1 / 42

Soziale Erfahrungen in der Schulanfangszeit

Soziale Erfahrungen in der Schulanfangszeit. Universität Flensburg, SoSe2008 Seminar: Fragen der Sozialisation von Kindern und Jugendlichen Dozent: Dr. H. Toman Datum: 29.05.2008 Referenten: Chr. Ahrens, N. Jansen, V. Papudis. Gliederung. 1. Einleitung 2. Aufgaben der Schule

bond
Download Presentation

Soziale Erfahrungen in der Schulanfangszeit

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Soziale Erfahrungen in der Schulanfangszeit Universität Flensburg, SoSe2008 Seminar: Fragen der Sozialisation von Kindern und Jugendlichen Dozent: Dr. H. Toman Datum: 29.05.2008 Referenten: Chr. Ahrens, N. Jansen, V. Papudis

  2. Gliederung 1. Einleitung 2. Aufgaben der Schule 3. Heterogenität von Grundschülern 4. Schuleintrittskrisen 5. Die Rolle der Familie in der Schulanfangszeit 6. Soziale Beziehungen in der Schülergruppe 7. Förderung der sozialen Kompetenzen durch den Lehrer 8. Diskussion zum Thema Konfliktlösung 9. Quellen

  3. Aufgaben der Schule

  4. Aufgaben der Schule Inhalte grundlegender Bildung: • Vermittlung der Grundformen menschlicher Verständigung • miteinander Sprechen als gegenseitiger Dialog • Einführung der Schriftkultur und der mathematischen Interpretationsmuster • grundlegende Erziehung in den Bereichen Sport, Bewegung, Musik und Kunst • Auseinandersetzungen mit unterschiedlichen Bereichen wie z.B. Sinn- und Glaubensfragen    

  5. Aufgaben der Schule Ziele auf anderer Ebene: • Entwicklung der Handlungsfähigkeit des Individuums in der Gesellschaft • Entwicklung des Selbstbewusstseins und der Selbstreflexion • Entwicklung eines Interesses an der Verständigung in allen sozialen Gruppen • Förderung der Lust an Bewegung und der Fähigkeit Spontanität und Kreativität zu nutzen • Soziales Handeln in der Grundschule

  6. Aufgaben der Schule Schule ermöglicht den Kindern: • gegenseitiges Kennenlernen, Freunde finden • Öffnung neuer Perspektiven • Erweiterung des Weltbildes • Wissenserweiterung • räumliche Gestaltungsmöglichkeiten • Schule fordert von den Kindern: • Einhalt bestimmter Regeln • Verlässlichkeit • Selbstständigkeit • Lehrer als Autoritätsperson anerkennen • sich öffnen für Neues

  7. Heterogenität von Grundschülern

  8. Persönlichkeitsmerkmale: Interessen Fähigkeiten Wissen Charaktereigenschaften Hobbys Soziale Hintergründe: verschiedene soziale Schichten verschiedene Familienformen Kindergartenbesuch: ja/nein Unterstützung der Eltern Heterogenität von Grundschülern

  9. Kulturelle Hintergründe: Migrationshintergrund Muttersprache Lebensweise und Tradition Religion Lernvoraussetzungen: Vorwissen Lerntempo Lernleistungen Intelligenzquotient Heterogenität von Grundschülern

  10. Kognitive Voraussetzungen: Wahrnehmen/Filtern von Informationen Aufmerksamkeit und Konzentration Informationsverarbeitung Informationsspeicherung Störungsbilder: Gefühls- und Verhaltensstörungen Aufmerksamkeitsstörungen:ADS/ADHS Ko-Morbidität Heterogenität von Grundschülern

  11. Heterogenität von Grundschülern Behinderungen: • körperliche Behinderungen • Lernbehinderungen: Legasthenie/ Dyskalkulie • sonderpädagogischer Förderbedarf • geistige Behinderungen

  12. Schüler: begegnen der Verschiedenheit müssen sich integrieren müssen Kontakte knüpfen müssen soziale/kommunikative Kompetenzen anwenden Lehrer: nimmt die Integrationsfunktion wahr muss differenziertes Lernmaterial zur Verfügung stellen muss die Klasse als soziale Gruppe wahrnehmen Erziehungsauftrag Heterogenität von Grundschülern Herausforderungen für Lehrer und Schüler

  13. Probleme: Lehrer sind oft überfordert mit der Heterogenität Integrationsarbeit und Leistungsdifferenzierung ungenügend Elitestrategie/Egalisierungsstrategie Lösungsansätze: Ziel: Heterogenität erhalten: Individualisierung flexible Eingangsstufen Fachkräfte an Schulen differenziertes Unterrichtsangebot Pädagogische Ausbildung der Lehrer technische und räumliche Möglichkeiten Heterogenität von Grundschülern

  14. Heterogenität von Grundschülern Zum Ziele einer gerechten Auslese lautet die Prüfungsaufgabe für Sie alle gleich: Klettern Sie auf den Baum!

  15. Schuleintrittskrisen

  16. Schuleintrittskrisen Symptome Im Elternhaus: • Unausgeglichenheit • unruhiger Schlaf • Schnuller oder Kuscheltier wird wieder benötigt • Körperkontakt zu den Eltern wird verstärkt gesucht • abweisendes und aggressives Verhalten In der Schule: • stilles / passives Verhalten im Unterricht • scheinbares Desinteresse in der Schule • Aufmerksamkeit und Nähe des Lehrers wird gesucht • aggressives und großtuerisches Verhalten gegenüber Mitschülern

  17. Schuleintrittskrisen Auslöser Veränderung im ... • Zeiterleben • Raumerleben • didaktisch-methodischen Bereich Veränderung in den ... • Verhaltensanforderungen und Verpflichtungen • Sozialen Beziehungen

  18. Schuleintrittskrisen Schuleintritt als kritisches Lebensereignis „Von einem kritischen Lebensereignis kann dann gesprochen werden, wenn eine neue Situation mit den bisherigen Routinen nicht mehr bewältigt werden kann und neue Handlungsmuster, evtl. auch tief greifende emotionale Umstellungen erfordert.“ 

  19. Schuleintrittskrisen Identitätskrise • Identität: innere Übereinstimmung mit sich selbst • Identitätskrise: Störung der bisherigen Identität durch neue soziale Erwartungen • Identitätsbalance: Veränderung der bisherigen Identität, um ein neues Gleichgewicht zu erreichen Kompromiss Identitätsbalance Bedürfnis des Schülers Vorstellungen der Lehrkraft

  20. Schuleintrittskrisen Teilkompetenzen der Balancefindung: • Rollendistanz • Empathie • Ambiguitätstoleranz • kommunikative Toleranz

  21. Schuleintrittskrisen Selbstbildkrise • Selbstbild: naive Theorie des Menschen über sich selbst • Selbstbildkrise: überhöhtes oder niedriges Selbstbild • Selbstbild von Schulanfängern: - ist oft überhöht - Wunsch und Realität werden verwechselt

  22. Schuleintrittskrisen Bestimmung des Selbstbildes durch: • direkte Fremddefinition • indirekte Fremddefinition • sozialen Vergleich • Selbstbeobachtung • Rekonstruktion vergangener Selbsterfahrung

  23. Schuleintrittskrisen Lern- und Verhaltensstörungen Zeigen sich in 4 Bereichen: • sozial-emotionaler Bereich • motorischer Bereich • kognitiver Bereich • Lern- und Arbeitsverhalten

  24. Die Rolle der Familie in der Schulanfangszeit

  25. Die Rolle der Familie in der Schulanfangszeit Umstellung für die Eltern: • Trennung vom Kind • Leistungsbewertung ihres Kindes • veränderter Rhythmus im Tagesablauf • Urlaubsplan muss Ferienzeiten angepasst werden • Betreuung nach der Schule Aufgaben der Eltern: • soziale, emotionale, motivationale Unterstützung • Beistand bei schulischen Pflichten • Bezugsperson und Ansprechpartner sein

  26. Die Rolle der Familie in der Schulanfangszeit Konflikte zwischen Eltern und Schule: • mangelnde gegenseitige Beachtung und Achtung • Unzufriedenheit der Eltern mit der Schule / dem Lehrer • negatives Lern- und Sozialverhalten der Kinder Kooperation zwischen Eltern und Schule: • Transparenz • Kommunikation • unterstützende Verbindung für Entwicklungsförderung der Kinder unerlässlich

  27. Soziale Beziehungen in der Schülergruppe

  28. Soziale Beziehungen in der Schülergruppe • Die Hälfte aller Kinderfreundschaften werden hier gegründet • Zurechtfinden in der neuen Gruppe stellt neue, unbekannte Situation • große Herausforderung, sich einen guten Platz zu sichern • sehr wichtiges Thema für die Kinder • auch wichtig für Entwicklung

  29. Soziale Beziehungen in der Schülergruppe Entwicklungspotenzial in der Schülergruppe: • sich mit Anderen vergleichen • sich einen bestimmten Status schaffen • sich selbst darstellen • Auseinandersetzungen bestehen • gemeinsam arbeiten • Zugehörigkeit erfahren • Andersartigkeit erfahren, Toleranz entwickeln • sich selbst erfahren, Identität und Selbstbild entwickeln

  30. Soziale Beziehungen in der Schülergruppe Verschiedene Beziehungsmuster Symmetrische Beziehung2 Formen:1. Gegenseitigkeit:   Kind A wählt Kind B, Kind B wählt Kind A    Kategorien: Freundschaft, Spielkontakt, Sitznachbarschaft, Bezugsperson 2. Vergeltung:        Kind A will Kind B angreifen, Kind B will Kind A angreifen                       Kategorien: Konflikte, Ausschluss • Kind lernt einzuschätzen, bei wem es Chance auf Erwiderung hat • Kind lernt auch, wer sich provozieren lässt • trotzdem Fälle, in denen Kind vergebens auf Erwiderung hofft

  31. Soziale Beziehungen in der Schülergruppe Vergleich zwischen Jungen und Mädchen Mädchen: • dichteres Netz an gegenseitigen Beziehungen • häufiger verbale Diskriminierung und Ausschluss anderer Kinder • Einfluss/Beliebtheit durch angemessenes, einfühlsames Verhalten Jungen: • häufiger körperliche Auseinandersetzungen • häufiger Beschädigungen von Gegenständen • häufiger Opfer solcher aggressiven Handlungen • Einfluss/Beliebtheit durch aggressives Verhalten -Beziehungen zwischen Jungen und Mädchen eher selten

  32. Soziale Beziehungen in der Schülergruppe Außenseitertum • 15% aller Kinder werden von keinem Mitschüler als Freund genannt • Anteil der Jungen höher • über 70% finden auch am Ende der 2. Klasse keinen Anschluss Außenseiterposition häufig sehr stabil • Schüler legen sich auf einzelne Kinder fest, die sie dann immer wieder ausschließen • auch oft Opfer von aggressiven Handlungen        Gegenaggressionen Teufelskreis • häufig betroffen: Kinder ohne grundlegende Sozialerfahrungen unangemessenes Verhalten stößt auf Unverständnis/Abwehr

  33. Soziale Beziehungen in der Schülergruppe Schulerfolg und Sozialerfolg in der Schülergruppe Kind mit Schulerfolg wird deutlich seltener zum Außenseiter Darstellung der Tendenz: Kind mit guten                                  Kind mit schlechten Schulleistungen                                  Schulleistungen     beliebt                                              unbeliebt wirkt sich positiv                                 wirkt sich negativ auf Schulleistungen                           auf Schulleistungen       aus                                                    aus

  34. Soziale Beziehungen in der Schülergruppe Ein Lösungsansatz zur Bekämpfung von Außenseitertum • No Blame Approach: • Interventions- und Handlungsansatz bei Mobbing • Prinzip: • Verzicht auf Schuldzuweisungen, sondern Unterbrechung des Teufelskreises durch Einbeziehen der "Täter" in die Lösungsfindung • Durchführung: 1. Gespräch mit Opfer (Wer ist Täter?) •             2. Treffen mit Unterstützungsgruppe • (Wie fühlt sich das Opfer? Wie kann man helfen?) •                 3. Nachbesprechung mit allen Teilnehmern einzeln

  35. Förderung der sozialen Kompetenzen durch den Lehrer

  36. Konfliktfähigkeit fördern: Konflikte thematisieren Lösungsvorschläge erarbeiten Gruppengespräch/Rollenspiel Streitschlichter für die Pausen ernennen Kontakt-und Kommunikationsfähigkeit fördern: Raum für Schülerbegegnungenschaffen Spiele Sitzordnung Zusammenarbeit Gespräche/Diskussionen Förderung der sozialen Kompetenzen durch den Lehrer

  37. Kooperations-und Teamfähigkeit fördern: Gruppenarbeit/Partnerarbeit Solidaritätsgefühl stärken: das Helfen fördern Experten für bestimmte Themen Toleranz und Rücksichtnahme fördern: Thematisieren von Anderssein Außenseiter/Mobbing thematisieren Gespräche/Rollenspiel Klassen-und Gesprächsregeln erarbeiten Kummerkasten Förderung der sozialen Kompetenzen durch den Lehrer

  38. Förderung der sozialen Kompetenzen durch den Lehrer Verantwortungsbereitschaft fördern: • Klassendienste einführen • Reflexionsbogen • Reflexionsrunde zum Wochenabschluss • Klassenrat einführen

  39. Diskussion Wie können Lehrer ihre Schüler beim Lösen eines Konfliktes unterstützen?

  40. Diskussion Lösungsbeispiel

  41. Quellen Bücher: • Toman, Hans: Die Didaktik des Anfangsunterrichts. Hohengehren / Baltmannsweiler 2005. Kapitel 3: Aus der Perspektive des Kindes, S. 25-42 • H. Oswald und L. Krappmann: Der Beitrag der Gleichaltrigen zur sozialen Entwicklung von Kindern in der Grundschule. In: Pekrun, Reinhard; Fend, Helmut (Hrsg.): Schule und Persönlichkeitsentwicklung. Stuttgart: 1991, S.201-215. • Petillon, Hanns: Soziale Erfahrungen in der Schulanfangszeit. In: Pekrun, R.; Fend, H. (Hrsg.): Schule und Persönlichkeitsentwicklung. Stuttgart: 1991, S. 183-199 Zeitschriften: • De Boer, Heike: Soziale Kompetenz, Gleichaltrigenbeziehungen und Verantwortung. In: GS aktuell 101. 2008, S.3-8. • Gralichs, Ariane: Halt geben und Offenheit wahren. Einschulung aus pädagogischer Sicht. In: Die Grundschulzeitschrift 209. 2007, S. 16-20. • Burk, Karlheinz: Schuleingangsstufe. In: Die Grundschulzeitschrift 209. 2007, S. 22-23. • Speck-Hamdan, Angelika: Die Eltern: wichtige Partner – schwierige Partner? In: Grundschule 3. 2007, S. 16-17. • Röbe, Edeltraud: Anschlussfähigkeit wagen. Bildungspläne in Kindergarten und Schule. In: Die Grundschulzeitschrift 209. 2007, S. 12-15. Internet: • www.no-blame-approach.de

  42. Quellen Bilder: • De Boer, Heike: Soziale Kompetenz, Gleichaltrigenbeziehungen und Verantwortung. In: GS aktuell 101. 2008, S. 17 • http://www.voegs.at/voegs/wp-content/uploads/2008/03/pruefung.png • (http://www.welt.de/multimedia/archive/00235/cn_migration_DW_Pol_235720g.jpg • http://www.kidsweb.at/uploads/images/News-Zeit/August/SCHULBEGINN_k.gif • http://www.wdr.de/themen/panorama/gesellschaft/familie/politik/_img/familie_400q.jpg • http://www.luzern.phz.ch/seiten/bilder/phzlu_fe_ish_kids1.jpg • http://www.awo-ha-mk.de/familie_kinder/grafik/kind_macht_hausaufgaben.jpg • http://www.schleswig-holstein.de/MJAE/DE/Service/Bilder/Justiz/kindTeddy,property=default.jpg • http://www.schwerin.de/www/inhalt/pspic/teaser_bild/53/teaser_bild1153475150_kind_spieg44c0a1a83a98f.jpg • http://www.ard.de//id=556482/property=detail/width=405/height=270/pubVersion=9/1o59eu7/index.jpg • http://images.google.de/imgres?imgurl=http://www.rehasuedwest.de/kbs/img/start/quadrat.jpg&imgrefurl=http://www.rehasuedwest.de/kbs/&h=300&w=300&sz=50&hl=de&start=4&um=1&tbnid=6HMWasd9QFo5M:&tbnh=116&tbnw=116&prev=/images%3Fq%3Drollstuhl%2Bschule%26um%3D1%26hl%3Dde%26rlz%3D1T4SKPB_deUS203US211%26sa%3DN • http://www.koerle.de/media/images/Einschulung_2007_1a.jpg • http://images.google.de/imgres?imgurl=http://www.gms-dresden.de/Waage.gif&imgrefurl=http://www.gms-dresden.de/&h=330&w=504&sz=5&hl=de&start=1&um=1&tbnid=r6bcf0bhe7RPjM:&tbnh=85&tbnw=130&prev=/images%3Fq%3Dwaage%26um%3D1%26hl%3Dde%26rlz%3D1T4SKPB_deUS203US211 • www.gsberner.musin.de/Unterricht/V_Aktion/_060917_Schuljahr_2006_07/_061216_die_4a_bekommt_Besuch_von_ihren_Patenkindern_1a_/-album4/-albumseiten/-02_IMG_0168.htm • www.05.wdr.de/radio/wdr2/mima/314863.phtml • www.spielundzukunft.de/www.spielundzukunft.de/index.php?StoryID=1328

More Related