auf Basis des Protokolls

  14. Kommunikation zwischen Führungskräften und Team (3)Aufbau einer offenen Fehlerkultur Quelle: INQA (2010): Zeitdruck in der Pflege reduzieren. www.inqa.de Fehler als wertvolle Lernquelle • Nur wenn Fehler und Beinahe-Fehler offen ausgesprochen werden können, dienen sie als Lernquelle • Nach Fehlerquelle und Lösungsmöglichkeiten, nicht nach Schuldigen suchen • Sich von Fehlern inspirieren lassen: Was wollen wir zukünftig anders machen? • Zwischen Verantwortung und Schuld unterscheiden • Wo besteht möglicherweise Fort-/Weiterbildungsbedarf?

  15. Kommunikation zwischen Führungskräften und Team (4)Verbesserungsmaßnahmen erfolgreich umsetzen Quelle: INQA (2010): Zeitdruck in der Pflege reduzieren. www.inqa.de Um die Ecke gedacht: Sich Fehler ausmalen, um zu erkennen, wie es richtig geht • Beispiel: Wie kann ich dafür sorgen, dass Verbesserungsmaßnahmen sicher nicht umgesetzt werden? • Veränderungsprozesse spät oder gar nicht ankündigen • Projektgruppen, Qualitätszirkel und ähnliche Organisationsformen mit vagen Arbeitsaufträgen ausstatten • Möglichst viele Dinge gleichzeitig beginnen und/oder halbjährlich die Grundausrichtung verändern • Verwertung der Arbeitsergebnisse im Unklaren lassen und/oder Ergebnisse unkommentiert „im Sande verlaufen lassen“

  16. Tipps zur Mitarbeiterführung (1)Die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schützen Quelle: INQA (2010): Zeitdruck in der Pflege reduzieren. www.inqa.de Nur zufriedene und gesunde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können auf Dauer eine gute Arbeits- und Pflegequalität erbringen Selbstcheck für Führungskräfte • Wie sorgen Sie für eine gute Betriebsatmosphäre und Kommunikationskultur • Haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen geschützten Pausenraum und gibt es eine „Pausenkultur“? • Informieren Sie regelmäßig Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und binden sie ein? • Haben Sie die fortlaufende Verbesserung der internen und externen Kommunikation im Blick? • Sorgen Sie für regelmäßige Fort- und Weiterbildung (Führung, Dokumentation, Hilfsmitteleinsatz)

  17. Tipps zur Mitarbeiterführung (2)Die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schützen Quelle: INQA (2010): Zeitdruck in der Pflege reduzieren. www.inqa.de Handlungsfelder für eine gesunde Pflege • Mitarbeiterorientierte Führung: Klare Rollenerwartungen, Verantwortlichkeiten und Kompetenzen, gezielte Aus-, Fort- und Weiterbildung • Sichere und gesunde Umgebung: die Arbeitsorganisation und Arbeitsumgebung berücksichtigt den Schutz der Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter • Bewegung: Strategien und Konzepte für rückenschonendes Verhalten und Einsatz von geeigneten Hilfsmitteln und Schulungen • Pausen und Erholung: Einbezug der Pflegekräfte in die Dienstplangestaltung, Konzept zum Umgang mit Ausfällen

  18. Tipps zur Mitarbeiterführung (3)Die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schützen Quelle: INQA (2010): Zeitdruck in der Pflege reduzieren. www.inqa.de Handlungsfelder für eine gesunde Pflege • Professioneller Umgang mit schwierigen Situationen und existenziellen Fragen in der Pflege: Supervision, Fallbesprechungen und regelmäßige Fort-, Aus- und Weiterbildung • Umsetzung eines klaren Kommunikationskonzeptes und offener, wertschätzender Kommunikation • Qualifizierung und angemessene Anforderungen, Beschreibung und Abgrenzung von Verantwortungs- und Aufgabenbereichen • Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben durch flexible Arbeitszeitmodelle und verlässliche Dienstplanung • Selbstmanagement und verantwortungsvoller Umgang mit eigenen Grenzen

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