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Von der Wiege bis zur Bahre

Von der Wiege bis zur Bahre. Stationen unseres Lebens aus Sicht der Entwicklungspsychologie. Leitlinien einer Psychologie der Lebensspanne. Entwicklung kann mit Verzögerungen, Regressionen, Beschleunigungen vor sich gehen Entwicklung kann Gewinn und Verlust sein (use it or lose it)

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Von der Wiege bis zur Bahre

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Presentation Transcript


  1. Von der Wiege bis zur Bahre Stationen unseres Lebens aus Sicht der Entwicklungspsychologie

  2. Leitlinien einer Psychologie der Lebensspanne • Entwicklung kann mit Verzögerungen, Regressionen, Beschleunigungen vor sich gehen • Entwicklung kann Gewinn und Verlust sein (use it or lose it) • Entwicklung verläuft plastisch und flexibel (wir konstruieren uns immer wieder aufs Neue) • Entwicklung ist eingebettet in einen historischen Zusammenhang (Wertewandel) • Entwicklung ist abhängig vom sozialen Kontext (Milieu, gesellschaftlicher Hintergrund) • Entwicklung muss interdisziplinär analysiert werden

  3. Entwicklungsrelevante Einflussfaktoren • Anlage • Umwelt • Epigenetik (Erfahrungen, welche Gen-Wirkungen unterdrücken oder freisetzen) • Selbstregulationskräfte: Selbstbestimmung, Individuation • Zwischen den Einflussfaktoren bestehen beständige Wechselwirkungen, deren Erforschung noch in den Kinderschuhen steckt

  4. Entwicklungsphasen über die Lebensspanne • Grobe Einteilung: • Kindheit – Jugend – Erwachsenenalter – Höheres Alter • Feinere Einteilung: • Frühe (0-6), mittlere (7-10), späte Kindheit (11+12) • Pubertät (13-15) und Adoleszenz (16-20) • Frühes (21-35), mittleres (36-50), spätes Erwachsenenalter (51-65) • Alter (66-80), Höheres Alter (81 und älter)

  5. Aufgaben, die sich über die Lebensabschnitte stellen • Begriff „Entwicklungsaufgabe (EA)“ • EA des Fötus: z. B. Geschlechtsentwicklung, Organ- und Gehirnentwicklung, Sinnesentwick-lung, Kommunikation mit der Mutter, Gedächtnis- u. Lernen-Vorläufer, „I´m ready“ senden • D.h. am Start ins Leben scheinen wir aktiv beteiligt zu sein (wenn die Lungen ausgereift sind, ist es soweit), was sich am Ende des Lebens biologisch abspielt, wissen wir noch nicht so genau.

  6. Entwicklungsaufgaben für Neugeborene und Säuglinge • Atmen • Schlafen und Wachsein • Strampeln (angeborenes spontanes Bewegungsmuster) • Saugen (Nahrungsaufnahme) • Schreien (Signale senden) • Anwenden der von Geburt an vorhandenen Kompetenzen (Bindungsbereitschaft, Gesichter anschauen, Sprache lauschen, Mimik widerspiegeln)

  7. Entwicklungsaufgaben im ersten und zweiten Lebensjahr • 1. Lebensjahr: • Bindung aufbauen, Spannungsregulation, Greifen, Sitzen, Krabbeln, Zeigen, Stehen, Permanenz und Begriffe bilden • 2. Lebensjahr: • Laufen, Sprechen, „Ich“ entdecken [M1], „Als ob“-Spiel ausbauen

  8. Entwicklungsaufgaben zwischen drittem und sechsten Lebensjahr - Aufbau des Ich und des Selbstkonzeptes • Gut und Böse unterscheiden lernen („Gewissen“): Vorläufer von Moral • Bindungen zu weiteren Bezugspersonen ausbauen und gestalten • Zwischen (eigener und fremder) Innenwelt und Außenwelt differenzieren [M2] • Schein und Sein unterscheiden • Differenzierung zwischen sozialem Umfeld und physischer Umgebung • Merkmale von Geschlechtsrollen erlernen

  9. Entwicklungsaufgaben in der mittleren Kindheit (7-10 Jahre) • Erwerb schulischer Kompetenzen (Schreiben, Lesen, Rechnen) • Erwerb sozialer Kompetenzen (Kooperation, Teamwork, moralisches Urteilsvermögen) • Selbstbewusstsein ausbilden • Selbstkonzept ausdifferenzieren (z. B. fleißig, tüchtig, beliebt)

  10. Entwicklungsaufgaben in der späten Kindheit • Beziehungen mit Altersgleichen und Freundschaften aufbauen • Abgrenzung vom anderen Geschlecht • Männliches oder weibliches Rollenverhalten einüben • Entwicklung von kognitiven Konzepten und Denkschemata einleiten (Denken wird abstrakter) • Mit sozialen Systemen umgehen lernen, Rollen einüben: Schule, Verein, Peergroup • Wertorientierungen und -prioritäten aufbauen

  11. Entwicklungsaufgaben in der Pubertät (13-15 Jahre) • Emotionale Abnabelung von den Eltern • Akzeptierung der eigenen körperlichen Erscheinung • Effektive Nutzung des Körpers • Übernahme der männlichen bzw. weiblichen Geschlechtsrolle

  12. Entwicklungsaufgaben in der Adoleszenz (16-20 Jahre) • Neue und reifere Beziehungen zu Altersgenossen beiderlei Geschlechts aufbauen • Festere, intensivere und intimere Beziehungen und Partnerschaft eingehen • Berufslaufbahn vorbereiten • Wertesystem aufbauen, an dem das eigene (und fremde) Verhalten beurteilt werden kann (Weltanschauung, Ideologie)

  13. Entwicklungsaufgaben im frühen Erwachsenenalter (21-35 Jahre) • Berufswahl und Berufsfindung • Partnerwahl und mit dem Partner leben lernen • Familie und Haushalt gründen • Eltern werden • Versorgung und Betreuung der Kinder • Staatsbürgerliche Verantwortung wahrnehmen • Soziales Netzwerk aufbauen

  14. Entwicklungsaufgaben im mittleren Erwachsenenalter (36-50 Jahre) • Kinder aufziehen • Krisen bewältigen • Berufliche Karriere ausbauen • Veränderungen durch das Älterwerden akzeptieren lernen • Leben mit der Menopause lernen

  15. Entwicklungsaufgaben im späten Erwachsenenalter (51-65 Jahre) • Empty nest akzeptieren (die Kinder sind aus dem Haus) • Midlifekrise bewältigen • Auf die eigenen Eltern bezogene Verantwortung übernehmen • Physisch und psychisch gesund bleiben • Sich um Familie, Freundeskreis, Bekannte, Arbeitskollegen kümmern

  16. Entwicklungsaufgaben im Alter (66-80 Jahre) • Physisch und psychisch gesund bleiben • insbesondere die kognitive Leistungsfähigkeit erhalten • Sich um Familie, Freundeskreis, Bekannte, Arbeitskollegen kümmern • Validieren der eigenen zurück-gelegten Lebensspanne (mit Angehörigen)

  17. Entwicklungsaufgaben im höheren Alter (81 Jahre und älter) • Physisch und psychisch gesund bleiben • insbesondere die kognitive Leistungs-fähigkeit erhalten • Sich um Familie, Freundeskreis, Bekannte, Arbeitskollegen kümmern • Validieren der eigenen zurückgelegten Lebensspanne (mit Angehörigen) • Sich mit der Endlichkeit des Lebens und dem Sterben/Tod auseinandersetzen

  18. Scheitern an bzw. unvollständige Bewältigung von Entwicklungsaufgaben • Scham, Schuld • Selbstzweifel • Verzweiflung • Resignation • Soziale Unterstützung!

  19. Ein fragender Blick auf die Lebensabschnitte • Von außen betrachtet: In welcher Phase passiert am meisten, in welcher Phase am wenigsten? • Von innen betrachtet: Welche Phase ist die aufregendste, wel-che Phase ist die langweiligste?

  20. Ein Blick auf die Übergänge • Was versteht man unter Übergang? • Welche Übergänge sind am schwierigsten zu meistern? • Welche verlaufen eher problemlos?

  21. Zeitempfinden in den Lebensphasen • Zeitlosigkeit der Kinder (Leben im Hier und Jetzt) • Schwankendes Zeitempfinden (in Pubertät und Adoleszenz) zwischen Keine Zeit haben und Langeweile • Erwachsenalter: Zeit wird Mangelware, Innehalten findet kaum statt • Mittleres EA als „rush our“ des Lebens • Alter und höheres Alter: Zeit im Überfluss haben (was mache ich damit?)

  22. Kritische Lebensereignisse und ihre Bewältigung • Begriffsbestimmung „kritisches Lebensereignis“ • Normative und nicht normative kritische Lebensereignisse • Erfolgreiche Bewältigung kritischer Lebensereignisse • Innere und äußere Ressourcen mobilisieren (Coping) • Folgen positiver und negativer Erfahrungen beim Coping • Resilienz, Invulnerabilität (Unverwundbarkeit), Frustrations- und Ambiguitätstoleranz

  23. Bedeutung singulärer biografischer Ereignisse • Schicksalhaftigkeit • Glückspilze und Pechvögel • Entscheidend ist, wie sie verarbeitet werden • Eine Rolle spielt, wann sie sich ereignen • Pessimismus vs. Optimismus

  24. Komponenten des Bruttosozialglücks von Bhutan, z. B. • Psychisches Wohlbefinden • Zeit haben • Einbettung in die Gemeinschaft • Kulturelle und religiöse Wurzeln • Gesundheit • Bildung • Genug zum Leben haben • Regierungsform

  25. Die Wege durch die Lebensphasen… • …werden in unserer pluralistischen Gesellschaft immer vielfältiger • Kindheit: sichere/unsichere Bindung, bildungsnah/-fern, Ausmaß der Fremdbetreuung • Wege ins Erwachsenenalter: - Moden und Trends - Partnersuche und -wahl (früher o. später) - Berufseinstieg (früher o. später) - Auszug aus dem Elternhaus (früher oder später), - Gründung eines eigenen bzw. gemeinsamen Haushalts • Wege ins Alter - empty nest - betagte eigene Eltern - Neujustierung der Werte (Entschleunigung, Mitmenschlichkeit, Weisheit und Güte

  26. Erwähnenswertes aus der SHELL-Jugendstudie • Drei religiöse Kulturen • Lebenszufriedenheit hoch (bis auf…) • Internetverwendung (Multi-User, Digitale Netzwerker, Gamer, Funktionsuser): • Kinderwunschanstieg • Optimismusanstieg • Pragmatische Wertorientierungen

  27. Wege durch das Erwachsenenalter • Kontinuität (Konstanz) vs. Diskontinuität (Wandel) • Schicht- und Milieuabhängigkeit (Soziotope) • Frauen und Männer • Selbstbestimmung oder Fremdbestimmung • Midlife-Krise (von nun an geht´s bergab)? • Umgehen mit Verlust (z. B. Gedächtnisfunktionen: Tiefschlaf!)

  28. 3 Typen des Älterwerdens bei Frauen und Männern • 1. Zunahme gegengeschlechtlicher Merkmale • 2. Flexibleres Umgehen mit den Rollenklischees (Distanzierung, Selbstironie) • 3. Zunahme von Rigidität • Geschlechtsspezifische Differen-zierungen

  29. Annäherungen an den Begriff WEISHEIT (1)

  30. Annäherungen an den Begriff WEISHEIT (2)

  31. Download • Die gesamte Powerpoint-Präsentation dieses Vortrags „Von der Wiege bis zur Bahre“ kann herunter geladen werden von meiner Webseite • www.hartmut-kasten.de • Auf dieser Webseite gibt es übrigens noch einige andere thematisch einschlägige Texte zum Downloaden!

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